Wedel. Wedels Drittligist schafft gegen Seawolves Academy erstmals zweiten Saisonsieg in Folge. Welche Spieler zu Hause beim 87:54 glänzen.
„Das haben wir gebraucht“, sagte Linus Hoffmann, Kapitän der Pro-B-Basketballer des SC Rist Wedel, nach dem deutlichen 87:54-Sieg seines Teams über die Rostock Seawolves II. Mit 33 Punkten Vorsprung dominierte Wedel das Spiel in allen Kategorien: 58 Rebounds fingen die Wedeler im Gegensatz zu den 29 ihrer Gegner, eine konstante Verteidigung, die nur 53 Punkte zuließ und eine Offensive, die auf viele Schultern verteilt wurde – alles lief nach Plan. Nach dem dritten Viertel beim Stand von 74:43 sah der Gegner aus Rostock bereits keine Chance mehr auf den Sieg.
Basketball Pro B: Wedeler belohnen sich für ihre rundum gute Leistung
„Basketball ist immer einfacher als man denkt. Wir waren sehr gut und haben den Gegner zermürbt“, fasste SC Rist Cheftrainer Hamed Attarbashi das Spiel in einfachen Worten zusammen. „Man muss schon sagen, heute hatte Rostock keine Chance gegen uns. Wir haben sehr gut gespielt. Es gab auch schon andere Spiele in der Saison, wo wir gut waren, aber dann haben uns katastrophale Dreierquoten die Spiele versaut.“ Doch dieses Mal war die Dreierquote von 24 Prozent kein ausschlaggebender Faktor.
Nachdem beide Seiten das Spiel im ersten Viertel noch ausgeglichen gestaltet hatten (18:20), begann im zweiten Viertel der Rausch des SC Rist. Immer wieder fanden die Wedeler ihre freien Mitspieler oder die Lücke in der Verteidigung der Hansestädter, um am Korb abzuschließen. Spektakulär kam der Centerspieler Camron Reece gleich mehrmals zum kraftvollen Dunking-Abschluss.
Mit Ende des dritten Viertels steht der SC Rist als Sieger fest
Mit 15 Punkten Vorsprung ging es in die Halbzeitpause, die Rostock zu Beginn des zweiten Viertels durch vier schnelle Punkte verkürzte. Kurz schien es, als könne Rostock das folgende Spiel spannend gestalten – doch das Momentum hielt nicht lange an. Eine Auszeit durch Attarbashi später stellten die „Risters“ nicht nur schnell den alten Vorsprung wieder her, sondern erhöhten diesen auf 31 Punkte zum Ende des Viertels. Den Sieg bis zum letzten Spielabschnitt über die Uhr zu bringen, war dann reine Formsache.
„Jeder Sieg ist wichtig, aber vor allem dann gegen einen Tabellennachbarn“, sagte der Rist-Cheftrainer. „Wir wollen uns schnellstmöglich von den unteren Tabellenplätzen distanzieren und so schaffen wir das auch.“
Spielmacher Leif Möller hat 24 Stunden zuvor mit den Hamburg Towers gegen Bamberg gewonnen
Besonderes Lob sprach der 47 Jahre alte Trainer für seinen Spielmacher Leif Möller aus. „Kompliment an Leif Möller. Er hat die Mannschaft sehr gut geführt, den Ball gut verteilt und den jüngsten Spielern das Spiel noch einfacher gemacht.“ Der 20 Jahre alte Aufbauspieler war mit 16 Punkten Wedels Topscorer. Dazu verteilte er sechs Vorlagen und eroberte sich drei Mal den Ball aus den Händen der Rostocker.
Hinter dem Point Guard stehen turbulente Stunden. Einen Tag zuvor, noch im Trikot der Hamburg Towers, bekam er vom Towers Headcoach und ehemaligem Rist-Trainer Benka Barloschky zehn Minuten Einsatzzeit und erzielte drei Punkte. Den 94:90 Sieg gegen Bamberg in der 1. Basketballbundesliga gab es obendrauf – 24 Stunden später dann der Sieg in der Pro-B.
Trotz seiner erst 20 Jahre gehört Möller zu den erfahrenen Spielern, konnte mit seiner Routine dem jungen Team entscheidend helfen. „Das ist großartig, dass die mit so jungen Jahren so abgezockt das Spiel gewinnen. Aber vor allem bei so jungen Mannschaften kann das rauf und runtergehen. Morgen ist wieder normales Training und dann reden wir über das nächste Spiel.“
Nikola Sredojevic bietet nach sechs Wochen Pause sofort wieder Höchstleistung
Auch ein weiterer Spieler machte auf sich aufmerksam. Nachdem Nikola Sredojevic die vergangenen Wochen aufgrund eines Studentenaustauschs in Frankreich verbracht und dem SC Rist gefehlt hatte, war der 21 Jahre alte Flügelspieler gegen Rostock wieder in der Steinberghalle einsatzbereit.
„Nikola war nach sechs Wochen wieder da und hat direkt wieder Vollgas gegeben und uns alle mitgerissen. Was ein Typ“, staunte Kapitän Linus Hoffmann nach dem Spiel über das Comeback seines Teamkollegen. Sredojevic kam zwar nicht zu einem Korberfolg, „punktete“ aber in anderen Kategorien: In nur elf Minuten Spielzeit sammelte er drei Offensivrebounds, verteilte zwei Assists und erzielte jeweils einen Block und Steal.
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Am kommenden Sonnabend, 18 Uhr, geht es für den SC Rist bei den SBB Baskets aus Wolmirstedt weiter in der Pro B. Mit dem Sieg gegen Rostock hat sich Wedel auf den siebten Tabellenplatz katapultiert und findet sich im unmittelbaren Kampf um die Play-off-Plätze wieder. Wolmirstedt steht mit der gleichen Bilanz – vier Siege und vier Niederlagen – wegen einer besseren Punktedifferenz einen Platz vor Wedel.
Viertel-Ergebnisse: 18:20, 27:10, 29:13, 13:11.
SC Rist (Punkte): Leif Möller (16), Simonas Paukste (13), Al-Fayed Alegbe (12), Daniel Johansson (11), Camron Reece (10), Noé Bom, Linus Hoffmann (je 9), Justus Waller (4), Mika Tangermann (3).