Bönningstedt. Fußball-Oberligist SV Rugenbergen steht seit einer Woche in der Vorbereitung. Der Kader umfasst 26 Spieler, es gibt neun Neue
Die Vorbereitung auf die kommende Oberligasaison hat für die Fußballer des SV Rugenbergen mit Volldampf begonnen. Eigentlich ja die „heiße Phase“, wenn denn dieser Begriff nicht bereits den letzten Tagen vor dem ersten Pflichtspiel vorbehalten wäre. Doch angebracht wäre dieser Titel allemal für die ersten Übungseinheiten unter Coach Michael Fischers Regie nach der Sommerpause; hat er doch für seine Männer vor einiger Zeit ein Gelände erkundet, das ihnen bei Förderung von Ausdauer und Athletik alles abverlangt.
Auch wenn die Fotos von den laufenden und springenden SVR-Kickern im Sand etwas anderes vermuten lassen: Nein, es sind weder Boberger Düne, Holmer Sandberge oder auch das geliebte St. Peter-Ording, wo Fischer seinen Männern den ersten Schliff verpasst, damit diesen im weiteren Saisonverlauf nicht die Puste ausgeht.
Eine Dünenlandschaft bei Kaltenkirchen ist das Fitnesscenter des SV Rugenbergen
„In der Nähe von Kaltenkirchen ist dieses wunderschöne Gebiet. Die Geschichte entstand durch meinen ehemaligen Co-Trainer aus Pinneberger Zeiten, Börje Scharnberg. Der schickte mir mal im Winter ein Video von dort, und ich hatte ihn nur gefragt, ob er denn wahnsinnig sei, bei dem Wetter nach Sylt zu reisen“, erinnerte sich Fischer schmunzelnd. „Daraufhin hab ich mir das einmal angeguckt und seitdem ist es mein Dünenparadies. Herrliche Möglichkeiten dort. Aber ich glaube, meine Spieler wissen nicht, ob sie es lieben oder hassen sollen.“
Falls sie es hassen sollten, lassen die Rugenbergener Fußballer dies ihren Coach aber nicht durch fehlenden Einsatz merken. Im Gegenteil. Seit dem 21. Juni schwitzen die Bönningstedter wieder gemeinsam, und am vergangenen Sonntag, unter glühender Sonne, zum ersten Mal auch im Dünenparadies, wo sich die Wärme noch zusätzlich staut.
Der Coach ist mit dem Einsatz der SVR-Kicker zufrieden
„Unfassbar, wie sich die Jungs da dennoch gegenseitig pushen und reingehauen haben“, sagte Fischer. „Und die, die leider nicht konnten und dies schade fanden, die dürfen das auf jeden Fall nachholen. Das sind Schwerpunkteinheiten, die macht jeder mit, da gibt es kein Vertun.“
Und da werden die SVR-Kicker durchkämpfen, denn der interne Konkurrenzkampf um die Plätze in der Startformation und auch die auf der Bank wird groß sein. „Wir haben einen Kader von 26 Mann. Ungeachtet der menschlichen Qualitäten von denen, die uns verlassen haben, sind wir nun sportlich mit Sicherheit stärker geworden“, sagt Michael Fischer. „Das Hauen und Stechen hat begonnen, was auch die Trainingsbeteiligung und -intensität zeigen. Ich hab selten in 24 Jahren als Trainer so wenig Kreuze in der Mannschaftsliste gehabt, welche Fehltermine bei Vorbereitungseinheiten anzeigen. Aber andererseits auch kein Wunder. Wenn alle gesund sind, werde ich an jedem Wochenende acht von diesen Jungs sagen müssen, dass sie noch nicht einmal im Kader sind. Das ist schon krass.“
Ein heißes Pflaster also, besonders für neun Neue, die Fischer zum Oberligisten geholt hat. Aus dem zweiten Team des Niendorfer TSV versucht gleich ein Trio sein Glück an der Ellerbeker Straße: Von den sehr vielseitigen Collins Baafi (24) im offensiven Mittelfeld und dessen defensiverem Bruder Edmond Baafi (20) sowie Nikolas Steinbeck (21) auf der offensiven Außenposition erhofft sich der Coach viel: „Wir sind schon letztes Jahr ein schnelles Team gewesen, und ich denke, dass wir jetzt noch mehr Speed geholt haben.“
Im Tor sollen sich Christopher Knapp (29, Raspo Uetersen) und Luke Endt (18, eigene A) als Alternativen zu Patrick Hartmann empfehlen. In der Abwehr folgte Görkem Güvenir (21, FSG Kaltenkirchen) seinem Bruder Taylan zum SVR; das Mittelfeld bereichern Thilo Bergmann (18, eigene A) und Lenny Glissmann (17, Rot-Weiß Kiebitzreihe). Und ganz vorn will Leon Kripke (20, Germania Schnelsen) seine Torgefahr beweisen – heute geht’s los...