Kreis Pinneberg. In absoluten Zahlen verzeichnet der Kreis die zweithöchste Zuzugsrate im Land. Was die Region so attraktiv macht, wer Platz eins hat.

Das Leben im (Bundes-)Land zwischen den Meeren, Schleswig-Holstein, und besonders auch im Kreis Pinneberg ist offenkundig sehr attraktiv. Zu diesem Schluss kommen die Mitarbeiter im Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein in einer aktuellen Auswertung der Melderegister. Grund für diese Deutung: Trotz eines erheblichen Geburtendefizits ist die Bevölkerung Schleswig-Holsteins im Kalenderjahr 2023 weiter gewachsen.

Ende des Jahres lebten 2.953.202 Menschen im nördlichsten Bundesland. Das Plus von 13.919 Personen gegenüber 2.939.283 zwölf Monate zuvor entspricht einem Zuwachs an Einwohnern um 0,474 Prozent. Unter 15 Kreisen und kreisfreien Städten verzeichnet Pinneberg dabei mit 323.762 Bürgern zum Jahresende (+ 1913 Einwohner) den nominell zweitgrößten Anstieg hinter dem Kreis Segeberg (+ 2346) und noch vor der Landeshauptstadt Kiel (+ 1687).

Bevölkerungszuwachs: Pinneberg büßt in der prozentualen Rangliste einige Plätze ein

Und auch beim verhältnismäßigen Bevölkerungszuwachs (+ 0,59 Prozent) reiht sich der Kreis Pinneberg als Sechster weit oben in der Beliebtheitsskala ein, hat aber hier Plätze eingebüßt. Hinter die auch hier führenden Segeberger (+ 0,84 Prozent) und noch vor die Pinneberger haben sich Neumünster (+ 0,76), Nordfriesland (+ 0,69), Kiel (+ 0,67) und das Herzogtum Lauenburg (+ 0,59) geschoben.

Deutlich abgeschlagene „Schmuddelkinder“ in der Auswertung dieser Bevölkerungswanderung sind als 13. die Stadt Flensburg mit 0,22 Prozent mehr Einwohnern (96.431), der Kreis Stormarn mit einem Zuwachs von 0,15 Prozent (246.201) und als Schlusslicht der Kreis Plön, der nur noch 0,11 Prozent mehr Einwohner anlocken konnte. Lediglich 141 Menschen mehr (130.635 Bürger) kann dieser malerische Landstrich zum Erfassungszeitpunkt für sich verbuchen.

Beliebter Kreis Pinneberg: Das gesamte Land verzeichnet einen Wanderungsgewinn von 31.400 Personen

Der Hauptgrund für dieses Wachstum liegt in der starken Zuwanderung. Mit einem Wanderungsgewinn von über 31.400 Personen, die mehr zu- als fortzogen, konnte das schleswig-holsteinische Geburtendefizit von knapp 17.400 Menschen – verursacht durch 39.600 Sterbefälle und nur 22.200 Geburten – mehr als ausgeglichen werden. Dabei stammen viele der neuen Einwohner aus anderen Bundesländern, aber auch aus dem Ausland.

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Besonders profitieren konnte der Kreis Pinneberg, weil er mit seiner Lage direkt an der Grenze zur Metropole Hamburg nicht nur Pendler anzieht, sondern auch Menschen, die den vergleichsweise günstigeren Wohnraum und die naturnahe Umgebung schätzen. Die Nähe zur Hansestadt macht Pinneberg zu einem beliebten Wohnort für Familien und Berufstätige gleichermaßen.

Bevölkerungszuwachs: Nähe zu Hamburg und billigerer Wohnraum machen den Kreis Pinneberg attraktiv

Die demografische Entwicklung im Kreis Pinneberg spiegelt zudem den Trend wider, dass vor allem urban-nahe Gebiete in Zeiten hoher Mobilität und wirtschaftlicher Unsicherheit von Zuwanderung profitieren. Während der ländlichere Raum stärker mit Abwanderung und Überalterung zu kämpfen hat, zeigt sich der Kreis Pinneberg als einer der Gewinner der Bevölkerungsdynamik im Norden Deutschlands.