Glinde. Verdächtige Substanz am Ufer hatte einen Großeinsatz ausgelöst. Feuerwehrchef hat einen Verdacht, worum es sich handelt.

Das Rätsel um die weiße pulverartige Substanz am Glinder Mühlenteich bleibt vorerst weiter ungelöst. Das bislang unbekannte Pulver hatte am Montagnachmittag für ein Großaufgebot der Feuerwehr gesorgt: Gegen 14 Uhr hatte Rainer Schmidt das Pulver am Westufer des Mühlenteichs entdeckt und die Rettungskräfte gerufen. Der Vorsitzende des Glinder Angelvereins, zu dessen Revier der Mühlenteich gehört, war gerade dabei, junge Fisch für die neue Saison im Mühlenteich einzusetzen, als er die Substanz entdeckte.

Glinder Mühlenteich: Das weiße Pulver riecht nach nichts

Eine Probe steht auf einem Klapptisch an der Einsatzstelle.
Eine Probe steht auf einem Klapptisch an der Einsatzstelle. © Christoph Leimig | christoph leimig

Mit zehn Kameraden fuhr die Glinder Wehr zum Einsatzort und rief acht Freiwillige des Stormarner Löschzuges Gefahrengut aus Trittau und Willinghusen zur Hilfe. Mit Ausrüstung wie Atemschutzmasken und Handschuhen nahmen die speziell für Gefahrenstoffe ausgebildeten Feuerwehrleute eine Probe. Für Glindes Feuerwehrchef Michael Weidemann sah das weiße, geruchlose Pulver sehr nach Mehl aus, das hier wohl jemand in größerer Menge verstreut hatte. Er schätzt die Menge auf drei bis vier Kilogramm. Ein größerer Erdhub wurde am Ufer des Teichs entnommen und für alle Fälle eingelagert.

Um Gewissheit zu haben, wurde die entnommene Probe unter Blaulicht in ein Labor nach Lübeck gebracht. „Wir rechnen mit den Laborergebnissen aus Lübeck in vier bis fünf Tagen“, sagt Rolf Urban, Ordnungsamtsleiter im Glinder Rathaus und zuständig für den Katastrophenschutz in der Stadt, am Dienstag. Dass es sich um eine giftige, lebensgefährliche Substanz handelt, davon geht Urban aber nicht aus.

Auch eine tote Ente wurde in der Nähe gefunden

Er war am Montagnachmittag mit an der Einsatzstelle. „Das Pulver ist ph-neutral und wasserunlöslich. Eine Gefahr für die Umwelt geht nicht davon aus“, sagt Urban. Einige Meter weiter wurde eine tote Ente gefunden: „Das steht aber nicht in Zusammenhang mit dem Pulver“, sagt Urban. Tote Wasservögel gebe es am Mühlenteich häufiger und ganz natürlich.