Haseldorf. Das Elbmarschenhaus in Haseldorf bietet Exkursion an der Elbe nur einmal im Jahr an. Was Sie tun müssen, wenn Sie dabei sein wollen.
Juelssand ist kein Leuchtturm, und doch hat das Gebäude 110 Jahre mit seinem Licht geholfen, die Schifffahrt auf der Elbe sicherer zu machen. Einzigartig ist das Bauwerk auf dem Twielenflether Sand an der Elbe. In ganz Deutschland gibt es kein vergleichbares Leuchtfeuer. Sein charakteristischer weißer Anstrich und die architektonische Silhouette haben ihm den liebevollen Namen „Kapelle“ eingebracht.
Das Gebäude liegt unzugänglich mitten im gesperrten Bereich des Naturschutzgebiets „Haseldorfer Binnenelbe mit Elbvorland“ und ist denkmalgeschützt. Bis zum 11. Januar 2010 war es das älteste in Betrieb befindliche Leuchtfeuer an der Unterelbe, dann wurde sein Feuer endgültig gelöscht. Immer noch ist es ein charakteristisches Wahrzeichen für Boote auf der Elbe. Die Flächen um das Leuchtfeuer haben für viele störungsempfindliche Vogelarten eine hohe Bedeutung.
Lost Place: Leuchtfeuer Juelssand nur einmal im Jahr zugänglich
„Einmal im Jahr, nach der Brutzeit und vor dem Eintreffen der Rastvögel, bieten wir eine geführte Exkursion in den beruhigten Bereich des Naturschutzgebietes“, erläutert Edelgard Heim, Leiterin des Elbmarschenhauses in Haseldorf. „So haben Menschen die Chance, auf legalem Weg diese Flächen kennenzulernen und das Leuchtfeuer vom Nahem zu betrachten.“ Selten gewordene Vögel wie Uferschnepfe, Rotschenkel und Kiebitze brüten auf den Feuchtwiesen. Auch Blaukehlchen, Seeadler, Rohrdommel, Schilfrohrsänger und Rohrweihe lassen sich mit Glück und Geduld beobachten.
Die „Haseldorfer Binnenelbe mit Elbvorland“ wurde 1984 zum Naturschutzgebiet ernannt. Bis dahin gab es hier in der Abgeschiedenheit auch einen landwirtschaftlichen Hof. Auf dem Weg zum Leuchtfeuer Juelssand geht es im 2160 Hektar großen Naturschutzgebiet an interessanten Punkten entlang.
Im Naturschutzgebiet an der Elbe wachsen endemische Arten
Edelgard Heim und Nikola Vagt, von der Nabu-Schutzgebietsbetreuung im Elbmarschenhaus, werden die Besonderheiten des Gebietes erläutert. Die von der Tide beeinflussten Wattflächen hier sind vom Süßwasser geprägt. Nur hier wächst der vom Aussterben bedrohte Schierlingswasserfenchel. Auch das Süßwassergras Wiebel-Schmiele ist ein sogenannter Endemit, kommt also ausschließlich hier vor.
Heute steht Juelssand leer. 2017 wurde das Gebäude vom Bund an einen Investor aus Hamburg-Finkenwerder verkauft. Er hatte ein paar Haseldorfer Handwerker überboten, die ebenfalls Interesse an dem Objekt hatten. Seitdem zerfällt es. Fenster sind zugemauert, das Grundstück ist mit Stacheldraht umzäunt.
Leuchtfeuer Juelssand an der Elbe steht leer
Der neue Besitzer hat strenge Auflagen bekommen. Das Gebäude, das ohne Strom- und Wasserversorgung ist, darf nicht verändert werden. Nicht einmal eine Solaranlage darf installiert werden. Einen Zugang hat der Immobilienbesitzer nur über den Wasserweg, denn auch ihm bleibt der Zugang zum geschützten Brutgebiet verwehrt.
Los geht es am Sonnabend, 17. August, von 10 bis circa 14 Uhr. Treffpunkt ist die Hetlinger Schanze. Gutes Schuhwerk, Sonnenschutz, gegebenenfalls Regenkleidung und ein Getränk sind nötig. Die einfache Strecke in die Weiten des Naturschutzgebietes beträgt circa fünf Kilometer Fußweg, die Dauer der Exkursion etwa vier Stunden. Eine gewisse körperliche Fitness ist also erforderlich. Die Teilnahme an der Exkursion kostet 7 Euro, Kinder bis 12 Jahren sind frei. Die Bezahlung erfolgt am 17. August vor Ort.
Einmalig: Lost Place Leuchtfeuer Juelssand entdecken
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Eine Anmeldung ist nicht nötig. Bei Sturm oder Dauerregen fällt die Exkursion aus. Hunde dürfen nicht mitgebracht werden. Wer mit dem Rad kommt, kann auch direkt an das Tor zum gesperrten Bereich kommen und von dort aus mitlaufen. Treffpunkt dort gegen 10.45 Uhr. Wer mit dem Auto kommt, fährt in Hetlingen Richtung Klärwerk und biegt vor dem Klärwerk rechts in die Straße Hetlinger Schanze ab. Am Ende dieser Straße liegt der Treffpunkt.