Bönningstedt. SV Rugenbergen besiegt Curslack-Neuengamme mit 6:3. Zwei Tage später verliert der Fußball-Oberligist in Buchholz das Spiel und Urdin.

Nichts bleibt ihnen erspart, aber auch wirklich rein gar nichts. Auswärts gegen den TSV Buchholz 08 verloren die abstiegsbedrohten Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen nicht nur die Punkte (1:2), sondern auch Verteidiger Denis Urdin, der ausgerechnet an früherer Wirkungsstätte mit Verdacht auf einen Kreuzbandriss ins Krankenhaus kam. Das war vielleicht die Schwächung, die den SVR den (mindestens) angestrebten vierten Zähler über Ostern nach dem 6:3 (3:2) zwei Tage vorher über den SV Curslack-Neuengamme gekostet hat.

Fußball Oberliga: Nach Wochen als feste Größe geht es für Urdin ins Krankenhaus

Seit Wochen bietet Urdin solide bis starke Leistungen rechts hinten in der Dreierkette. Ein unbeabsichtigter Tritt von hinten in die Kniekehle könnte nun das Ende der Saison und sogar das Karriere-Aus mit 36 für den Routinier bedeuten. Schiedsrichter Alexander Teuscher zog es vor, beide Teams nach diesem Sportunfall vorzeitig (40.) in die Kabinen zu schicken. Verwandtschaft begleitete Urdin auf dem Transport im Rettungswagen.

0:0 hieß es bis zur Unterbrechung – weil die Buchholzer Pech mit einem Pfostenschuss hatten (20.) und TSV-Keeper Tim Burgemeister vorzüglich bei einem Freistoß von Jannick Wilckens reagierte (35.). Später kamen die Buchholzer für den Geschmack von SVR-Ligaobmann David Fock nur per Zufall zu beiden Torerfolgen (52., 68.). Der unebene Boden trug dazu bei, dass der Viertletzte nicht wie erhofft ins Spiel fand. Zwei Joker hätten trotzdem beinahe noch das Unentschieden erzwungen. Yannik Kurowski erzielte den Anschlusstreffer (72.). Peer Ball vergab die Riesenchance zum Ausgleich (86.).

Der 6:3-Sieg über Curslack hat für vorsichtigen Optimismus gesorgt

Ursprünglich hatten die Bönningstedter die Fahrt in die Nordheide mit einem guten Gefühl angetreten. Gab doch die Torflut beim 6:3 (3:2) zwei Tage zuvor über den SV Curslack-Neuengamme Anlass zu vorsichtigem Optimismus.

Freudenjubel: Henry Koeberer eröffnet und beendet gegen Curslack den Rugenbergener Torreigen.
Freudenjubel: Henry Koeberer eröffnet und beendet gegen Curslack den Rugenbergener Torreigen. © Kalle Meincke | Kalle Meincke

In Abwesenheit der weiterhin verletzten Stürmer Kilian Utcke und Joe-Robert Sherbourne verbuchten der viel früher als gedacht von einem Innenbandriss genesene Patrick Hoppe und Winter-Neuzugang Henry Koeberer jeweils zwei Torerfolge. Dass ein Tag der gegenseitigen Ostergeschenke bevorstand, hatte schon die zweite Minute gezeigt. Gästekeeper Leon Giese und ein Mitspieler irritierten sich gegenseitig, Koeberer schoss den Ball ins leere Tor. Drei Minuten später drehte sich Hoppe kurz mal eben um die eigene Achse – 2:0.

Dass es gegen Curslack nochmal kurzzeitig spannend wird, hat zwei Gründe

Warum es trotz des 3:0 von Marlon Stannis (28.) noch einmal spannend wurde? Erstens, weil die SVR-Defensive trotz des Mitwirkens von Sven Worthmann (Außenbandriss/ „Mit Schmerzmitteln geht es. Ich beiße auf die Zähne.“) einen Flankenball von rechts nach links ganz schlecht verteidigte (3:1/31.).

Zweitens, weil Schiedsrichter Leif Jischkowski ein Foul von Denis Urdin an David Borgmann sah und mit einem Elfmeter ahndete, den Witalij Wilhelm nach Patrick Hartmanns Glanzparade im Nachschuss zum 3:2 verwandelte (39.). SVR-Trainer Nils Hachmann meldete sich zu Wort. „Für mein Empfinden war es eher ein Foul von Borgman, der drüber gehalten hat.“

Curslacker Lücken in der Abwehr nutzt der SVR zu drei weiteren Treffern in Halbzeit zwei

Zum Glück für die Gastgeber behielten die Curslacker, die sich im Abstiegskampf offenbar schon aufgegeben hatten, ihr luftiges Abwehrverhalten bei. Drei weiteren SVR-Toren binnen einer Viertelstunde folgte dann Hachmanns große Wechselarie mit dem einzigen Zweck, Leon Neumann, Koeberer, Hoppe, Mark Zimmermann und Hendrik Rühmann für das wichtige Spiel in Buchholz zu schonen.

Ins Wackelbild, das der SVR phasenweise abgab, passte dann die 70. Minute. Irgendwie schaffte es Jannik Mohr, einen Wilhelm-Eckball über die Torlinie zu stochern (6:3). Das und ein Beinahe-Eigentor von Jan Düllberg kurz davor waren weitere Szenen, die nicht nur Gutes für das Buchholz-Spiel erahnen ließen.

Oberliga Hamburg, Nachholspiele
Buchholz 08 – SV Rugenbergen 2:1.
Tore: 1:0 Fuss (52.), 2:0 Rabbi (68.), 2:1 Kurowski (72.).
SV Rugenbergen
: Hartmann – Neumann Urdin (45.+11 Düllberg) , Wilckens, Worthmann, Koeberer (59. Koeberer) – Schrage, T. Güvenir (46. Rühmann), Zimmermann (72. Schöttke), Stannis (72. Ball) – Hoppe
.

SV Rugenbergen – SV Curslack-Neuengamme 6:3. Tore: 1:0 Koeberer (2.), 2:0 Hoppe (5.), 3:0 Stannis (28.), 3:1 Borgmann (31.), 3:2 Wilhelm (39./FE im Nachschuss), 4:2 Neumann (50.), 5:2 Hoppe (61.), 6:2 Koeberer (65.), 6:3 Mohr (70.).
SVR
: Hartmann – Neumann (60. Kurowski), Urdin, Worthmann, Düllberg, Koeberer (66. Ball) – Schrage, Rühmann (60. T. Güvenir), Zimmermann (68. Hoppe), Stannis – Hoppe (68. Klünder)
.