Ahrensburg. Trotzdem ist Aussagekraft der Abstimmung zweifelhaft. Denn Bürger könnten mehrfach abstimmen. Mitmachen ist bis 10. Dezember möglich.
Die Stadt Ahrensburg ist derzeit dabei, Bürger zu ihrem Parkverhalten zu befragen. Wie berichtet, sollen die Ergebnisse in ein Konzept einfließen, um das Parkraummanagement in der Innenstadt und im Bereich des Schlosses zu verbessern. Die Aussagekraft der Online-Umfrage ist aber zweifelhaft. Der Grund: Die Beantwortung der Fragen erfolgt anonym, Teilnehmer könnten theoretisch mehrfach abstimmen. „Das werden wir nicht unterbinden können“, sagt Bauamtsleiter Peter Kania. „Deshalb handelt es sich auch nicht um eine repräsentative Umfrage.“
Verwaltung hatte zuerst Straßenumfrage geplant
Der 14-teilige Fragenkatalog ist auf der Internetseite der Stadt unter www.ahrensburg.de zu finden, auf der Startseite gibt es einen direkten Link. Die Verwaltung möchte zum Beispiel wissen, mit welchem Verkehrsmittel die Bürger normalerweise ins Zentrum von Ahrensburg kommen – mit dem Auto, Fahrrad, E-Bike, Lastenrad, Bus, der Bahn, zu Fuß oder etwas anderem?
Auch die Gründe für den Besuch und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer werden abgefragt. Zudem werden die Teilnehmer nach ihrer Zufriedenheit mit dem Stellplatzangebot für Autos und Radfahrer gefragt. Ursprünglich hatte die Verwaltung eine normale Straßenumfrage geplant, darauf wurde wegen der Pandemie jedoch verzichtet. „Mit der Online-Umfrage bekommen wir in Corona-Zeiten wenigstens ein Meinungsbild“, sagt Peter Kania. Auch wenn vermutlich viele ältere Bürger nicht erreicht würden.
Das Konzept soll im ersten Quartal 2021 vorliegen
Die Verwaltung könne theoretisch zwar sehen, wenn der Fragebogen mehrfach von derselben IP-Adresse aus ausgefüllt werde. „Das ist aber erlaubt. Die Antworten werden von uns nicht herausgefiltert“, sagt Kania. „Denn es könnte sein, dass mehrere Mitglieder einer Familie nacheinander die Fragen beantworten.“ Ähnliches sei bei verschiedenen Mitarbeitern einer Firma denkbar. Zudem lasse sich auch mit Aussortieren keine Manipulation der Umfrage ausschließen. „Wer betrügen will, kann die IP-Adresse ändern“, sagt Kania.
Etwas nachgebessert hat die Verwaltung bei der Umfrage trotzdem. Ursprünglich wurden die Bürger nach dem Ausfüllen mit den Worten „Weitere Antwort senden“ praktisch dazu aufgefordert, ein weiteres Mal teilzunehmen. Mit einem Klick konnte der Fragebogen ganz einfach ein zweites Mal aufgerufen werden. Das ist nun nicht mehr möglich. Der Button wurde entfernt. Die Umfrage ist noch bis Donnerstag, 10. Dezember, freigeschaltet. Das Konzept, das auch Verkehrszählungen und Analysen vor Ort berücksichtigt, soll nach Rathausangaben im ersten Quartal 2021 vorliegen.