Kreis Pinneberg. Während der Corona-Krise haben viele die Branche gewechselt. Allein 26 offene Stellen gibt es derzeit im Kreis
Zu Beginn der Ferienzeit fehlt in vielen Hotels und Pensionen im Kreis Pinneberg das nötige Personal. „Rezeptionistinnen, Köche, Barkeeper oder Servicekräfte werden dringend gesucht“, sagt Johann Möller von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die NGG verweist auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, wonach das Beherbergungsgewerbe im Kreis Ende Juni 26 offene Stellen hatte – 24 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Kreis Pinneberg: Bezahlung muss laut Gewerkschaft besser werden
„Für viele Hoteliers ist es einfacher, Gäste zu finden als Mitarbeiter. Denn nach Lockdowns und Kurzarbeit haben etliche Beschäftigte ihre Branche verlassen“, so Gewerkschaftssekretär Möller. Deshalb müssten Fachleute mit guten Konditionen gelockt werden. Ein Punkt sei dabei laut Gewerkschaft die Bezahlung – die immerhin schon besser werde. Mit dem neuen Tarifvertrag würden die Löhne in der Branche in Schleswig-Holstein schrittweise um insgesamt bis zu 22 Prozent steigen. Bis Januar 2023 erhöhen sich die Monatseinkommen damit um 400 Euro. Fachkräfte kommen auf einen Stundenlohn von mindestens 13,31 Euro.
Doch auch bei den Arbeitsbedingungen müssten die Firmen nachlegen. „Hotelangestellte arbeiten oft dann, wenn andere frei haben – nachts, am Wochenende, an Feiertagen. Das geht zulasten von Familie und Freizeit. Es ist wichtig, Arbeitszeiten im Sinne der Beschäftigten zu organisieren“, macht Möller deutlich.
Für die Hotelbranche im Kreis Pinneberg rechnet Möller mit einer hohen Auslastung für die kommenden Monate: „Der Tourismus im eigenen Land steht hoch im Kurs. Hinzu kommen die Geschäftsreisenden. Und auch manche verschobene Geburtstags- oder Hochzeitsfeier wird nachgeholt.“ Insgesamt müsse die Branche attraktiver werden.