Kreis Pinneberg. Laut DAK-Gesundheitsreport sind Atemwegserkrankungen stark zurückgegangen. Welche Leiden hingegen zugenommen haben.

Selbst wenn das ewige Maskentragen während der Corona-Pandemie bisweilen nervt, hat es auch seine guten Seiten – zum Beispiel weniger Atemwegserkrankungen. Die sind laut DAK-Gesundheitsreport für den Kreis Pinneberg massiv zurückgegangen, nämlich um zwei Drittel im ersten Halbjahr 2021. Das wiederum führte zu ungewöhnlich wenigen Krankmeldungen. Der Krankenstand in der Region lag bei 3,4 Prozent und um 0,5 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Damit waren an jedem Tag bis Ende Juni durchschnittlich 34 von 1000 DAK-versicherten Beschäftigten krankgeschrieben.

Homeoffice: Weniger Atemwegserkrankungen

Für das gesamte Jahr 2020, das ebenfalls analysiert wurde, betrug der Krankenstand in der Region 3,7 Prozent. Das ist laut Krankenkasse die geringste Quote im Land Schleswig-Holstein. Den meisten krankheitsbedingten Arbeitsausfall hatte 2020 mit 5,1 Prozent die Region Neumünster.

Erkältungskrankheiten rangieren in der Statistik zum Krankenstand im Kreis Pinneberg sonst verlässlich unter den Top-3-Gründen, die zu Arbeitsunfähigkeit führen. Im ersten Halbjahr 2021 lagen sie jedoch nur auf Platz fünf. Bis Ende Juni kamen in der Region auf 100 bei der DAK versicherte Beschäftigte 40 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen, 93 Tage weniger als im Vorjahreszeitraum. „Die Erkältungssaison im Frühjahr 2021 ist nahezu komplett ausgefallen“, sagt Claudia Janthor, Chefin der DAK-Gesundheit in Elmshorn. „Wir sehen, dass sich Homeoffice, Lockdown und verstärkte Hygienemaßnahmen positiv ausgewirkt haben. Sie schützen nicht nur vor Corona, auch andere gewöhnliche Erkältungserreger werden seltener übertragen.“

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Psychische Erkrankungen haben in der Pandemie zugenommen

Gleichzeitig, so betont Janthor, seien die Begleitumstände der Pandemie gerade im ersten Halbjahr 2021 für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Region auch belastend gewesen. „Die bei uns versicherten Beschäftigten hatten in den ersten sechs Monaten ein Plus bei den Fehlzeiten wegen von Muskel-Skelett-Beschwerden und psychischen Erkrankungen.“

So gingen 2020 die meisten Ausfalltage auf das Konto von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Rückenleiden. Bezogen auf 100 bei der DAK versicherte Beschäftigte im Kreis Pinneberg waren es 292 Tage. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems waren für mehr als ein Fünftel (21,3 Prozent) des gesamten krankheitsbedingten Arbeitsausfalls verantwortlich. An zweiter Stelle folgten psychische Erkrankungen. Mehr als jeder sechste Fehltag (17,3 Prozent) wurde 2020 von Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen verursacht.

So bleiben Arbeitnehmer gesund

Die Analyse zeigt für ganz Deutschland, wie sich vor dem Hintergrund der Pandemie, der Corona-Schutz- und Hygienemaßnahmen sowie des Homeoffices die Fehlzeiten in der Region entwickelt haben. Bundesweit sind im ersten Halbjahr 2021 fast 40 Prozent der Beschäftigten regelmäßig im Homeoffice gewesen.

Aktuell stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, die vollständige oder teilweise Rückkehr an den Arbeitsplatz zu organisieren – oder angesichts der hohen Corona-Zahlen wieder zurück abzuwickeln. Die DAK-Gesundheit bietet deshalb Firmen unter dem Motto „New Normal“ Workshops und Seminare – auch online – an.

Das Angebot des Betrieblichen Gesundheitsmanagements der DAK-Gesundheit richtet sich an Führungskräfte und ihre Beschäftigten, um das Homeoffice, aber auch hybrides Arbeiten gesund zu gestalten. Hybrides Arbeiten bezeichnet das Nebeneinander von Arbeiten im Büro und im Homeoffice. „Ob Homeoffice oder Büro – wir wollen das Beste aus beiden Welten und die jeweiligen Risiken vermeiden“, sagt Claudia Janthor.

Homeoffice heißt nicht, rund um die Uhr arbeiten

Ihre Tipps, um im Homeoffice fit zu bleiben: Auch zu Hause sollte ein fester Platz zum Arbeiten geschaffen werden. Homeoffice bedeutet nicht, rund um die Uhr zu arbeiten. Feste Pausen- und Essenszeiten sind gut für das Wohlbefinden und die Konzentrationsfähigkeit. Bewegung und ausreichend Sauerstoff sind wie auch im Büro ein Muss. Regelmäßiges Lüften und Spaziergänge bringen frische Energie.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands. Sie hat mehr als 240.000 Versicherte in Schleswig-Holstein, davon rund 13.716 in der Region Pinneberg.

Mehr Informationen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement der Kasse gibt es online unter: www.dak.de/BGM