Elmshorn. Kreissportverband startet eine Ausbildungsoffensive. Seminare der beiden Vorjahre hatten Pandemie-bedingt nur halbe Auslastung
Die Sportvereine im Kreis Pinneberg wollen im Frühjahr wieder voll durchstarten. Dafür bietet ihnen der Kreissportverband (KSV) auch 2022 ein umfangreiches Aus- und Fortbildungsprogramm für ihre Trainer und Übungsleiter an, das jetzt im Februar mit den ersten Kursen beginnt. „Als Dachverband müssen wir ausbilden. Das ist unsere originäre Aufgabe“, sagt KSV-Geschäftsführer Karsten Tiedemann. „Das ist ohnehin seit vielen Jahren der Schwerpunkt unserer Arbeit. Wir sind da landesweit führend und bieten jedes Jahr das mit Abstand größte Programm an.“
Dem Kreis sind 70 lizenzierte Anleiter verloren gegangen
Nach den zwei Corona-Krisenjahren stünden einige Sportvereine mit dem Rücken zur Wand, sagte Tiedemann. „Wir haben kreisweit 70 lizenzierte Übungsleiter verloren.“ Bei vielen Vereinen herrsche immer noch „Angst“ vor, nach dem langen Lockdown nicht wieder in die Spur zu kommen. Umso wichtiger sei es, dass der Sportverband ihnen unter die Arme greife und so wieder für mehr ausgebildete Sportlehrer sorge.
Allerdings hat die Corona-Krise auch dieses Seminar-Angebot für die Sportvereine in den vergangenen zwei Jahren reichlich durcheinandergewürfelt. „Da die Vereine 2020 und 2021 jeweils rund ein halbes Jahr praktisch kaum Sport anbieten konnten, hat sich auch die Teilnahme am Aus- und Fortbildungsprogramm halbiert“, berichtet Betriebswirtin Jessica Wiekhorst, die neuerdings beim KSV für die Organisation zuständig ist.
In den Pandemiejahren wurden Kurse teilweise auf zehn Teilnehmer begrenzt
Statt 800 Übungsleiter und Sportlehrer nahmen 2020 nur 350 und 2021 419 Sportlehrer an den Kursen teil. „Das lag auch daran, dass wir die Teilnehmerzahl oft auf zehn Menschen begrenzt haben“, erklärt Diplomsportlehrerin Christa Nordwald, die wieder das Programm für die 40 Seminare zusammengestellt hat. In den Jahren davor seien es meist 20 bis 30 Teilnehmer – je nach Angebot und Beliebtheit – je Kurs gewesen.
Aber nun hoffen alle, dass es wieder aufwärts geht. Und darum sollen alle Aus- und Fortbildungs-Seminare auch in Präsenz stattfinden und nicht etwa nur virtuell laufen, betonen die beiden zuständigen Organisatorinnen beim KSV. „Wir könnten aber zur Not auch kurzfristig zurück auf Online umswitchen, falls das notwendig werden sollte.“
Medizinische Fortbildung findet erstmals mit Schutzgebühr statt
Das Angebot reicht wieder von Ausbildungslehrgängen über Sportpraxis-Fortbildungen und Vereinsmanagement-Seminaren bis hin zur sportmedizinischen Fortbildungsreihe, die der KSV seit einigen Jahren in Kooperation mit den Chefärzten der Regio Kliniken veranstaltet. Diese seien aber neuerdings kostenpflichtig, da im vorigen Jahr etliche angemeldete Übungsleiter unentschuldigt ferngeblieben seien. Darum würde jetzt je Kurs ein Betrag von fünf Euro von jedem Teilnehmer erhoben. Der nächste Kurs beschäftigt sich am 24. Februar mit Asthma und Sport im Freien.
Seminarinhalte sind ausgesprochen vielseitig
Beim Ausbildungsprogramm, bei dem die Teilnahmegebühr meist zwischen 20 und 40 Euro liegt, geht es auch um die gesundheitliche Stärkung bestimmter Körperregionen und des Geistes, wie beim „Core und Beckenbodentraining“ (19. Februar), „Yoga und Faszien“ (2. April), Body-Workout (7. Mai), Pilates (10. September) oder „Yoga für Kraft und Anmut“ (5. November).
Wie Musik beim Fitnesstraining eingesetzt werden sollte, erfahren die Teilnehmer am 30. April. Alles zum Kinderschutz wird am 27. August referiert. Kommunikation im Sport ist am 11. Juni großes Thema. Und auch Wikingerschach (28. Juni), Geocaching (27. August) oder Disco-Party-Workout (29. Oktober) werden intensiv behandelt.
Trainertag wird online stattfinden
Abgerundet wird das Programm vom Trainertag mit fünf Lerneinheiten am 19. März, der aber aus organisatorischen Gründen nun von 8.15 bis 12.15 Uhr virtuell stattfinden muss.
Mitmachen und teilnehmen können alle Übungsleiter der 180 Sportvereine und alle Sportlehrer der Schulen im Kreis Pinneberg. Die Referenten sind hoch qualifizierte Sportlehrer und Experten.