Kreis Pinneberg. Die Partei will die alternativ Kinderpsychiatrie in Elmshorn ausbauen und mehr Wohnraum in Pinneberg schaffen.

Die Linkspartei fordert die Schaffung von Regionalen Versorgungszentren, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung im Kreis Pinneberg auch künftig wohnortnah und gut erreichbar zu gestalten. So werde sich der Kreistag als Minderheitsgesellschafter der Regio Kliniken kaum gegen die geplanten Schließung der beiden Krankenhäuser in Pinneberg und Elmshorn wehren können, um eine neue, zentral gelegene Klinik mit 800 Betten im Kreis zu bauen, sagt Links-Fraktionschef Klaus-Dieter Brügmann zu den aktuellen Neubauplänen der Regio Kliniken-Geschäftsführung und des Mehrheitsgesellschafters Sana.

Arbeitsbedingungen für Beschäftigte verbessern

„Voraussetzung für eine gute gesundheitliche Versorgung sind: Wohnortnähe und Erreichbarkeit mit Öffentlichem Nahverkehr, kurze Wartezeiten auf einen Termin und eine gute Notfallversorgung, Barrierefreiheit und Altersgerechtigkeit“, fordert Brügmann. Wie bereits die Gewerkschaft Verdi gefordert hat, sollte der Kreis unbedingt darauf achten, dass sich die Arbeitsbedingungen für die rund 2200 Beschäftigten der Regio Kliniken verbesserten. Und vor allem solle er darauf drängen, dass jene Mitarbeiter, die in nicht tarifgebundene Tochtergesellschaften für Reha, Küche oder Reinigung arbeiteten, wieder einheitlich tariflich entlohnt würden.

Für die Standortkommunen Elmshorn und Pinneberg, deren Krankenhäuser bis 2030 geschlossen werden sollen, müssten unbedingt tragfähige Alternativen gefunden werden, fordert Brügmann. So könnte in Elmshorn die Kinder- und Jugendpsychiatrie ausgebaut und weitere Pflegeeinrichtungen geschaffen werden. In Pinneberg könnte der bisherige Klinikstandort für neuen geförderten Wohnraum genutzt werden, so der Vorschlag.

Linke will Regio Klinik „rekommunalisieren“

Grundsätzlich bleibe die Linksfraktion im Kreistag bei ihrer Forderung, die 2009 privatisierten Regio Kliniken wieder zu „rekommunalisieren“, sie also wieder in Gänze in die Hand des Kreises Pinneberg zurückzuholen. Denn die bundesweit betriebene Gesundheitspolitik unter marktwirtschaftlichem Profitdenken sei der völlig falsche Weg und erwirtschafte nur Milliardengewinne für die Großkonzerne Helios, Asklepios, Rhön und Sana, kritisiert Brügmann.

„Wenn die Renditeansprüche der Aktionäre erfüllt werden müssen, bleibt kein Raum für gute Beschäftigung – der Pflegenotstand lässt grüßen“, so Brügmann. „Gesundheit darf nicht weiter zu einem Marktplatz verkommen, auf dem die Profite wichtiger sind als die Menschen. Gesundheit als Teil des Sozialstaats muss zwingend öffentlich organisiert werden, statt immer weiter zu privatisieren.“

Pflegerinnen am Regio Klinikum ​könnten beste Deutschlands werden

Die Nummer eins in Schleswig-Holstein sind sie schon – jetzt starten die „Herzdamen“, das Pflegeteam der Station A1 am Regio Klinikum Pinneberg, ins Bundesfinale in Berlin. Von heute an bis zum 31. Oktober kann jeder auf der Website www.deutschlands-pflegeprofis.de für die Kandidatinnen aus dem Kreis Pinneberg abstimmen. Jeder Klick zählt.

In einem Kopf-an-Kopf-Rennen hatte das Team um Stationsleiterin Ramona Werner im Mai den Landessieg geholt. Und sich damit für das Bundesfinale in Berlin qualifiziert. Jetzt geht’s in die Wahlphase für das Ziel, auch auf Bundesebene Platz eins zu holen.

Viele Informationen über die Landessiegerinnen und ihren Alltag sind auch auf der Website nachzulesen.

„Was die Pflegekräfte in Schleswig-Holstein während der Pandemie geleistet haben, ist gar nicht hoch genug zu bewerten. Deshalb ist es gut und richtig, dass das Engagement der Pflegekräfte mit diesem Wettbewerb noch sichtbarer gemacht und besonders gewürdigt wird. Pflege ist neben fachlicher Exzellenz und Professionalität vor allem verbunden mit viel Empathie im Umgang mit Menschen, die Hilfe und Unterstützung benötigen“, sagte Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) bei der Verleihung des Landespreises.

Beispiel für hoch qualifizierten Berufsstand

Und weiter: „Trotz der hohen Arbeitsbelastung die Patientinnen und Patienten tagtäglich mit so viel Herz zu versorgen: Dafür stehen die Siegerinnen der Station A1. Sie sind ein Aushängeschild die Regio Kliniken und beispielhaft für einen fachlich hoch qualifizierten Berufsstand. Ihnen gratuliere ich herzlich. Zugleich wünsche ich ihnen viel Erfolg für den bundesweiten Wettbewerb.“

Auch Florian Reuther vom Verband der Privaten Krankenversicherungen, Initiatorin des Wettbewerbs, lobte: „Dass die Wahl auf dieses Team gefallen ist, ist kein Zufall. Die Wahl haben diejenigen getroffen, die es besonders gut wissen müssen: Patienten, Pflegebedürftige, Angehörige, Kollegen und Freunde. Das ist deshalb eine ganz besondere Form der Wertschätzung.“

Die „Herzdamen“ versorgen auf der allgemeininternistischen Station A1 unter anderem gastroenterologische Patienten. Darüber hinaus nimmt diese Station – streng isoliert – Corona-Verdachtspatienten und seit Kurzem auch Patienten mit bestätigter Covid-19-Erkrankung auf.

Regio-Pflegedirektorin Nicole Molzen sagt über ihre Mitarbeiterinnen: „Die Rahmenbedingungen für Pflege und Medizin wandeln sich rasant. Unsere ‚Herzdamen‘ packen Veränderungen mit Optimismus, Offenheit für Neues, Kreativität und viel Herz an.“