Kreis Pinneberg. Thomas Kenntemich, Leiter der Arbeitsagentur Elmshorn, spricht von Frühjahrsbelebung. Und macht Schulabgängern Mut.

Mit dem Ende der kalten Jahreszeit sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Pinneberg. „Ein stabiler Arbeitsmarkt profitiert vom Frühjahr und setzt den Aufwärtstrend des letzten Monats fort“, sagt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn. „Die aktuelle Entwicklung ist im Wesentlichen saisonal geprägt, konjunkturelle Bewegungen sind derzeit noch nicht erkennbar.“

Ende April waren im Kreisgebiet 9990 Männer und Frauen erwerbslos gemeldet, 125 weniger als im März, allerdings 838 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank damit binnen Monatsfrist von 5,7 auf aktuell 5,6 Prozent, im April 2020 hatte sie 5,2 Prozent betragen.

Unterdessen hat auch die Personalnachfrage der Unternehmen im April wieder etwas Schwung bekommen. Die Unternehmen meldeten dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters 513 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen. Das waren 50 mehr als im März und 312 mehr als im April 2020. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 1950 Arbeitsangebote im Kreis Pinneberg gemeldet – 102 mehr als in den ersten vier Monaten des zurückliegenden Jahres.

668 Menschen aus dem Kreis Pinneberg besuchten im April eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wurde, weitere 525 nahmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil. Arbeitsagenturchef Kenntemich betont, dass Weiterbildung immer wichtiger werde: „Digitalisierung, Arbeitskultur, Nachhaltigkeit – dies sind nur drei Bereiche, in denen die Corona-Pandemie einem anhaltenden Wandel von Wirtschaft und Arbeitswelt einen zusätzlichen Schub gegeben hat“, sagt er. Qualifizierung werde immer wichtiger für Arbeitslose, Kurzarbeitende und Beschäftigte. „Wir müssen darauf achten, bei dieser Entwicklung alle mitzunehmen – auch die, die Lernen nicht mehr so gewohnt sind.“ Die Arbeitsagentur werde künftig noch mehr kompakte und interessante Qualifizierungsangebote in neuen Lernformen brauchen, die auch auf Zielgruppen wie zum Beispiel Ältere oder Ungelernte zugeschnitten seien.

Junge Menschen, die mit der Schule fertig sind, ermutigt der Agenturchef, jetzt trotz der Corona-Krise ins Berufsleben zu starten. Er sagt: „Die Ausbildungssuche muss nicht verschoben werden. Über 700 freie Ausbildungsplätze warten im Kreis Pinneberg derzeit noch auf Interessenten. Die Chancen sind trotz Pandemie besser als gedacht.“