Rellingen. Der Wagen hat 920.000 Euro gekostet und ist eines der neuesten Fahrzeuge im Kreis Pinneberg. Sogar die Wache wird dafür umgebaut.
Rellingen investiert gewaltige Summen in den Brandschutz. Für 920.000 Euro hat die Gemeinde die wohl modernste Drehleiter im Kreis Pinneberg erworben. Und knapp 660.000 Euro fließen in die Erweiterung der Feuerwache im Ortskern.
Für den Anbau an die Wache am Ellerbeker Weg wurde vor kurzem der symbolische erste Spatenstich gesetzt. Die Erdarbeiten laufen bereits, als Nächstes steht das Schütten der Bodenplatte an. Die neue Fahrzeughalle entsteht an der Stelle des ehemaligen Jugendhauses, das zwischenzeitlich der Abrissbirne zum Opfer gefallen ist.
Feuerwache in Rellingen-Ort wird um drei Fahrzeugstellplätze erweitert
Nach der Fertigstellung stehen der Wehr drei zusätzliche Stellplätze für Einsatzfahrzeuge zur Verfügung. Auch weitere Lagermöglichkeiten für das Material werden geschaffen. Damit werden die Vorgaben der Feuerwehr-Unfallkasse Nord erfüllt.
Die Halle entsteht in einer Leichtbauweise und wird eine Bruttogrundfläche von 201 Quadratmetern aufweisen. Die Baukosten betragen 659.000 Euro. Aufgrund der Bauweise kann die Fertigstellung bereits im Januar 2025 erfolgen. Das Kieler Innenministerium stellt eine Landesförderung in Höhe von 109.000 Euro zur Verfügung.
Während der Anbau in drei Monaten errichtet werden kann, dauerte die Herstellung des neuen Drehleiterfahrzeugs knapp eineinhalb Jahre. Es handelt sich um eine Drehleiter mit Korb (DLK), die genaue Modellbezeichnung lautet Rosenbauer L32A-XS3.2. Das neue Fahrzeug soll hauptsächlich zur Menschenrettung in Rellingen und der Umgebung eingesetzt werden.
Doch das neue Fahrzeug mit einer Leiterlänge von 32 Metern kann noch deutlich mehr. Es kann etwa zum Ausleuchten von Einsatzstellen oder zur Beseitigung von Sturmschäden benutzt werden.
Die große Besonderheit ist der abknickbare Leiterpark, der einen schnelleren Einstieg in den Rettungskorb – er kann fünf Personen mit einer Traglast von insgesamt 500 Kilogramm aufnehmen – sowie einen verbesserten Einsatz an hohen Gebäuden ermöglicht.
Drehleiterfahrzeug ist speziell für sie enge Einsatzsituationen konzipiert
Das XS im Namen steht für „extra small“, weil es im Einsatz nicht immer nur auf die maximal erreichbare Höhe ankommt. Der in Rellingen verbaute Leitersatz wurde für sehr enge Einsatzsituationen konzipiert.
Der sehr enge Aktionsradius ermöglicht ein stufenloses Aufrichten des Rettungskorbes entlang der Hausfassade, auch in schmalen Gassen, einschließlich der unteren Stockwerke. Auch das Drehen des gesamten Leitersatzes ist somit auf engstem Raum möglich.
Dank dieser Eigenschaften eignet sich das neue Gerät auch ideal zur Patientenrettung aus oberen Stockwerken. Die dafür erforderliche, spezielle Krankentrage kann sowohl am Korbboden als auch auf der Korbreling angebracht werden.
Patienten können auf diese Weise selbst aus Dachgauben direkt auf die Krankentrage geladen werden. Die Trage im Korb nimmt auch adipöse Patienten mit einem Gewicht von bis zu 300 Kilogramm auf.
Rellingen: Neues Drehleiterfahrzeug wird Ende Oktober zum ersten Mal eingesetzt
Die Gemeinde hatte bereits im Januar 2023 nach Zustimmung der Politik die Beschaffung eines Drehleiterfahrzeugs ausgeschrieben. Bisher verfügte die Wehr nicht über ein solches Fahrzeug. Es ist das 13. seiner Art im Kreis Pinneberg.
Damit der Neuling so gut wie möglich auf die hiesigen Anforderungen zugeschnitten ist, hatten sich die Verantwortlichen diverse Fahrzeuge angesehen. Den Auftrag erhielt letztlich die Firma Rosenbauer aus Karlsruhe.
Dorthin reisten Bürgermeister Marc Trampe und Verantwortliche der Feuerwehr auch Ende September, um das neue Fahrzeug abzuholen und nach Rellingen zu überführen. Das Investitionsvolumen für die neue Drehleiter beträgt 920.000 Euro.
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Als einsatzbereit gemeldet ist der Neuling bei der Regionalleitstelle in Elmshorn noch nicht. Aktuell erhalten zehn Feuerwehrleute aus Rellingen eine technische Einweisung, damit bei der Bedienung des Gerätes keine Fehler entstehen. Sobald die Einweisung Ende Oktober abgeschlossen ist, wird das neue Drehleiterfahrzeug zu seinen ersten Einsätzen ausrücken.
Einsatzkräfte werden derzeit in die Technik des Drehleiterfahrzeugs eingewiesen
Weitere Einsatzkräfte erhalten dann im Frühjahr 2025 eine Einweisung in die technischen Abläufe. Zeitnah können dann auch die Feuerwehr Egenbüttel sowie die Nachbargemeinden in die Einsatzablaufpläne eingebunden werden.
Damit das neue Drehleiterfahrzeug angemessen Platz in der Fahrzeughalle am Ellerbeker Weg findet, werden die sogenannten Mannschaftstransportwagen umziehen müssen. Sie parken dann künftig im Erweiterungsbau, der etwas abseits von der bisherigen Wache entsteht.