Halstenbek. Hass+Hatje-Cup: Landesligist setzt sich gegen den Regionalliga-Absteiger durch. Freude über Turniersieg ist jedoch getrübt.
Am heutigen Dienstag geht es los. Lennart Granzow (18) tritt seinen Flug nach Los Angeles an, um in der 60 Kilometer entfernten Universitätsstadt Irvine Ingenieurwesen zu studieren. Damit ist ab sofort College-Fußball angesagt. Ein Zweitspielrecht für die SV Halstenbek-Rellingen, die dank des 2:1 im Finale über den Kummerfelder SV den Hass+Hatje-Cup gewann, ermöglichte es dem Innenverteidiger aber jederzeit, bei Heimatbesuchen in der Landesliga auszuhelfen.
Lennart Granzow wurde vor Fußball-Abenteuer in den USA geschont
Um sich im letzten Moment nicht noch einer Verletzungsgefahr auszusetzen, war der junge Rellinger auf dem Jacob-Thode-Platz nur Zuschauer. Trainer Heiko Barthel bedauert, dass ihm der Sohn des früher ebenfalls für die Spielvereinigung aktiven Thorsten Granzow (51) nicht mehr zur Verfügung steht. Als mehrfacher Hamburger Jugendmeister (Niendorfer TSV, Eintracht Norderstedt) war der Blondschopf in den vergangenen Monaten durchgestartet und zur Stammkraft gereift. Nun schweben ihm bis zu vier Jahre Aufenthalt im sonnigen Kalifornien vor.
Und noch einen hatte das Fernweh gepackt. Offensivspieler Jannik Arnold verabschiedete sich auf unbestimmte Zeit zu seiner brasilianischen Freundin Carolina nach Sao Paulo. Das Vorbereitungsturnier diente der Beantwortung der Frage, ob es den Halstenbekern gelingen kann, diese und weitere Verluste zu kompensieren
Ex-Profi sieht HR in der Landesliga weit vorn
Die Antwort gab der frühere St. Pauli-Profi und HR-Trainer Michael Dahms (65), der ebenfalls unter den Besuchern weilte und inzwischen als Manager bei den Handball-Damen des TSV Ellerbek amtiert. „Wie ich es sehe, werden die Halstenbeker ganz oben mitmischen.“ Dahms sagte das unter dem Eindruck des Halbfinalspiels gegen Regionalliga-Absteiger Altona 93, das die Gastgeber trotz des Fehlens von Torjäger Pascal Haase (Sprunggelenksverletzung) nach Elfmeterschießen 7:6 gewannen. Da hatte Neuzugang Lars Riesner (Eintracht Norderstedt II) sein Debüt vor eigenem Publikum mit dem Fernschusstreffer zum 1:1 gekrönt, der vom VfL Pinneberg verpflichtete Dominik Füßmann den entscheidenden Elfmeter eiskalt verwandelt und Regisseur Dominic Ulaga (USC Paloma) nicht nur bei einem Lattenschuss Torgefahr ausgestrahlt.
Eine Sache war allerdings bitter aus HR-Sicht: Elfmeter-„Held“ Niklas Marten, der den Versuch von Emmanuel Osei abwehrte trat am zweiten Turniertag wegen einer Schulterverletzung nicht mehr an. Aus ähnlichem Grund fehlte schon Stammkeeper Mirko Oest. Mit Innenverteidiger Jannik Eggerstedt zwischen den Pfosten gab es zwar trotzdem ein 2:1 über die Kummerfelder – dank Marvin Schramm, der das 1:0 selbst erzielte und beim Einwurf zum 2:0 den Ball vor die Füße des Torschützen Ümit Karakaya schleuderte. Doch bekommen die Halstenbeker nun ein Torwart-Problem? Der sportliche Leiter Oliver Berndt winkt ab. „Wir halten unsere Augen und Ohren ja immer offen. Aber zur Not hätten wir noch Dennis Schultz von den Alten Herren, der ja über reichlich Oberligaerfahrung verfügt.“
Nach dem Turnier ging die Sekt-Sause los
Stürmer Marcel Jobmann ließ den Sekt spritzen, als der erneut aus Ratzeburg angereiste Turniersponsor Ralf Lüthje die Siegerehrung vornahm. Während sich die blau-weißen Kicker über die 200 Euro für Platz eins freuten, ging die Rechnung auch an der Kasse auf. Vor allem die Altonaer hatten es geschafft, etliche Fans für Bier und Bratwurst auf dem „Land“ zu begeistern. Eine richtig „volle Hütte“ ist zu erwarten, wenn sich die Kummerfelder und Halstenbeker im Punktspiel bereits am zweiten Spieltag der Hammonia-Staffel wiedersehen.
Bezirksliga-Titelfavorit TBS Pinneberg tröstete sich mit der Feststellung, dass einige Leistungsträger fehlten, über zwei Niederlagen hinweg. Erfreulich war allemal das Comeback des lange verletzten Marc Hinze (Defensive), dem gegen den AFC sogar das 1:1 glückte.
Hass+Hatje-Cup der SVHR
Halbfinale
SV Rugenbergen spielt am Dienstag
Die Oberliga-Fußballer des SV Rugenbergen eröffnen beim SC Ellerau (Kreisliga 1) am heutigen Dienstag um 20 Uhr den Lotto-Pokalwettbewerb 2022/23. Die Erstrundenpartie war vorverlegt worden, um das SVR-Trainingslager von Donnerstag bis Sonntag in St. Peter-Ording nicht zu stören. Ein anderer Plan schlug fehl: Die SV Lieth (Bezirksliga) sagte den geplanten Test ab. So kamen beim SVR einige Akteure zu kurz, die gegen die A-Junioren des Niendorfer TSV nur wenige Minuten oder gar nicht mitgewirkt hatten. Patrick Hoppe (2), Jan Düllberg und Nikolaj Rörström trafen zum 4:0 (3:0)-Erfolg.