Kreis Pinneberg. TÜV-Report für Pinneberg fällt positiv aus. Aber Termine für Hauptuntersuchung werden knapp. Bei Überziehung droht Verwarngeld.

Die Mängelquote des TÜV sinkt, der überwiegende Teil der Autos in Pinneberg ist gut in Schuss. So wies nur ein Drittel aller in diesem Jahr zur Hauptuntersuchung vorgestellten Fahrzeuge erhebliche oder gravierende Mängel auf, zwei Drittel der Wagen erhielten dagegen sofort die TÜV-Plakette. Das ist das Ergebnis des jährlichen Inspektionsberichts der TÜV-Station Nord in Pinneberg.

TÜV: Mehr als die Hälfte der Autos hat keine Mängel

Demnach hatten 52,6 Prozent aller Autos bei der Untersuchung keine Mängel. Hinzu kam ein Anteil von 13,4 Prozent mit nur geringen Mängeln, sodass zwei von drei vorgestellten Fahrzeugen sofort das zwei Jahre gültige Prüfsiegel bekamen. Im Umkehrschluss musste aber auch jedes dritte Fahrzeug umgehend in die Werkstatt, denn bei 34 Prozent aller Autos wurden erhebliche oder gefährliche Mängel festgestellt. Zwei Autos, die in Pinneberg TÜV erhalten sollten, waren sogar „völlig verkehrsunsicher“.

Aus der Statistik geht zudem hervor, dass der durchschnittliche Pinneberger ein 9,8 Jahre altes Auto besitzt, das mehr als 104.000 Kilometer auf dem Tacho hat. Wenig überraschend ist die Erkenntnis: Je älter die Wagen sind, desto höher ist die Zahl der verweigerten Plaketten. Aktuell liege die Durchfallquote bei Autos im Alter von bis zu drei Jahren bei 5,1 Prozent. Im Alter von bis zu fünf Jahren betrage sie schon neun Prozent, bei den bis zu den Elfjährigen müssen 27,1 Prozent der Fahrzeuge zur Reparatur. Am häufigsten wurden „Licht und Elektrik“ bemängelt, gefolgt von „Achsen, Rädern und Reifen“. Platz drei und vier bei den Mängelgründen nehmen „Umweltbelastung“ und „Bremsen“ ein.

TÜV: Termine für Hauptuntersuchung werden knapp

Da im gesamten Wirkungsbereich des TÜV Nord die Zahl der Fahrzeuge mit erheblichen Mängeln sinkt, kommt auch Pinnebergs Teamleiter Michael Weist zu einer positiven Einschätzung des regionalen Mängelreports: „Wir freuen uns über diese Entwicklung. Die Hersteller bauen sichere Autos und legen Wert auf Langzeitqualität. Zudem verstärken die Autohäuser und Werkstätten ihre Anstrengungen in Sachen Qualitätssteigerung.“ Überdies beweise die unabhängige und neutrale Hauptuntersuchung ihre Wirksamkeit, da sich Autofahrer offenkundig um den guten technischen Zustand ihres Fahrzeugs kümmerten.

Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Alter ein Grund für Verschleiß und Mängel sei, ist bei Pinneberger Fahrzeugen leicht gesunken. Bei den bis zu Dreijährigen liegt sie bei 45.179 Kilometern, bei bis zu elfjährigen Fahrzeugen bei 130.304 Kilometern. Ob das ein Indiz für steigendes Umweltbewusstsein ist oder als Auswuchs der Mobilitätseinschränkung während der Corona-Zeit zu werten ist, bleibt offen. Die Werte des Vorjahrs liegen mit 48.487 und 131.696 jedenfalls etwas höher.

Wer noch mit gelber Plakette für 2021 unterwegs ist, sollte sich laut TÜV um einen baldigen Termin bemühen. Denn nach einer Überziehung des Termins von mehr als zwei Monaten ist ein Verwarnungsgeld fällig, ab dem 8. Monat gibt es einen Punkt in Flensburg.