Bönningstedt. Oberligakicker des SV Rugenbergen gewinnen 8:1 beim VfL Pinneberg, doch der Kader wackelt. Fleischanderl gibt beim KSV den Posten ab

Die Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen beten zum Himmel. Lieber Wettergott, lass es tüchtig regnen. Damit der Punktspielstart am kommenden Sonntag, 15. Januar, gegen den FC Süderelbe ins Wasser fällt. Der Drittletzte wäre für diese wichtige Partie nicht optimal gewappnet. Darüber täuscht das 8:1 (5:1) im Test auf dem rutschigen Kunstrasen des VfL Pinneberg (Bezirksliga West) nicht hinweg.

Zahlreiche Akteure fehlten. Die Bönningstedter boten lediglich 13 Feldspieler auf, darunter Gastspieler Hemal Razaqi (Abwehr), der beim Meiendorfer SV (Landesliga Hansa) kündigte, nach Aussage von SVR-Trainer Nils Hachmann aber wohl für eine Verpflichtung nicht in Frage kommt. Ärgerlich war auch, dass Neuzugang Joe-Robert Sherbourne schon nach einer halben Stunde das Feld verlassen musste – muskuläre Probleme (Hüftbeuger). Beim Seitenwechsel hoffte der Deutsch-Engländer noch, am fliegenden Wechselspiel weiterhin teilhaben zu können. Dazu kam es trotz intensiver Dehnübungen, welche Physiotherapeutin Annika Kröger überwachte, nicht mehr.

Lenny Glissmann steht auf dem Absprung Richtung Kiel

Dabei gilt der frühere A-Junioren-Bundesligastürmer des HSV doch als mögliche Alternative für Lenny Glissmann, der vor dem Absprung steht. Vergangene Woche absolvierte Glissmann (18) ein Probetraining bei der U23 von Holstein Kiel (Regionalliga Nord). An diesem Montag und am Dienstag fährt er nochmals in die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins, um sich für höhere Aufgaben anzubieten. Den Bönningstedtern droht ein herber Verlust. Nils Hachmann wiegelt ab. „Joe-Robert, den bekommen wir rasch wieder hin. Ihn frühzeitig vom Platz zu holen, das war eine reine Vorsichtsmaßnahme.“

Die Pinneberger haben den Abgang von Berat Alija zu verkraften. Der Innenverteidiger schloss sich kurzfristig dem SSV Rantzau (Landesliga Hammonia) an. Sein Fehlen war zu merken. Fast alle SVR-Torerfolge resultierten aus ganz erheblichen Lücken in der zentralen Defensive. Rechtsverteidiger Thorben Schierbeck monierte „immer wieder individuelle Fehler“.

VfL Pinneberg macht dem SV Rugenbergen die Tore zu leicht

Der neue Teambetreuer Manfred Kirsch wand sich am Rande des Geschehens in Qualen. „Das hat doch mit Fußball nichts zu tun“, schimpfte er, als Kilian Utcke nach einem Querpass von Patrick Hoppe sträflich ungedeckt das 5:1 der Gäste erzielte (36.). Auch die weiteren Treffer von Hoppe (6., 84.), Utcke (34., 68.), Sven Worthmann (16.), Jan Schrage (24.), und Marcel Schöttke (55.) bekam der hohe Favorit leicht gemacht. VfL-Drittkeeper Philip Paul Martens war jedes Mal ohne Abwehrchance.

Die Pinneberger zahlten Lehrgeld, nachdem Kevin Beyer schon in der ersten Minute das 1:0 des VfL erzielt hatte. „Trennt euch schneller vom Ball“, forderte SVR-Torwart Christopher Knapp seine Teamgefährten auf. Solche lautstarken Anweisungen fehlten in den VfL-Reihen gänzlich. Wobei den Pinnebergern noch bis zum 27. Januar – Punktspielstart nach der Weihnachtspause bei Blau-Weiß 96 – Zeit bleibt, sich in Schuss zu bringen. Positiv war, dass sich beide Teams einer sehr fairen Spielwiese befleißigten. Schiedsrichter Axel Kahl (Holsatia/EMTV) pfiff zwei, drei Freistöße, das war’s.

Coach Fleischanderl begibt sich beim Kummerfelder SV in die Lehre bei Philipp Obloch

Wer die Anweisungen beim Kummerfelder SV erteilt, das ist mittlerweile geklärt. Trainer Stefan Fleischanderl begibt sich nach eigener Aussage freiwillig in die Lehre von Philipp Obloch, den der Landesliga-Aufsteiger (Hammonia-Staffel) nach dessen Zeit beim TuS Osdorf (Oberliga) als zusätzlichen Coach dazu gewann. „Ab sofort zählt Philipps Philosophie. Ich beuge mich gerne seiner Erfahrung“.

Obloch übernimmt ein intaktes Team, das ihm beim 4:0 (4:0) im Auswärtstest über den Meiendorfer SV schon viel Freude bereitet hat. Dabei stand das Endresultat nach Toren von Moritz Brandis (5.), Torben Hein (24., 37.) und Roman Dömpke (43.) schon zur Pause fest. „Später haben uns viele Wechsel den Rhythmus gekostet.“ Damit Obloch und die KSV-Kicker schnell zueinander finden, gibt’s am Freitag, 13. Januar, einen gemeinsamen Kegelabend im Halstenbeker Restaurant „Attika“. Weniger amüsant wird das heutige Zirkeltraining in der Sporthalle am Ossenpadd unter Anleitung eines haupt­beruflichen Fitness-Profis.

Hetlinger MTV gewinnt Test beim ETV II mit einem geheimnisvollen Torschützen

Geheimnisumwittert war das 6:2 (3:1) des Hetlinger MTV (Bezirksliga West) am Lokstedter Steindamm über Kreisliga-Spitzenreiter Eimsbütteler TV II (Staffel 4). Wer ist Mr. X, der das 4:1 und 5:1 des HMTV erzielte? „Ein starker Spieler aus der Landesliga, den halb Hamburg jagt und der zu uns kommen will.“ Mehr wollte Trainer Burak Bayram nicht verraten, schon gar nicht den Namen.

Weitere Tore von Dominik Zink, Jeffery Poku, Lamin Jadama und Ahmed Ambani waren für Bayram der Beweis, dass seine Akteure ihr eigenverantwortliches Programm zwischen den Feiertagen – 50 Kilometer Laufleistung – eingehalten haben.