Ahrensburg. Zu nass, zu stürmisch: Die Witterung erschwert den Spargelbauern im Norden die Arbeit. Was für sie jetzt die Devise ist.
Die ausgiebigen Niederschläge der vergangenen Wochen und Monate führen dazu, dass sich die Frühjahrsarbeiten auf den Spargelfeldern verzögern werden, wie die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein mitteilt. Auch der starke Wind mit Orkanböen machte den Spargelbauern zu schaffen: Die Minitunnelfolien konnten noch nicht über die Spargeldämme gezogen werden, da die Gefahr bestand, dass der Wind sie wieder abdeckt.
Eigentlich stehen Ende Februar, Anfang März in den Betrieben wichtige Vorbereitungen auf den Spargelflächen an. Das Aufdämmen der Spargeldämme, das Verlegen der Folien und das Aufstellen der Minitunnel für die Verfrühungsflächen sind bisher nicht möglich gewesen. Die Nässe im Boden sorgte dafür, dass die Spargelbauern mit dem Aufdämme noch nicht starten konnten.
Spargelernte in Stormarn: Wenige Flächen im Herbst vorbereitet
Zudem konnten bisher nur einige wenige Flächen im vergangenen Herbst vorbereitet werden. Durch die stürmischen letzten Wochen ist es bei diesen Flächen auch hier noch nicht möglich gewesen, die transparente Folie der Minitunnel aufzulegen.
Die Bodenstruktur in den Dämmen muss möglichst feinkrümelig sein, um ein schnelles Erwärmen zu gewährleisten, denn der Spargel wächst erst bei Temperaturen von zehn bis zwölf Grad Celsius an der „Triebkrone“. Die Erde, die die Dammfräse zu einem Spargeldamm formt, sollte deshalb relativ trocken sein. Außerdem wirken sich „verkrustete“ Dämme später deutlich auf die Ernteleistungen der Spargelstecherinnen und Spargelstecher aus, sprich es geht langsamer, den Spargel zu ernten.
So heißt die Devise für die Spargelanbauer in Schleswig-Holstein auch weiterhin: Geduld bewahren. Aufgrund dieser Voraussetzungen ist bisher nicht mehr mit einem extrem frühen Start der Spargelsaison zu rechnen. Allerdings herrscht weiter Optimismus, dass ein Erntebeginn vor Ostern auch in Schleswig-Holstein möglich sein wird, betont die Landwirtschaftskammer.
50 Spargelbauern im Land, sechs bekannte Adressen in Stormarn
Abhängig ist der Saisonstart vor allem davon, wie schnell die Böden jetzt abtrocknen können und wie sich das Wetter dann entwickeln wird. Warme Temperaturen und Trockenheit wären förderlich.
In Schleswig-Holstein werden von etwa 50 landwirtschaftlichen Betrieben rund 400 Hektar Spargel angebaut, das ist annähernd so viel wie im Vorjahr. Dafür werden in Etappen etwa 1000 Erntehelfer benötigt.
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Der Arbeitskreis Spargel Schleswig-Holstein wirbt mit der Spargelstraße für das „königliche Gemüse“. Auch Stormarner Betriebe liegen an der Route: Gut Wulfsdorf in Ahrensburg, Bauer Doose in Steinburg, Hof Soltau in Barsbüttel-Stemwarde, Timo Posewang in Oststeinbek sowie der Spargelhof Beeck in Hamberge. Auch Glantz in Delingsdorf ist für seinen Spargel bekannt.