Elmshorn. Libera der VG Elmshorn ist neu in der Ü40-Nationalmannschaft. Was sie sich von dem Senioren-Wettbewerb in Alcudia erhofft.
Nach dem 3:0-Auftakterfolg der Regionalliga-Volleyballerinnen der VG Elmshorn bei GW Eimsbüttel II (25:22, 25:15, 25:19) steht in der Vorrundengruppe 2 für das Team von Trainer Michael Behrmann erst einmal wieder eine Pause auf dem Programm. Erst am Sonntag, 10. Oktober, empfangen die Elmshornerinnen den Schweriner SC III in der Boje-C.-Steffen-Halle (15 Uhr, Koppeldamm 50).
Im Hause Maier in Henstedt-Ulzburg allerdings werden die Füße nicht entspannt hochgelegt. Während Jan Maier interimsweise für den urlaubenden Sven Klieme – Coach der VG Halstenbek-Pinneberg – einspringt und am heutigen Sonnabend, 2. Oktober, das Männerteam in der 3. Liga Nord beim Duell gegen den SV Schulzendorf (18 Uhr, Jahnhalle, Richard-Köhn-Straße 75, Pinneberg) betreut, fliegt VGE-Spielerin Susanne Maier am Sonntag nach Mallorca – zur Senioren-EM.
Teilnehmerinnen 34 bis 44 Jahre alt
Die 40 Jahre alte Libera ist quasi frischgebackene deutsche Ü40-Nationalspielerin und Teil der Mannschaft, die bei der European Veteran Volleyball Championship 2021 vom 5. bis 9. Oktober in Alcudia um den Titel kämpft – in der Halle. Parallel gibt es noch eine Senioren-Beachvolleyball-EM. Die Altersspanne, in der Maier mit ihren Mitstreiterinnen antritt, geht von 34 bis 44. Mit dabei sind Teams aus Bulgarien, Polen, Frankreich, Tschechien und Finnland. „Wir wissen nicht genau, was da auf uns zukommt, weil auch Jüngere dabei sind. Aber ich denke, dass wir ganz gut aufgestellt sind. Im letzten Trainingslager in Berlin sah das gut aus bei uns“, sagt Maier. Sie ist zuversichtlich, dass Deutschland sich „sehr gut präsentieren kann“. Allzu strenge Regeln werden nicht gelten. „Bestimmt werden wir auch mal eine Sangria trinken, aber der Sport steht schon im Vordergrund“, sagt die 1,72 Meter große Maier, die im dritten Jahr für die Spielgemeinschaft aus Elmshorner MTV, FTSV Fortuna und SV Lieth aufläuft. Anreise und Unterkunft muss jede Akteurin aus eigener Tasche zahlen. Das ist auch ein Grund, ein Mindestmaß an sportlichem Ehrgeiz an den Tag zu legen und nicht auf die „Ballermann“-Schiene abzudriften.
Ende August war „Susi“ Maier erstmalig im Kreis der Nationalmannschaft zugegen, um mitzutrainieren und reinzuschnuppern bei einem Trainingslager in Ueckermünde (Mecklenburg-Vorpommern). „Eigentlich sollte ich auf der Zuspieler-Position aushelfen. Quasi als Back-up, weil dort einige verletzt ausgefallen waren. Da hat sich die Situation aber wieder verbessert, und nun bin ich letztendlich als Libera eingeplant“, erklärt sie. Das mache sie ja quasi „hauptberuflich“ – ihr Geld verdient Maier – die im Alter von acht Jahren in ihrer Heimat beim Rastatter TV (Baden-Württemberg) mit Volleyball begonnen hatte – allerdings dann doch im Verkaufssektor eines Ultraschallgeräte-Unternehmens. Seitdem besteht ununterbrochen die Liebe zum Volleyball. Einst sagte sie gegenüber dem Abendblatt: „Ich spiele, bis ich umfalle.“
Ehemann springt gerade als Coach ein
Nun ist die zweifache Mutter eine gute Woche sportlich unterwegs. Für die beiden vier und acht Jahre alten Kinder – Sohn und Tochter – ist in der Abwesenheit gesorgt. So kann auch Ehemann Jan ohne schlechtes Gewissen die Drittliga-Männer der VG „HaPi“ coachen. Chefcoach Klieme weilt in der Türkei und gibt seinen alljährlichen Volleyball-Kursus in Side. Für den Saisonstart seines Teams wählt er drastische Worte: „Wir haben auf die Fresse bekommen. Das war scheiße.“ 0:3 endete die Premiere gegen USC Magdeburg. Es folgte eine 1:3-Niederlage gegen den TSV Spandau (22:25, 16:25, 25:16, 24:26). Klieme: „Magdeburg zählt schon zu den besseren Mannschaften der Liga. Gegen Spandau hatten wir auch Chancen auf den Sieg. Aber in den entscheidenden Phasen waren wir einfach nicht gut genug.“
Vor dem dritten Spiel ist die VG noch ohne Punkt. Und der Interimscoach Maier muss heute auf viele Akteure verzichten – größtenteils wegen Urlaub. Nicht vor Ort sind Tom Wollesen, Janek Meyn, Nico Heidler-Behne, Markus Friebe, Paul Müller und Florian Sievers. „Davon kann ich nicht begeistert sein. Aber das muss man als Coach akzeptieren, wenn es kein Profi-Team ist“, meint Klieme, dessen Abwesenheit im Herbst bereits seit vielen Jahren fest im Terminkalender steht. Johann Wolf aus der eigenen zweiten Mannschaft hilft aus. Zudem gibt es mit dem Italiener Tommaso Bernardi einen Neuzugang. Der 28 Jahre alte Medizinstudent setzt der Liebe wegen seine Hochschulbildung in Hamburg fort. Er soll der Mannschaft auf der Position Annahme/Außen weiterhelfen. „Er ist schon ein Guter“, sagt der 50 Jahre alte Volleyball-Trainer. Erstmalig schlug Bernardi im Sommer bei den Volleyballern der VG Halstenbek-Pinneberg auf und weilte beim Team.