Helgoland. Ostfriesischer Flugdienst und Reederei Cassen Eils sagen alle Fahrten und Flüge auf die Nordseeinsel ab. Wetter bleibt problematisch.
Wer in der stürmischen Jahreszeit Helgoland erreichen will, muss flexibel sein. Das zeigt sich aktuell einmal mehr: Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage wird der Fährverkehr zwischen Deutschlands einziger Hochseeinsel und dem Festland eingestellt. Auch der Ostfriesische Flugdienst (PFD) will am Freitag nicht zur Insel in der Nordsee fliegen.
Während die „MS Helgoland“ am Donnerstag noch auf Kurs blieb, ist die Fahrt für Freitag von und zur Insel abgesagt. Bereits am Montag musste das große Fahrgastschiff im sicheren Cuxhaven bleiben. Das mit Flüssiggas (LNG) angetriebene, moderne Schiff hält als einziges die Verbindung zur Nordsee-Insel über das ganze Jahr hinweg aufrecht.
Helgoland: Wetterdienst erwartet auf Nordsee Wellenhöhen bis sechs Meter
Für Freitag rechnet der Deutsche Wetterdienst mit einer Windstärke von sechs aus Nordwest, „vorübergehend zunehmend 7 bis 8, später südwestdrehend, zeitweise Schauerböen“. Bis zu sechs Meter hohe Wellen werden erwartet, zu hoch für einen Fährverkehr mit Passagieren.
Auch am Sonnabend soll es mit südwestlichen Winden um die Stärke sechs weitergehen. Ob die „MS Helgoland“ dann von Cuxhaven aus startet, lässt die Reederei noch offen. Man beobachte die Entwicklung.
OFD: Flugverkehr soll am Sonnabend normal laufen
Der Flugverkehr, der am Freitag „aus operativen Gründen“ eingestellt wird, soll am Sonnabend wieder normal ablaufen. Von und zur Insel sind an dem Tag von Büsum aus noch drei beziehungsweise vier Plätze frei. Die Verbindung ab Cuxhaven ist ausgebucht, teilte eine Mitarbeiterin des OFD mit.
Diese weitere Absage kurz vor dem Jahresende reiht sich in eine Saison mit zahlreichen Ausfällen von Helgoländer Törns. Nahezu 20-mal musste etwa der „Halunder Jet“ im Hamburger Hafen bleiben. Gleich mehrmals wurde die Fahrt mit dem Katamaran der Reederei FRS für mehrere Tage wetterbedingt abgesagt. Der Transfer war den Verantwortlichen bei stürmischer See mit Wellenhöhen bis zu fünf Metern oft zu unsicher.
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Dennoch wurden allein mit dem Halunder Jet mehr als 170.000 Passagiere zwischen März und Anfang November befördert. Mit der Bilanz wurde das Ergebnis des Vorjahrs übertroffen. Besonders erfreulich für die Reederei FRS sei trotz der vielen Ausfalltage das große Interesse an der neuen Verbindung ab Brunsbüttel. Sie war erst in diesem Jahr eingeführt worden und wird im kommenden Jahr von drei auf vier Abfahrtstage in der Hochsaison ausgebaut.