Elmshorn. Seit 17 Monaten versucht die Polizei, mit mehr Präsenz und Sonderrechten die Kriminalität zu senken. Die Bilanz.

Das Umfeld um den Bahnhof in Elmshorn bleibt ein Sorgenkind der Polizei, was die Anzahl der Straftaten angeht. Seit Juli vorigen Jahres nimmt die Polizei rund um den Haltepunkt Sonderrechte in Anspruch. Diese Maßnahme wurde nun erneut verlängert.

Bundes- und Landespolizei haben seit Ausweisung des sogenannten Kontrollbereichs regelmäßige Kontrollen im Bahnhofsbereich sowie seinem Umfeld gemacht. Auch wurde die vor Ort vorhandene Kameraüberwachung ausgeweitet. Die ständige Präsenz sowie die Überwachung haben etwas gebracht. Jedoch nicht genug.

Elmshorn: Straftaten im Bahnhofsbereich und seinem Umfeld sind leicht rückläufig

Wie es von Seiten der Polizei heißt, ist die Anzahl der Straftaten in diesem Bereich zuletzt leicht zurückgegangen. Im Vergleich mit dem übrigen Stadtgebiet würde sich die Bahnhofsregion jedoch weiterhin deutlich abheben, heißt es weiter. Daher habe die Polizei entschieden, die auslaufenden Sonderrechte weiter zu verlängern.

Nachdem am frühen Abend des 5. Juli vorigen Jahres ein 16 Jahre alter Heranwachsender am Bahnhofseingang einen vier Jahre älteren Elmshorner mit dem Messer in den Oberkörper gestochen und schwer verletzt hatte, hatte Elmshorns Polizeichef Thorsten Buchwitz einen Tag später eine verstärkte Überwachung des Bahnhofs und seines Umfeldes angeordnet.

Gebiet rund um den Elmshorner Bahnhof gilt seit Jahren als Kriminalitätsschwerpunkt

Dazu wurde das Gebiet wie bereits 2016, 2018 und Ende 2021 als sogenannter Kontrollbereich eingestuft, sodass die Beamten Sonderrechte in Anspruch nehmen können. Unter anderem können Personen auch ohne Verdacht kontrolliert und durchsucht werden.

Bei diesen Durchsuchungen und Kontrollen hatte die Polizei diverse Drogenfunde gemacht. Aber auch Messer sowie andere Gegenstände, die laut dem Waffengesetz verboten sind, wurden gefunden. Nach wie vor sind auch Körperverletzungsdelikte im Umfeld des Bahnhofs zu verzeichnen.

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Weil der Rückgang der Straftaten in diesen und weiteren Deliktfeldern nicht zufriedenstellend ist, bleiben die Sonderrechte und die hohe polizeiliche Präsenz in dem Gebiet weiterhin erhalten.

Thorsten Buchwitz, Chef des Polizeireviers in Elmshorn, zeigt sich mit der professionellen Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften von Landes- und Bundespolizei zufrieden. Aus Sucht des Polizeioberrates „hat sich die Ausweisung des Kontrollbereichs als wichtiger Faktor für die objektive und subjektive Sicherheit bewährt“.

Kontrollbereich: Entscheidung über Ende der Sonderrechte fällt Anfang 2025

Das Polizeirevier werde in enger Abstimmung mit der zuständigen Bundespolizeiinspektion in Flensburg die Kriminalitätsentwicklung rund um den Bahnhof der Stadt genau im Blick behalten. Eine Entscheidung, ob die Sonderrechte weiterhin in Anspruch genommen werden sollen oder beendet werden können, soll Anfang 2025 fallen. Auch eine weitere Verlängerung der Maßnahme ist denkbar.