Wedel. Pleite im Pokalfinale gegen den Eimsbütteler TV für die Wedeler Regionalligabasketballerinnen. Diese wichtige Spielerin geht.
Mit einer 52:62-Niederlage gegen den Eimsbütteler TV im Pokal-Endspiel des Hamburger Basketball Verbandes (HBV) beendeten die 1. Damen des SC Rist die Saison. Es war Wedels dritte HBV-Finalteilnahme in Folge, der dritte Sieg in Folge blieb Wedel allerdings verwehrt.
Zuvor siegten die Wedelerinnen im Halbfinale gegen den Ahrensburger TSV souverän mit 88:61 und setzten somit ein Ausrufezeichen an den Konkurrenten aus Eimsbüttel. „Gegen Ahrensburg waren wir mit nur acht Spielerinnen sehr stark. Wir waren sehr schnell und konnten über Fastbreaks unsere Punkte machen, haben aber nicht so gut von außen getroffen“, analysierte Trainer Jan-Ove Stukenburg den ersten Auftritt seiner Mädels in Wandsbek, wo traditionell die besten Basketballteams Hamburgs am Final-Four-Wochenende um den HBV-Pokal spielen.
HBV-Pokal: Damen des SC Rist Wedel verpassen das Triple
In der zweiten Halbzeit behielt Wedel sein Tempo bei, während den Ahrensburgerinnen die Puste ausging. Wedel erzielte dann in einfachen Fastbreaks die Punkte zur komfortablen Führung. Überragend scorte wieder einmal SC Rist-Topscorerin Marianna Byvatov mit 41 Punkten.
Die Auswirkungen des hohen Tempospieles zeigten sich dann im Finale gegen Ahrensburg. „Man hat gesehen, dass wir müde waren. Uns lag das Spiel am Tag davor noch in den Knochen, generell eine Saison mit über 50 Spielen ist schon sehr zerrend für die Spielerinnen“, so Stukenburg.
„Eimsbüttel hat das aber auch clever gemacht. Sie haben ein sehr erfahrenes Team und uns intensiv an den Flügeln und unseren Fastbreaks gestoppt. Sie haben unsere Stärken aus dem Spiel genommen.“ Wedel konnte zwar immer in Reichweite bleiben, fünf Punkte Rückstand nur wenige Minuten vor Schluss führten zu mehr Risiko, dass sich nicht bezahlt machte und das Endspiel ging mit 52:62 verloren.
HBV-Pokal: Damen des SC Rist Wedel verpassen das Triple
Trotz der Enttäuschung im Finale blickte Stukenburg auf eine erfolgreiche erste Saison als Cheftrainer der Wedelerinnen zurück: „Ich bin mit der Entwicklung von allen Spielerinnen sehr zufrieden. Vor allem die jüngeren aus dem Team haben alle einen großen Schritt nach vorne gemacht“, so der 27 Jahre alte Coach.
Es habe viel geholfen, dass die Spielerinnen viel Spielpraxis in verschiedenen Ligen wie WNBL, 1. und 2. Regionalliga bekamen.
Cosima Bade erhält ein Sonderlob vom Coach
Besonders die Entwicklung der erst 14 Jahre alten Cosima Bade beeindruckte Stukenburg die Saison hinweg: „Cosima hat sich enorm entwickelt und war jetzt im Pokal nach Marianna unsere beste Spielerin. Sie ist sehr clever und sucht ständig nach neuen Lösungen, wenn sie auf Probleme stößt. Und sie ist ja erst 14 Jahre alt!“, so Stukenburg über Bade, die das Basketballtalent von ihrem Papa André Bade in die Wiege gelegt bekommen hat, der früher selbst Basketballprofi war und zuletzt die Ü50-Meisterscheift mit den SC Rist feiern konnte.
Auch weitere Talente des 2008er-Jahrgangs machen Stukenburg zuversichtlich. „Generell der Jahrgang mit Helene Ehmer und Luise Linke haben viel Verantwortung bekommen und werden sich weiterentwickeln. Da sind wir gut aufgestellt.“
Herber Verlust: Topscorerin Marianna Byvatov verlässt den SC Rist Wedel
Für die kommende Saison muss Wedel einen schweren Abgang verkraften „Marianna Byvatov wird uns für die zweite oder erste Bundesliga verlassen. Ersetzen können wir sie zwar nicht, dafür bleiben die restlichen Spielerinnen erhalten und mindestens zwei Spielerinnen kommen ins Team zurück“, so Stukenburg.
„Wir werden in der Breite besser aufgestellt sein, sodass wir mehr wechseln können“, sagt der Rist-Coach. Auch in den aktuell stattfindenden Try-outs für den WNBL-Kader erhofft sich Stukenburg zusammen mit Co-Trainer Jan Both einen Kader von etwa 20 Spielerinnen für die Nachwuchsbundesliga und den beiden Regionalligen – also auch für den SC Rist II – aufstellen zu können.
Herber Verlust: Topscorerin Marianna Byvatov verlässt den SC Rist Wedel
Der breite Kader sei wichtig, um in der nächsten Saison bis zum Ende konkurrenzfähig zu bleiben, so Stukenberg. Anfang des Jahres habe man über einige Wochen hinweg hochklassigen Basketball spielen können und sich so beispielsweise in der WNBL den ersten Platz in der regulären Saison erspielen können.
Nach einigen Abgängen und Verletzungen musste der SC Rist Partien mit teilweise nur fünf Spielerinnen absolvieren – das zehrte zu sehr an den Kräften. „Die Saison war dann einfach zu lang für uns und wir waren müde.“ Ansonsten bestärkte die Saison den jungen Trainer in seiner Philosophie, das Team als Gesamteinheit zu trainieren, statt sich auf einzelne Spielerinnen zu konzentrieren.
Basketballerinnen des SC Rist verlieren Pokal-Finale
„Als wir unsere lange Siegesserie hatten, kamen wir über das Teamplay und nicht über individuelle Leistungen. Das will ich auch in Zukunft so beibehalten“, sagte Stukenburg. Letztendlich wurde der SC Rist Tabellenvierter.
Bis Ende Juni wird weiterhin zwei Mal die Woche weitertrainiert, danach geht es in die verdiente Pause bis Mitte August. Dann beginnt die neue Saison mit dem Leistungscamp „Wer will kann zwischendurch immer mal individual trainieren. Aber wir Trainer müssen irgendwann auch mal Pause machen.“ Bis zur Sommerpause sollen auch die Kaderplanungen abgeschlossen sein, so Stukenburg.
SC Rist Punkte (Ahrensburg/ETV): Marianna Byvatov (41/24), Antonia Laabs (13/0), Cosima Bade (12/11), Paula Huber-Saffer (9/2), Lotta Linke (8/6), Nele Czerwinski (3/2), Helene Ehmer (2/7)