Wedel. Ehemaliges Schneider-Areal am Hafen in Wedel soll zum Wohnquartier werden. Es gibt Zustimmung – aber auch Bedenken.

Schöner leben an der Elbe: Geht es nach der Firma Baucon Projektmanagement aus Köln, könnte diese Formel in Wedel schon bald wahr werden. Das Unternehmen plant ein exklusives Wohn- und Gewerbequartier am Strandbaddamm an der Elbe. Bebaut werden soll ein knapp 20.000 Quadratmeter großes Grundstück auf dem ehemaligen Areal des Versandhandels Schneider (Am Strandbaddamm 2-4). Es liegt auf der Rückseite des Schulauer Hafens.

120 Millionen Euro möchte das Unternehmen investieren, den Bauantrag will Baucon Ende 2024 stellen, die Fertigstellung neuen Quartiers ist ab 2028 avisiert. „Wir befinden uns stetig im Austausch mit der Stadt Wedel und stimmen die einzelnen Schritte gemeinsam ab, damit ein Bebauungsplan erstellt werden kann“, sagt Baucon-Projektentwickler Christian Theile über den aktuellen Stand.

Schulauer Hafen in Wedel: Wohnquartier mit Elbblick soll entstehen

Die Baucon Projektmanagement GmbH sei mit ihren Beteiligungsgesellschaften „ein seit über 30 Jahren familiengeführtes Unternehmen im Bereich der Projektentwicklung und Bauträgermaßnahmen“, heißt es in einer Mitteilung der Firma. Das Unternehmen bringe alle Voraussetzungen mit, „um große und komplexe Bauaufgaben wie in Wedel zu realisieren.“

Bereits 2020 übernahm Baucon den Gebäudekomplex, nachdem Schneider den dortigen Firmensitz aufgegeben hatte. Büroflächen wurden vermietet. Nun sollen „neue interessante Wohnungen, Büro- und Gewerbeeinheiten entstehen.“ Dafür befinde sich die Firma in Gesprächen mit der Verwaltung und der Politik, „um eine Basis für den neuen Bebauungsplan zu erstellen.“ Bislang werden Flächen am Strandbaddamm ausschließlich gewerblich genutzt – Wohnungsbau gibt es noch nicht.

Es gibt schon Interessenten für das Elbquartier

Bei der Entwicklung des Quartiers unterstützen die Firmen Architekten Venus und Elbberg, spezialisiert auf Stadt- und Landschaftsplanung. Baucon sagt: „Wir planen viel Wohnraum in dieser tollen Lage und respektieren zugleich den Wunsch der Stadt nach öffentlich gefördertem Wohnungsbau, Ansiedlung von Kleingewerbe im Erdgeschoss und Büroflächen. Bereits heute sind wir im Gespräch mit lokalen Interessenten und unseren aktuellen Gewerbemietern.“

Es sollen auch „die besonderen Belange des Hochwasserschutzes an dieser exponierten Stelle genauso wie andere ökologische Themen“ berücksichtigt werden. So seien begrünte Freiflächen und Dächer, sowie die Errichtung von Photovoltaikanlagen geplant. Auch die Themen E-Mobilität und eine bessere öffentliche Verkehrsanbindung würden berücksichtigt werden.

Details zur Anzahl von Wohnungen und Büros noch unklar

„Detailplanungen der Wohn- und Geschäftseinheiten finden im Rahmen des Bauantrages statt, daher ist eine verbindliche Aussage zu Anzahl und Größe zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich“, heißt es abschließend.

Erstmalig vorgestellt wurde das Projekt im Wedeler Planungsausschuss Mitte Februar. Einen guten Monat später gab es in der darauffolgenden Sitzung Rückmeldungen aus den Fraktionen selbst. Die SPD in Wedel hält das Projekt für „insgesamt nicht unattraktiv, aber da es sich im Flutbereich befinde, müsse hier ein besonderes Augenmerk darauf gerichtet werden“, heißt es im Sitzungsprotokoll.

Baugebiet an der Elbe: Es gibt Befürchtungen wegen Überflutungen

Ähnlich sieht es die Wedeler Soziale Initiative (WSI): „Der bereits abgesackte Landesdeich müsse in absehbarer Zukunft erhöht werden.“ Die Projektpläne müssten dahingehend überarbeitet werden, eventuell müsse auch der „Katastrophenschutz gefragt werden, wie sich mehr als 100 zusätzliche Wohnungen in dem Bereich auswirken würden.“

Die Grünen begrüßen „das lebendig wirkende Projekt, das mit seinen drei Baukörpern auch Aufenthaltsmöglichkeiten für Wedeler Bürgerinnen und Bürger ermögliche“. Die Hochwasserproblematik sehen die Grünen nicht so kritisch, „da die Tiefgarage als Sockelgeschoss dienen soll.“ Die Fraktion gehe davon aus, dass die Gebäude flutsicher gebaut werden, „vergleichbar mit den Gebäuden in der HafenCity“ in Hamburg.

Wohnquartier mit Elbblick: Die „Strandbad-Höfe“ in Wedel

Die FDP-Fraktion sieht in dem Projekt „ein sehr schönes Vorhaben, das aufwertend auf das Hafengebiet“ wirke. Auch die Absichtserklärung, dass auch die angrenzende Firma Trioptics auf der Gesamtfläche von 28.500 Quadratmetern expandieren könnte, wird begrüßt.

Auch die CDU begrüßt das Bauvorhaben. De Fraktion Die Linke gefällt die Kombination aus Wohnen und Arbeiten, wobei auch „bezahlbarer Wohnraum in einem gesunden Mix geschaffen werden sollte.“