Wedel. Mehrere Männer stechen Dozent auf Parkplatz der VHS Wedel in den Hals. Opfer außer Lebensgefahr. Zwei Brüder in Wedel gestellt.

Nach einer Messerattacke in Wedel auf einen Dozenten der Volkshochschule am Freitag hat die Polizei kurz darauf zwei Männer festgenommen. Die Beamten stoppten an der Straße Hinter der Kirche in Wedel Fahrzeuge, in denen die Personen saßen. Diese ließen sich widerstandslos festnehmen.

Es handelt sich um zwei 21 und 22 Jahre alte Brüder. Beide haben laut Polizeiangaben einen Migrationshintergrund, ebenso wie das 67 Jahre alte Opfer. „Es deutet viel darauf hin, dass es sich um die Personen handelt, die für die Tat verantwortlich sind“, so Polizeisprecher Christian Hesse. Doch die Hintergründe für die Tat sind auch am Sonnabend noch unklar. Die Polizei will sich erst am Montag äußern.

Wedel: Lehrer niedergestochen – Polizei nimmt zwei Männer fest

Am frühen Freitagnachmittag war es vor dem Gebäude der Musik- und der Volkshochschule an der ABC-Straße zu einem Angriff auf eine Lehrkraft gekommen. Die Polizei wurde um kurz nach 14 Uhr alarmiert.

Laut dem Polizeisprecher hat sich der Vorfall auf dem Parkplatz vor dem Gebäude abgespielt. Bei dem Opfer handelt es sich um einen Dozenten der Einrichtung, offenbar um einen Deutschlehrer.

Lehrer attackiert: Polizei und Rettungsdienst waren mit Großaufgebot vor Ort

Hesse: „Einer der Täter hat dem Dozenten mit einem Messer Stichverletzungen am Hals zugefügt.“ Laut Hesse schwebte das Opfer zunächst in Lebensgefahr und sollte sich zur Behandlung in einem Krankenhaus befinden. Gegen Abend galt der 67-Jährige dann als stabil und außer Lebensgefahr. Die beiden jungen Männer hatten nach der Attacke die Flucht ergriffen.

Nach Abendblatt-Informationen soll sich die angegriffene Person verletzt zurück ins Gebäude gerettet und eine Verwaltungskraft dort Alarm geschlagen haben. Diverse Rettungswagen waren vor Ort. Auch die Polizei zog ein Großaufgebot zusammen. Der Bereich rund um den Tatort wurde weiträumig abgeriegelt.

Großeinsatz in Wedel: Polizisten waren mit Maschinenpistolen bewaffnet

Die Beamten waren mit Maschinenpistolen bewaffnet. Weil die Lage zunächst unklar war, wurde ein Kindergarten in der Nähe des Tatorts gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Auch ein Polizeihubschrauber kreiste über der Volkshochschule und fahndete aus der Luft nach den Tätern.

Das Opfer war offenbar zunächst noch ansprechbar und konnte etwas über den Vorfall berichten. „Wir gehen nach jetzigem Stand davon aus, dass sich Täter und Opfer kannten“, sagt Polizeisprecher Hesse. Ob es sich um Schüler des Mannes oder Personen aus seinem privaten Bekanntenkreis handelt, könne die Polizei noch nicht sagen. Doch das sei möglich.

Möglicherweise konnte das Opfer den Beamten die Identität der Täter verraten. Auf diese Weise könnten die Beamten auf die nunmehr festgenommenen Männer gekommen sein. Anders ist kaum erklärbar, dass um 16.25 Uhr, gerade einmal zweieinhalb Stunden nach den Messerstichen, die Festnahmen erfolgten.

Angriff auf Lehrer in Wedel: Brüder passen auf Täterbeschreibung

Die beiden Brüder passen auf die Täterbeschreibung, die zwischenzeitlich kursierte: jung, schlank, südländisches Erscheinungsbild. Das Opfer soll durch mehrere Stiche in die Halsgegend verletzt worden sein. Die Polizei geht aktuell von einem versuchten Tötungsdelikt aus. Inzwischen hat die Kriminalpolizei den Fall übernommen. Möglicherweise wird sich später auch die Mordkommission einschalten.

„Die Täter befinden sich aktuell in Polizeigewahrsam, es sind die üblichen polizeilichen Maßnahmen angelaufen“, so der Polizeisprecher weiter. Ob die beiden jungen Männer die Tat gestanden und ob die Beamten die Tatwaffe gefunden haben, teilte die Polizei zunächst nicht mit.

Bürgermeisterin: „In Gedanken bei der verletzten Person“

Inzwischen hat sich auch die amtierende Wedeler Bürgermeisterin Julia Fisauli-Aalto zu dem Vorfall geäußert. Auf dem sozialen Netzwerk Facebook sagte sie, dass es sich um eine unvorstellbare Tat handele. „Wir sind in Gedanken bei der verletzten Person.“