Grosshansdorf. Seit 1. März sind neben Bad Oldesloe in zwei weiteren Impfzentren im Kreis Corona-Schutzimpfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin möglich.

Der Kreis Stormarn hat seine Kapazitäten zum Verabreichen der Corona-Schutzimpfung erweitert. Seit Montag sind auch das Impfzentrum Mitte auf dem Gelände der LungenClinic in Großhansdorf sowie das Impfzentrum Süd im Jürgen-Rickertsen-Haus in Reinbek in Betrieb. Im bisher einzig offenen Impfzentrum Nord in den Räumen der Jugendherberge Bad Oldesloe ist eine vierte Impflinie hinzugekommen. Da den beiden neu eröffneten Impfzentren aktuell nur das AstraZeneca-Vakzin zur Verfügung steht, sind sie in den ersten beiden Märzwochen täglich lediglich von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Vom 15. März an erwarten die Impfzentren zusätzlich den Biontech-Impfstoff und öffnen dann auch nachmittags von 13 bis 18 Uhr.

„Heute ist ein wichtiger Tag für unseren Kreis“, sagte Landrat Henning Görtz. „Mit der Eröffnung der beiden Impfzentren in Großhansdorf und Reinbek schaffen wir endlich die dringend benötigten weiteren Impfkapazitäten in der Mitte und im Süden unseres Kreises. Eine Rückkehr zur Normalität ist für die Bürgerinnen und Bürger in Stormarn nur möglich, wenn sich möglichst schnell möglichst viele Menschen impfen lassen.“ Weil derzeit nur das Impfzentrum Nord über den für ältere Menschen vorgesehenen Biontech-Impfstoff verfügt, setzt die Kreisverwaltung ab sofort bis einschließlich 14. März einen kostenlosen Shuttlebus zwischen Reinbek und Bad Oldesloe ein, der es Senioren erleichtern soll, das dortige Impfzentrum zu erreichen.

Ab 15. März auch Impfstoff für Ältere verfügbar

Beim Check-in, der ersten Station eines Impflings, erhält Maik Needell einen Laufzettel und Fragebogen, nachdem seine Terminbestätigung und sein Ausweis kontrolliert wurden.
Beim Check-in, der ersten Station eines Impflings, erhält Maik Needell einen Laufzettel und Fragebogen, nachdem seine Terminbestätigung und sein Ausweis kontrolliert wurden. © Petra Sonntag | Petra Sonntag

Ab 15. März werden in Großhansdorf und Reinbek neben dem AstraZeneca-Vakzin nachmittags auch Impfdosen von Biontech verabreicht. Nach wie vor gilt für sämtliche Standorte: Impfungen gibt es nur mit Termin sowie dem Nachweis einer Impfberechtigung. In Großhansdorf wird in diesen Tagen mit täglich knapp 50 Terminen zunächst nur medizinisches Personal geimpft, zu denen auch Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen zählen. So wie Maik Needell. Der Mitarbeiter eines Hamburger Homecare-Unternehmens berät Pflegeeinrichtungen zu Reha- und Medizintechnik sowie medizinischen Produkten und kommt täglich mit Risikogruppen in Kontakt.

Er habe es immer wieder über das Internet-Portal www.impfen-sh.de probieren müssen, um einen der begehrten Impftermine zu ergattern. „Vergangene Woche hat es dann geklappt“, sagt Needell. Bevor er das Impfzentrum an diesem Morgen betreten darf, misst der Sicherheitsdienst bereits vor der Tür seine Körpertemperatur. Nur fieber- und symptomfreie Impflinge dürfen den Nebentrakt der LungenClinic betreten. Nachdem Needell Terminbestätigung und Ausweis beim Check-in vorgelegt hat, geht es weiter in den Wartebereich.

Zentren bleiben bis mindestens 30. Juni in Betrieb

Den Zugang zum Impfzentrum Mitte kontrolliert ein Sicherheitsdienst. Wer keine Impfberechtigung vorweisen kann, wird hier abgewiesen.
Den Zugang zum Impfzentrum Mitte kontrolliert ein Sicherheitsdienst. Wer keine Impfberechtigung vorweisen kann, wird hier abgewiesen. © Petra Sonntag | Petra Sonntag

In zwei Meter großen Abständen sitzen hier Impfwillige und warten auf ihr Aufklärungsgespräch. Ein großes Display informiert die Wartenden über die nächsten Schritte im Impfzentrum. „Wir haben aktuell nur eine von zwei Impfstraßen in Betrieb“, sagt Koordinator Björn Hanemann vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), das im Auftrag der Kreisverwaltung hier die Koordination und medizinische Versorgung übernommen hat und dabei von der Bundeswehr unterstützt wird. Ein Arzt pro Impflinie, gestellt von der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein, führt die Gespräche zur Aufklärung über Risiken und mögliche Nebenwirkungen.

„Ich bin darauf hingewiesen worden, dass die Einstichstelle am Arm stärker schmerzen könnte“, sagt Needell, der nach der Impfung noch 15 Minuten in einem zweiten Wartebereich unter Beobachtung verbringen muss. Ihm gehe es gut, er spüre bislang keine Nebenwirkungen. Bis Ende vergangener Woche wurden in Stormarn rund 7000 Menschen der Impfgruppe 1 mit Erst- und Zweitimpfungen versorgt. Bis Mittwoch sollen laut Kreisverwaltung alle über 80-Jährigen ein Schreiben mit Telefonnummer und persönlichem PIN-Code zur Akkreditierung für eine Impfung erhalten haben. Die Impfzentren bleiben mindestens bis 30. Juni in Betrieb.