Pinneberg. Rund 170 Zuschauer verfolgen das letzte Saison-Heimspiel der Drittligavolleyballer. Es ist auch der letzte Auftritt von fünf Spielern

Von wegen „Sag zum Abschied leise Servus“. Richtig krachen lassen haben es die Drittliga-Volleyballer der VG Halstenbek-Pinneberg bei ihrem letzten Saisonheimspiel gegen die TSGL Schöneiche II. Bei dem erhofft deutlichen 3:0 (25:22, 25:21, 25:23)-Erfolg gegen die Brandenburger hatte das Team von Trainer Sven Klieme allerdings auch einen „siebten Mann“ auf dem Feld, oder besser gesagt darüber.

Rund 170 Zuschauer füllten nicht nur die Ränge über dem Spielfeld in der Jahn-Halle, sie gingen auch lautstark mit, wenn der – in der verbindlich 3. Liga vorgeschriebenen – DJ Musik abfuhr, die zum Anfeuern oder Mitfeiern einlud. „Ich glaube, das war unser bester Besuch seit dem Pokalspiel gegen Bundesligist SVG Lüneburg vor sechs oder sieben Jahren. Einfach toll so eine Atmosphäre“, sagte Sven Klieme – immer noch mit einem dankbaren Blick Richtung Tribüne.

Drittliga-Volleyballer Nico Heidler-Behne lädt sein komplettes WhatsApp-Adressbuch ein

Ein „Schuldiger“ an diesem ungewohnt hohen Fanzuspruch war gewiss Mittel­blocker Nico Heidler-Behne. „Nico hatte unter der Woche Geburtstag und hat an seine komplette WhatsApp-Kontaktliste eine Einladung für dieses Spiel geschickt“, sagte der „HaPi“-Coach schmunzelnd. „Darüber hinaus war den Fans aber wohl auch bewusst, dass dies unser letztes Heimspiel der Saison ist. Die wollten sich diese vorerst letzte Chance auf Spitzen­volleyball nicht entgehen lassen.“

Und einige Anhänger wollten vielleicht einen letzten Blick auf ihre Helden auf diesem Leistungslevel werfen. Neben Libero Christian Rieck, der zu dieser Saison mehr oder weniger „stand by“ war, werden auch die Außenangreifer Sebastian Tanner und Kapitän Malte Maßmann, Libero Janek Meyn und Mittelblocker Markus Friebe ihren Abschied nehmen.

Der Abschied erfolgt mit einem lachenden und einem weinenden Auge

Alle gehen mit dem berühmten „lachenden und weinenden Auge“. So ist bei Friebe seine junge Familie in den Lebensmittelpunkt gerückt. Und auch Sebastian Tanner, für den es der zweite Abschied von der HaPi-Truppe ist, nachdem er bis 2019 für einige Jahre Mannschaftskapitän war, fällt der Abschied nicht leicht. „Hier gibt es großen Teamgeist; mit diesen Jungs zu spielen macht unglaublich Spaß. Allein diese Rückrunde, in der wir gezeigt haben, dass wir eigentlich jeden schlagen können, war nochmal ein tolles Erlebnis“, sagte der 32-Jährige, der aber auch noch andere Ziele hat. „Ich möchte nochmal die Gelegenheit nutzen, um durch die Welt zu reisen. Es wäre unfair, wenn ich dann für jemanden einen Platz blockieren würde.“

Und so ein jemand wäre vermutlich sehr jung. „Das ist eine große Lücke, die die Jungs reißen. Ein Szenario, diese zu schließen, wäre, dass wir wieder versuchen, Nachwuchs aus der eigenen Jugend zu uns hochzuholen“, sagte Sven Klieme. „Natürlich suchen wir auch nach erfahrenen Neuzugängen, die zu uns passen. Aber nun wollen wir erst einmal am 18. März in Magdeburg gewinnen und damit Platz fünf sichern.“