Pinneberg. Das Fußball-Hallenturnier galt als inoffizielle Hallen-Kreis-Meisterschaft. Warum die Pinneberger an ihrem eigenen Anspruch scheiterten.
Frenetisch jubelnde Zuschauer. Eine Stimmung wie in der Bundesliga. Kampf ohne Ende auf dem Parkett. Spieler, die sich freudetrunken in den Armen liegen. Aus und vorbei? Das traditionelle Fußball-Hallenturnier des VfL Pinneberg um den „Bert-Meyer-Cup“ liegt anscheinend am Boden. Nach fünfjähriger Pause sollte es im Januar 2025 wiederbelebt werden. Daraus wird nichts. „Wir haben das Turnier für das kommende Jahr abgesagt“, verkündete Dirk Schulze, Team-Manager der VfL-Kicker (Bezirksliga).
Die Pinneberger scheiterten an ihrem Anspruch. Was im Kreis Rang und Namen hatte, bewarb sich früher – zunächst in der Jupp-Becker-Halle, dann in der THS-Halle – um den Titel eines inoffiziellen Kreismeisters. Da gab es keinen, der fehlen wollte. Denn auf den dicht besetzten Rängen herrschte stets eine Begeisterung, die vom normalen Punktspielbetrieb stark abwich.
VfL-Turnier: Beim Bier im Forum wurden die Spielerwechsel zur Winterpause eingefädelt
Die Sieger waren Helden. Auch den Unterlegenen galt zumeist riesiger Applaus. Nachwuchsspieler wurden geehrt. Bürgermeisterin, Bürgervorsteherin, die Geschäftswelt – sie alle gaben sich ein Stelldichein.
Beim Bier im Forum wurden die Spielerwechsel zur Winterpause eingefädelt. Turnier-Moderator Roland Lange schwärmte so oft von einem ausverkauften Haus, das hieß 1500 Besucher an drei Tagen. Ihn, die VfL-Ikone (83), ausgebootet zu haben, erwies sich vielleicht als Fehler. „Wir hatten eine andere Person, die dem VfL nahesteht, mit der Turnierplanung beauftragt. Das hat nicht geklappt“, gesteht Dirk Schulze ein.
Hallenturnier des VfL Pinneberg: Nur 18 Teams hatten zugesagt
Konkret sah das so aus, dass 18 Teams ihre Zusage für das Turnier 2025 gaben. Es hätten aber 28 sein müssen, um dem früheren Charakter einer Hallen-Meisterschaft zu entsprechen.
Nur ein Beispiel: Der mehrfache Turniersieger SV Rugenbergen (Oberligaabsteiger), Hamburgs letzter Hallenmeister 2015, entschied sich, statt in der Kreisstadt nun beim höher dotierten Budenzauber des VfL Horst vom 2. bis 4. Januar anzutreten. Vorher war es für die Teams kein Thema gewesen, beide Termine zu besetzen. Corona veränderte alles.
Gibt’s eine Zukunft für den Bert-Meyer-Cup? Schulze: „Das weiß man nicht. Im Sommer nehmen wir ein anderes Turnier, den Jung & Co-Cup, in Angriff .“