Kreis Pinneberg. Ministerium greift Meinungsbild zur Anti-Corona-Spritze als „manipulierbar“ an. Elternvertreter wehren sich.

Nach einer Umfrage des Landeselternbeirates der Gemeinschaftsschulen (LEB) zur Impfbereitschaft von Eltern mit Schulkindern ist es zu einem Streit zwischen dem Bildungsministerium und den Elternvertretern gekommen.

Die Umfrage, die nach Angaben des LEB in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium entstanden ist und an der zwischen 24. und 29. Mai 19.500 Menschen teilgenommen haben, wurde über Facebook, Twitter und den Newsletter an Eltern verteilt. Im Ergebnis ist eine deutliche Impfskepsis herauszulesen, 64 Prozent der Eltern wollten demnach ihr Kind nicht impfen lassen, bei den Eltern von 12- und 13-Jährigen waren es sogar 72 Prozent.

Darauf reagierte das Bildungsministerium, indem es dementierte, dass die Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Ministerium erstellt wurde. Zudem erfülle die Umfrage nicht empirische Mindeststandards und sei manipulierbar gewesen, da sie in Social-Media-Gruppen von Masken- und Impfgegnern geteilt wurde.

Überdies habe zuvor eine Stichprobenumfrage des Ministeriums an 30 Schulen bei 7677 Schülern im Alter zwischen 14 und 18 Jahren (diese Altersgruppe darf selbst über eine Impfung entscheiden) ergeben, dass 72,3 Prozent eine Impfung wünschen. Deshalb gehe das Ministerium von einer hohen Impfbereitschaft bei Schülern und ihren Eltern aus.

Der LEB-Vorsitzende Thorsten Muschinski aus Elmshorn wies am Freitag die Vorwürfe zurück. So habe das Ministerium den LEB gebeten, ein Stimmungsbild einzuholen – das werte man als Zusammenarbeit. Zwar sei die Umfrage in Impfgegner-Foren geteilt worden, es habe aber Sicherheitsmechanismen gegen Manipulation gegeben.