Pinneberg. Weil er nicht angegurtet war, stoppten Beamte den Fahrer eines Sprinters. Warum die Kontrolle nun auch Konsequenzen für den Tüv-Prüfer hat.

Weil er nicht angeschnallt war, geriet am Mittwoch der Fahrer eines Mercedes Sprinter in den Fokus der Polizei. Die Polizisten stoppten das Fahrzeug gegen 10.55 Uhr am Thesdorfer Weg in Pinneberg. Der Verstoß gegen die Gurtpflicht kam dem Fahrer letztlich teuer zu stehen, am Ende der Kontrolle wurde ihm die Weiterfahrt untersagt.

Denn es gab nicht nur Probleme mit dem (nicht angeschnallten) Fahrer, sondern auch mit der Verkehrssicherheit seines Gefährtes. Die Beamten entdeckten mehrere Durchrostungen und äußerten den Verdacht, dass die Befestigung der Hinterachse Mängel aufweisen könnte.

Prüfingenieur legt das kontrollierte Fahrzeug sofort still

Sicherheitshalber ließen sie das Fahrzeug durch einen Prüfingenieur für Fahrzeugtechnik inspizieren. Der stellte abschließend fest, dass der Mercedes sich in einem völlig verkehrsunsicheren Zustand befindet.

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Unter anderem waren die Federaufnahme der Hinterachse lose, die Befestigung der Hinterachsfederung am Querträger durchgerostet sowie der Bremsschlauch beschädigt und eingerissen. Zu allem Überfluss stellte der Experte diverse Durchrostungen an der Karosserie fest, außerdem wies die Frontscheibe Risse auf und die Schalldämpferanlage war lose.

Durchgerosteter Mercedes Sprinter kam im Oktober problemlos durch den Tüv

Letztlich legte der Prüfingenieur das Fahrzeug still. Laut den Unterlagen war der Mercedes erst vor zwei Monaten durch die Tüv-Prüfung gekommen. Weil die gravierenden Mängel bereits zu diesem Zeitpunkt vorhanden gewesen sein müssen, hat die Kontrolle nun auch Folgen für den verantwortlichen Prüfer. Gegen ihn wird nun wegen Urkundenfälschung und Falschbeurkundung ermittelt.