Berlin. Athletinnen vom TSV Bargteheide liefern starke Leistungen ab – und kritisieren die Organisatoren des Wettbewerbs.
Triathletin Bettina Lange vom TSV Bargteheide ist Deutsche Meisterin ihrer Altersklasse. Die 53-Jährige setzte sich in Berlin in ihrer Konkurrenz W50 souverän durch und war zweitschnellste Athletin im gesamten Starterfeld. Lange benötigte für die Sprintdistanz (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren, fünf Kilometer Laufen) 1:08:23 Stunden.
Langes Vereinskameradinnen erreichten Top-Ten-Platzierungen. Anke Rath (1:23:53) wurde Achte. Für Elke Andersen (1:28:26) war die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft und der zehnte Platz das beste Ergebnis in ihrer noch recht jungen Triathlonlaufbahn.
Triathlon: Um Topplatzierung in Mannschaftswertung gebracht
Nach dem Schwimmen durch den Wannsee ging es mit dem Rad über mehrere Anstiege durch den Grunewald zum Olympiastadion. Die Laufstrecke musste in zwei Runden am Olympiaplatz absolviert werden. „Obwohl unser Start schon um 7.30 Uhr stattfand, war es auf der Laufstrecke schon richtig heiß“, berichtete Lange. Auch die beiden Gaststarter im Bargteheider Regionalligateam glänzten in Berlin. Udo van Stevendaal vom SV Großhansdorf (1:03:42) belegte in der Altersklasse M50 Rang zwei hinter Mathias Heinke vom AMTV Hamburg (1:03:03).
Ein anderer Erfolg blieb den Stormarnerinnen verwehrt – zum dritten Mal verhinderten äußere Umstände eine Topplatzierung in der Mannschaftswertung. „Vor drei Jahren haben wir uns das Ziel gesetzt, bei einer Deutschen Meisterschaft in der Mannschaftswertung vorn mitzumischen. Dann kam zuerst eine Fußverletzung bei Anke dazwischen und dann Corona“, sagte Lange. Diesmal kam die Mannschaftswertung aufgrund eines Übertragungsfehlers bei der Anmeldung nicht zustande. Besonders ärgerlich: Die Bargteheiderinnen hätten in ihrer Altersklasse gewonnen.
„Organisatorisches Versagen der Veranstalter“
„Das war ein weiteres organisatorisches Versagen der Veranstalter“, kritisierte Lange. Schon beim Einchecken und den Vorbereitungen vor Ort hätten die Athletinnen organisatorische Mängel bemerkt. „Die zwei Wechselzonen, eine am Start am Strandbad Wannsee und eine im Ziel am Olympiastadion, lagen so weit auseinander, dass schon die unmittelbare Vorbereitung für alle Starter eine logistische Herausforderung darstellte. Widersprüchliche Aussagen der Kampfrichter zu der offiziellen Wettkampfbesprechung sorgten bei allen Startern für Verwirrung. Nach dem Schwimmen mussten die Athleten rund 80 Stufen hoch zu der ersten Wechselzone laufen. Die Wechselzone zum Rad befand sich auf einem Schotterplatz. Wir mussten eine weite Strecke barfuß und mit den Rädern über sehr scharfkantige Steine laufen. Das war sehr schmerzhaft. Normalerweise wird so etwas vermieden oder mit Teppich abgedeckt.“
Auch der Ablauf nach den Wettkämpfen sorgte für Kritik bei den Stormarnerinnen. „Die Krönung der ganzen Missorganisation war die Siegerehrung der Deutschen Meister“, sagte Lange. „Es war eine lieblose Massenabfertigung abseits von Zuschauern, ohne Podest und ohne Medaillen, die angeblich in Shanghai festhängen.“