Tornesch. Union erfährt kurzfristig von der Neuansetzung bei Victoria für Freitag; aber dann hätten Urlauber gefehlt. Nun gibt es Entwarnung

Trainer Thorben Reibe entfuhr ein Stoßseufzer. „Auch das noch.“ Nicht nur, dass die Oberliga-Fußballer (Staffel 2) von Union Tornesch ihr Nachholtreffen gegen Buchholz 08 mit 0:2 (0:1) verloren haben. Sie gingen davon aus, im Auswärtsspiel an diesem Freitag beim SC Victoria ohne Jan-Philipp Zimmermann auskommen zu müssen. Wegen einer Grätsche in die Beine von Dominik Fornfeist, der zu enteilen drohte, hatte sich der erfahrene Abwehrchef die Rote Karte eingehandelt (86.).

Nachholtermin am Freitag bei Victoria überraschte die Tornescher

Damit nicht genug, hätte auch der Ausfall weiterer wichtiger Spieler gedroht. Thorben Reibe war erbost. „Wir waren von einem freien Wochenende ausgegangen, deshalb hatte der eine oder andere einen Kurzurlaub gebucht. Die Ansetzung bei Victoria ist dann sehr kurzfristig erfolgt.“ Jetzt aber ist alles halb so wild; am Mittwochabend kam die Entwarnung. Das Match gegen „Vici“ soll auf Bitten des FCU nun erst am kommenden Dienstag um 19.30 Uhr auf dem Kunstrasen Hoheluft steigen.

Glück gehabt; der personelle Engpass wäre nicht zu verhindern gewesen, denn so tickt der FC Union von innen: Die meisten Spieler, vor allem die älteren, halten ihre Knochen für den nach dem Bau den Torneums mit hohen Verbindlichkeiten belasteten Club zum Nulltarif hin, heißt es. Als Gegenleistung werden von Reibe Freiheiten im Privatleben genehmigt. Das sind die Abmachungen, auf die sich der FC Union eingelassen hat und einlassen musste, um in der Oberliga wettbewerbsfähig zu sein.

Am Dienstag ist nun mit einem deutlich volleren Kader des FC Union zu rechnen

Die nun doch mehr als elf bis 16, die am Dienstag an der Hoheluft aufgeboten werden, wissen, worum es geht. Unterliegen sie dem SC Victoria, heißt das wohl, dass der TuS Osdorf noch auf den fünften Platz abrutscht und die Tornescher in die Abstiegsrunde begleiten wird. Die Ergebnisse aus der Vorrunde werden mitgenommen. Union hat gegen den TuS zweimal verloren…

Siegchancen am Dienstag? Gering. Gepunktet haben die Tornescher diese Serie nie auf Kunstrasen. Alle drei Erfolge errangen sie mit ihrem kämpferisch geprägten Stil auf dem heimischen Naturgrün. Umso ärgerlicher für sie, dass sie nun unter Flutlicht auf ihren Kunst­rasenplatz 3 ausweichen mussten. „Wäre es wenigstens Platz 2 gewesen, auf dem wir regelmäßig trainieren. Aber dort gefiel dem Schiedsrichter das Flutlicht nicht“, klagte Thorben Reibe.

Schon nach zwölf Minuten gerät Union gegen Buchholz in Rückstand

Das Tornescher Schicksal nahm in der 12. Minute seinen Lauf, als Fornfeist einen Flachpass von rechts ungestört zum 0:1 verwandelte. Martin Schwabe, Co-Trainer des ebenfalls abstiegsgefährdeten SV Rugenbergen und nächste Serie Trainer der Union-Zweiten, schrieb die ersten Zeilen in sein Notizbuch.

Seitenfüllend war es nicht, was sich danach abspielte. Union-Keeper Norman Baese vereitelte gegen Alexander Mucunski – kam zentral frei zum Schuss – die Entscheidung zu diesem Zeitpunkt (52.). Mit solchen Großchancen konnten die Tornescher nicht dienen. Björn Dohrn traf nur das Außennetz, als sein Gegenspieler den Ball verstolperte (57.). Jan Eggers scheiterte an einem kurz vor der Torlinie postierten Abwehrspieler (78.). „Es war von uns kein gutes Spiel, wobei ich aber auch die Buchholzer schon stärker gesehen habe“, sagte Thorben Reibe. Die Partie war verloren, das wusste er schon, bevor der eingewechselte Fahamoudini Kolou in der Nachspielzeit bei einem Rückpass von links nur noch den Fuß hinhielt – 0:2.

Wann soll das Derby mit dem SV Rugenbergen stattfinden?

Weiter geht es für den FC Union nach dem Gastspiel beim SC Victoria auswärts gegen den SV Rugenbergen. Aber wann? Noch ist das am vergangenen Sonntag ausgefallene Derby nicht neu terminiert. Soll der SVR vorrangig in Buchholz antreten? Weil noch weitere Partien offen sind, hat der Spielausschuss beschlossen, den Start der Meister- und der Abstiegsrunde vom dritten Februar-Wochenende (18.-20.) auf das vierte (25.-27.) zu verschieben. Allerdings haben die Buchholzer noch drei Nachholspiele auf eigenem Platz zu absolvieren. Über Flutlicht verfügen sie nicht in ihrer Kampfbahn am Seppenser Mühlenweg. Das heißt, dass sich der SV Rugenbergen nicht sorgen muss, an einem Dienstag oder Mittwoch in der Nordheide anzutreten.

Werden sportlich unnötige Begegnungen gestrichen?

Aber der Verband muss sich sorgen, dass der neue Termin nicht einzuhalten ist. Der Buchholzer Trainer Nabil Toumi greift einen Vorschlag auf, dem der Spielausschussvorsitzende Frank Flatau (noch) ablehnend gegenübersteht. „Zur Not die Spiele streichen, in denen es um nichts mehr geht.“ Also: Erst SVR gegen Union ansetzen, gleichzeitig auf die vorzeitige Qualifikation von Toumis Team für die Meisterrunde hoffen, sodass der SVR-Auftritt in Buchholz nicht mehr zwingend ausgetragen werden muss.

Möglichkeit 2: Der Verband schiebt das Kreisduell aus der Vorrunde in die Abstiegsrunde. So könnte es auch funktionieren.