Tornesch. Oberligist unterliegt im Freundschaftsspiel Staffelprimus Niendorfer TSV mit 1:3. Coach Thorben Reibe verlängert seinen Vertrag

Mit seinem freundlichen Wesen, seiner Aufgeschlossenheit für die Bedürfnisse der Kicker und seiner Fachkompetenz ist er der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort. So oder so ähnlich denken die Oberliga-Fußballer von Union Tornesch über ihren Trainer Thorben Reibe, dessen Vertrag vom Tabellenletzten der Staffel II folgerichtig bis zum Sommer 2023 verlängert wurde.

Thorben Reibe geht im Sommer in seine fünfte Saison mit den Oberligafußballern von Union Tornesch.
Thorben Reibe geht im Sommer in seine fünfte Saison mit den Oberligafußballern von Union Tornesch. © KBS-Picture | Kalle Meincke

Der Itzehoer (39) geht damit in seine fünfte Saison am Großen Moorweg, nachdem er 2018 gemeinsam mit etlichen Spielern vom VfL Pinneberg zu den Blau-Weißen gestoßen war. Ebenso bleibt Mario Awiszus (41), schon bei Reibes Vorgänger Stefan Dösselmann Assistent. Fitness-Coach Jan Müller ist sich aus beruflichen Gründen noch nicht sicher, ob er weitermachen soll.

Reibe bleibt auch Trainer, falls Union absteigen sollte

Die Vereinbarung mit Reibe hat auch für die Landesliga Gültigkeit. „Doch wir werden natürlich alles versuchen, den Abstieg zu umgehen“, versprach der frühere Regionalliga-Stürmer des VfR Neumünster beim Abendessen der Sponsoren. Die Steaks hätten vorzüglich gemundet, erzählte er hinterher. Aber das „Vorher“, das hat ihm weniger geschmeckt.

Zum Test gegen den Niendorfer TSV (1:3) waren die Tornescher nämlich noch nicht einmal mit halber Belegschaft angetreten. Einige Spieler hatten um ein letztes freies Wochenende gebeten, bevor es wieder ernst wird. Andere sind verletzt. Schließlich begaben sich zwei Akteure wegen ihrer Kontakte zu mit Corona infizierten Personen in häusliche Isolation, einer freiwillig, der andere auf Geheiß der Gesundheitsbehörde.

Als Alternativen zur Startelf standen nur noch Björn Döhrn und Neuzugang Aivas Shamoyan (18, TBS Pinneberg), die Reibe nach der Pause einwechselte, zur Verfügung. Erster Eindruck von Shamoyan, der mit dem Tornescher A-Jugendcoach Lap Chung Dang früher bei Germania Schnelsen zusammenarbeitete: „Er wird auf Anhieb noch keine Verstärkung sein, das war aber auch nicht die Erwartungshaltung an ihn.“ Das deckt sich mit dem Urteil des früheren TBS-Trainers Andjelko Ivanko. „Aivas ist engagiert, aber er trifft auf dem Spielfeld oft noch falsche Entscheidungen. In Tornesch hat er aber das richtige Umfeld, sich von erfahrenen Hasen etwas abzuschauen.“

Übrigens: Ivanko (früher Wedeler TSV, SV Rugenbergen) ist jetzt auch Union-Trainer. Dabei handelt es sich allerdings um den Altonaer Kreisliga-Club Union 03, der auf viel Tradition zurückblickt, in der Staffel 10 aber nur im Mittelmaß dümpelt. Wie sich dieses Engagement mit den Ansprüchen des Kroaten deckt? „Der Präsident von Union 03 ist mein Arbeitgeber, der viel für seine Angestellten leistet. Da konnte ich den Freundschaftsdienst ja nun schlecht verweigern, als er mich bat, einzuspringen.“

Reibe wird weiterhin auf den Großteil des jetzigen Kaders zurückgreifen können

Die meisten Spieler werden Union Tornesch die Treue halten. Das ist für Thorben Reibe der ausschlaggebende Punkt bei der Planung seiner sportlichen Zukunft gewesen. Ob er sich eines Tages dafür entschuldigen muss, sich 2020 für die Verpflichtung seines Wunschspielers Chris Heuermann (29) eingesetzt zu haben? Bislang kam das frühere Sturmtalent von Blau-Weiß 96 noch gar nicht zur Geltung, Reibe sagt, warum. „Ständige Adduktorenprobleme.“

Gemessen an seiner Leistung gegen die Niendorfer besteht inzwischen aber wieder Hoffnung, dass Heuermann den Vorschusslorbeeren noch gerecht werden kann. Vor der Pause hatte er großes Pech mit einem Schuss an den Innenpfosten, nach einer Stunde Spielzeit bereitete er mit einem Rückpass Dohrns Anschlusstreffer vor. Thorben Reibe: „Ich gehe davon aus, dass Chris seine Verletzung überwunden hat.“

FCU-Keeper Norman Baese kann hier gegen zwei Niendorfer klären, muss im Testspiel aber dreimal hinter sich greifen.
FCU-Keeper Norman Baese kann hier gegen zwei Niendorfer klären, muss im Testspiel aber dreimal hinter sich greifen. © HA | Ulrich Stückler

Wie Heuermann hatte auch Maik Stahnke Pech mit einem „Alu“-Treffer, so dass sich Reibe mit der Darbietung seines letzten Aufgebots „angesichts der Begleitumstände absolut zufrieden“ zeigte. Die Niendorfer (Tabellenführer), denen der FC Union auch im Punktspielbetrieb zweimal (2:3 am 5. September, 1:4 am 21. November) unterlegen gewesen war, überwanden FCU-Keeper Norman Baese in der 17. (Michael Gries), 44. (Ebenezer Utz) und 76. Minute (Lennard Speck).

Bis zum geplanten Punktspielauftakt sind noch Testspiele vorgesehen

Weitere Testspiele vor dem Punktspielauftakt am 21. Januar beim SC Victoria wollen die Tornescher auf eigenem Platz gegen die Landesligateams des VfL Pinneberg (Dienstag, 11. Januar, 19.45) und der SV Halstenbek-Rellingen (Sonntag, 16. Januar, 14 Uhr) bestreiten.