Halstenbek. Landesligist SV Halstenbek-Rellingen muss beim Jan-Automobile-Cup Eintracht Lokstedt den Vortritt lassen. Kummerfelder SV wird Dritter

Ein Fußball-Hallenturnier? Und das mit Zuschauern dicht an dicht? Vor einem Jahr, als Corona immer noch die Schlagzeilen beherrschte, wäre das undenkbar gewesen. 2023 scheint sich alles zu normalisieren. Beim 4. Jan-Automobile-Cup der SV Halstenbek-Rellingen (Sieger: Eintracht Lokstedt) trug keiner der zahlreichen Besucher in der Halle an der Feldstraße eine Schutzmaske.

Haci Demircan wünschte sich dagegen eine schusssichere Weste. Der Keeper von Bezirksliga-Tabellenführer TBS Pinneberg musste sowohl gegen die Lokstedter als auch gegen die Halstenbeker sieben Gegentore über sich ergehen lassen. TBS blieb als Gruppendritter auf der Strecke.

In der Vorrunde hatten sich SVHR und die Lokstedter 2:2 getrennt

Die Halstenbeker und Lokstedter sahen sich nach ihrem 2:2 in der Vorrunde im Finale wieder. Es wurde ausnahmsweise hitzig. Tim von Aspern aus den Reihen der Gastgeber sah die Gelbe Karte. Teamgefährte Mirco Clausen bekam wegen Reklamierens eine Zwei-Minutenstrafe aufgebrummt. Am Ende reichte ein Treffer von Niklas Siebert nicht, dem Ausrichter die Niederlage (1:3) zu ersparen.

Schiedsrichter Dominik Kopmann (Eintracht Norderstedt) zollte den Beteiligten ein Lob. „Sie haben sich alle anständig verhalten. Die paar Zeitstrafen im Eifer des Gefechts sind normal.“ Entspannt verspeisten Kopmann sowie seine Schiedsrichter-Kollegen Timo Rehder (Heidgrabener SV) und Robert Walgant (Kickers Halstenbek) hinterher die Reste vom „Büfett“.

Karin Stammer, Ehefrau des HR-Vorsitzenden, stand als Servicekraft an einer leergefegten Kuchen- und Brötchenauslage. „Nahezu ausverkauft“, hieß es auch im Lagebericht der Kassierer. Am Stand mit den Tombola-Losen waren Jan Jarnuszak und Jens Feige gefragt.

Zinedine Hukporti vom Siegerteam FC Eintracht Lokstedt mit Turniermacher Oliver Berndt (l.) und Alex Konkol vom Namenssponsor.
Zinedine Hukporti vom Siegerteam FC Eintracht Lokstedt mit Turniermacher Oliver Berndt (l.) und Alex Konkol vom Namenssponsor. © HA | Ha

Und trotzdem kann es so nicht weitergehen. „Der Aufwand ist enorm. Allein schon der Transport und das Zusammenschrauben der Banden bringen jede Menge Arbeit mit sich“, sagte Turnierorganisator Oliver Berndt. Bis 2020 hatten die Halstenbeker deshalb immer noch ein Vorturnier und ein Altherren-Treffen ausgerichtet. In diese Richtung gehen nun ihre Planungen für 2024.

Die Gastgeber behalten 200 Euro Erfolgsprämie für sich

Letztlich gab es natürlich einen Überschuss für die Ausrichter, auch wenn die HR-Kicker auf dem Parkett nur 200 Euro für Platz zwei erwirtschaftet haben. Der Löwenanteil gebührte den starken Lokstedtern, die sich nicht nur über 350 Euro Siegprämie freuten, sondern auch noch ihren Torhüter Jan Giesecke als besten Keeper und Fary Noah als erfolgreichsten Torschützen (zehn Turniertreffer) feierten. Alex Konkol, Juniorchef des Turniernamensgebers (Elmshorner Automobil-Händler), nahm gut gelaunt die Ehrungen vor.

Im Kabinengang sind die Gegner wieder beste Fußballkumpel: Enzo Simon (l, Kummerfelder SV) und Keeper Knut-Ole Mohr (SVHR).
Im Kabinengang sind die Gegner wieder beste Fußballkumpel: Enzo Simon (l, Kummerfelder SV) und Keeper Knut-Ole Mohr (SVHR). © Wolfgang Helm | Wolfgang Helm

Der Kummerfelder SV (Landesliga) tröstete sich über die 2:3-Niederlage im Halbfinale gegen die Halstenbeker mit einem 3:1 im Neunmeterschießen über den Hetlinger MTV (Bezirksliga) hinweg. Chef hinter der Barriere war Stefan Fleischanderl, der den zum SV Rugenbergen gewechselten Nils Hachmann kurzfristig ersetzt hatte und intern hohes Ansehen genießt. Doch KSV-Stürmer Enzo Simon schwärmt auch vom neuen Trainer Philipp Obloch, der das Geschehen als einer unter vielen Zuschauer verfolgte. „Ich will mich ja nicht einschmeicheln, aber von ihm können wir viel lernen.“

Hetlinger MTV trotzt dem Turniersieger ein 2:2 ab

Nahe daran, vor Stolz zu platzen, war HMTV-Coach Burak Bayram. Gegen die Lokstedter hatten die Hetlinger ein 2:2 geschafft. Bayram sieht sich in seiner Arbeit bestätigt. „Milan Adamovic ist 27. Ansonsten hatten wir nur Akteure unter 20 aufgeboten.“ Und niemanden schien der Bundesliga-Auftakt zu interessieren. Schon gar nicht Hans Jürgen Stammer. „Wir sind darauf angewiesen, die Leute weiterhin für den Amateur-Fußball zu begeistern. Dazu hat dieses Turnier beigetragen“, betonte der Funktionär. Gattin Karin schenkte Bier nach. Das hatten sich die vielen Helfer wie der extra aus Heidenau angereiste Rolf Di Vito (Zeitnehmer) auch redlich verdient.

4. Jan-Automobile-Cup
Gruppe A
: Hetlinger MTV – Team Jan Automobile 2:1, FC Alsterbrüder –Kummerfelder SV 2:3, Team Jan Automobile –FC Elmshorn 2:1, Kummerfelder SV – Hetlinger MTV 3:5, FC Elmshorn – FC Alsterbrüder 1:1, Team Jan Automobile – Kummerfelder SV 1:3, FC Elmshorn – Hetlinger MTV 3:3, FC Alsterbrüder – Team Jan Automobile 2:4, Kummerfelder SV – FC Elmshorn 6:2, Hetliger MTV – FC Alsterbrüder 3:4.
Gruppe B
: SV Lieth – SV Halstenbek-Rellingen 2:2, Eintracht Lokstedt – TBS Pinneberg 7:0, SVHR – VfR Horst 3:0, TBS Pinneberg – SV Lieth 3:3, VfR Horst – Eintracht Lokstedt 1:6, SVHR – TBS Pinneberg 7:2, VfR Horst – SV Lieth 3:1, Eintracht Lokstedt – SVHR 2:2, TBS Pinneberg – VfR Horst 4:2, SV Lieth – Eintracht Lokstedt 1:
4.

Halbfinale: Kummerfelder SV – SV Halstenbek-Rellingen 2:3, Hetlinger MTV – Eintracht Lokstedt 0:3.
Neunmeterschießen um Platz drei
: Kummerfelder SV – Hetlinger MTV 3:1.Finale: SVHR – Eintracht Lokstedt 1:3.