Heist. Entgegen erster Aussagen ereignete sich der Crash in Heist kurz nach dem Start. Was als Ursache infrage kommt.
Einen Tag nach dem Absturz eines Ultraleichtflugzeugs auf dem Flugplatz Uetersen-Heist, bei dem – wie berichtet – der 48-jährige Alexander S. schwer verletzt worden ist, ergibt sich ein neues Bild des Unfallhergangs. Anders als zunächst von der Feuerwehr vermutet, befand sich die Maschine vom Typ FK9 des Herstellers B&F nicht im Landeanflug, sondern beim Start in Richtung Heist/Bundesstraße (Startbahnrichtung 27).
Ursache für den Flugzeugabsturz ist noch unklar
Nach Informationen von Volker Carstensen, Geschäftsführer der Flugplatz Uetersen-Heist GmbH, hatte das einmotorige Flugzeug bereits abgehoben, als es zu Motoraussetzern kam. Dann versuchte der Pilot offenbar, zum Platz zurückzukehren. Nach einer Linkskurve bekam die Maschine mit dem Rufzeichen D-MNOM Bodenkontakt und streifte einen Baum, bevor es auf dem Parkplatz vor dem Haupteingang zum Tower zum Zusammenprall mit abgestellten Autos kam. Dabei könnte es sich nach Einschätzung anderer Piloten sogar um ein gezieltes Manöver gehandelt haben, um den Aufprall auf den Boden abzubremsen. Den genauen Hergang ermitteln Kripo und Luftfahrt-Bundesamt.
Der Pilot soll beim Aufprall eine Wirbelverletzung erlitten haben, die am Freitag einen operativen Eingriff erforderte. Alexander S. hatte nach Angaben des früheren GmbH-Chefs und Fluglehrers Ralf Post erst vor etwa zwei Jahren beim Segelflug-Club Uetersen (SCU) mit der Fliegerei begonnen und die Lizenz für Segelflug und Motorsegler erworben. Später kam dann die Typen-Berechtigung für Ultraleichtflugzeuge hinzu. Diese Ausbildung fand nicht beim SCU statt. Übereinstimmend gehen Volker Carstensen und Ralf Post davon aus, dass derzeit sowohl technisches als auch menschliches Versagen als Ursache nicht ausgeschlossen werden könne.
Nach ersten Schätzungen beziffert die Polizei den Schaden am Flugzeug auf 60.000 Euro, am besonders getroffenen Auto auf 15.000 Euro – beides Totalschäden. Vorbehalte gegen die Sicherheit mancher Motoren von Ultraleichtflugzeugen, die mit Automobilkraftstoff betrieben werden können, halten Post und Carstensen nicht für berechtigt. Die FK9 im Besitz des SCU – sie erlitt nach Polizeiangaben Totalschaden – sei mit einem hunderttausendfach verbauten Triebwerk ausgestattet.