Ellerbek. Oberliga-Frauenteam des TSV Ellerbek unterliegt dem FC St. Pauli. Jetzt müssen ab 15. Januar Punkte her; Meisterrunde ist noch denkbar

Der Zeitpunkt der anstehenden Punktspielpause könnte für die Oberligahandballerinnen des TSV Ellerbek kaum günstiger liegen. Das Team von Trainer Rouven Alimi muss erst am 15. Januar wieder ran, um dann innerhalb von zwei Wochen die noch ausstehenden drei Vorrundenpartien der Gruppe B zu bestreiten.

Dann ist rein rechnerisch auch noch das Erreichen von Platz vier und der anschließenden Meisterrunde gegen die vier bestplatzierten Teams der Gruppe A möglich. Wahrscheinlicher ist jedoch das Szenario, dass sich die Ellerbekerinnen unbedingt gegen die SG Hamburg-Nord (15. Januar) und die HSG Holstein Kiel/Kronshagen (29. Januar) durchsetzen müssen, um dann die Punkte gegen diese vermutlich direkten Konkurrenten in die Abstiegsrunde mitnehmen.

In der geht es dann gegen die vier Vertreter aus der unteren Hälfte von Gruppe A. Das Match am 21. Januar beim ATSV Stockelsdorf sollte bei der Kalkulation von möglichen Punktgewinnen angesichts der 20:27-Hinspielpleite nur eine nachrangige Rolle spielen.

Mit der 17:26-Heimpleite gegen St. Pauli verliert der TSV auch den direkten Vergleich

Warum sich die TSV-Frauen überhaupt in dieser misslichen Lage befinden, haben sie unfreiwillig am letzten Oberligaspieltag des Jahres 2022 demonstriert. In eigener Halle bezog der Gruppenvorletzte gegen den FC St. Pauli eine schmerzliche 17:26 (10:14)-Schlappe und hat nach dem 36:30-Hinspielerfolg nun auch den direkten Vergleich gegen die Hamburgerinnen verloren.

TSV-Trainer Rouven Alimi bespricht sich in der Auszeit mit seinem Team.
TSV-Trainer Rouven Alimi bespricht sich in der Auszeit mit seinem Team. © Ulrich Stückler | Ulrich Stückler

Eine Niederlage aus der Kategorie „unnötig“, wie es nicht nur der Ellerbeker Trainer im Anschluss an die Partie befand; denn durch das zuvor abgesprochene spielerische Konzept hätten die Gäste zu knacken gewesen sein sollen. „Da war zum Beispiel unser Rezept, mit zwei Kreisläufern zu agieren, dann von rechts mit viel Druck rüber und dann auf links gerade durchzugehen. Das haben wir einmal hinbekommen, war super – und dann nicht wieder.“

Die Ursache für die Niederlage liegt im Angriff

Trotz der 26 Gegentore in eigener Halle bescheinigte Alimi seiner Abwehr eine grundsätzlich ordentliche Leistung. „Wir haben es halt vorne weggeschmissen. Da waren zu viele technische Fehler und einfach zu unnötige Abschlüsse. Da haben wir uns Würfe mit geringen Erfolgsaussichten genommen, anstatt unser Konzept weiter durchzuziehen. Wenn das dann nicht klappt, bin allein ich Schuld.“

Der Ausfall vieler Leistungsträgerinnen macht dem Team zu schaffen

Zugestehen konnte der TSV-Trainer seinem Team, dass schon wieder – beziehungsweise immer noch – viele Leistungsträgerinnen nicht dabei sind. So fehlt Mia Dahms bis Saisonende mit Kreuzbandriss. Yana Hesse muss Probleme mit ihrem Fuß auskurieren. Alana Elsner setzt erkrankt aus, wie auch immer noch Goalgetterin Melina Dahms. Rouven Alimi: „Und sie fehlt halt schon besonders wegen ihrer zwingenden Einzelaktionen. Wenn es spielerisch nicht klappt, geht über sie immer noch was.“

Lichtblick des Tages war, dass Emma Otte Monate nach ihrer Verletzung des linken Ellenbogens vom ersten Spieltag wieder vollwertig mitmischen konnte und prompt fünf Tore erzielte. Otte: „Es tut mir selbst natürlich gut, dass es so gut lief, aber die Niederlage schmerzt schon sehr.“

Spielverlauf: 0:3 (6.), 3:4 (11.), 4:5 (13.), 4:9 (18.), 6:9, 7:12 (25.), 9:13, 10:14 – 13:17 (39.), 13:20 (44.), 15:21 (54.), 15:25 (58.), 17:26.TSV Ellerbek (Tore/davon Siebenmeter): Emma Otte (5), Yalda Nieschke (4), Alina Wandschneider (4/4), Marie Wiese (2), Tanja Kopietz und Kaya Manthey (je 1).