Pinneberg. VR Bank in Holstein kündigt Beschlüsse zur Zukunftsfähigkeit einzelner Standorte noch in diesem Jahr an. Was das bedeutet.

Die Zukunft der 27 Geschäftsstellen der VR Bank in Holstein bleibt ungewiss. Auf der Vertreterversammlung der Genossenschaftsbank kündigte der Vorstand erneut an, dass er zurzeit alle Filialen „auf ihre Zukunftsfähigkeit“ hin überprüfe. Eine Entscheidung werde noch in diesem Jahr fallen, sagte VR-Banken-Vorstand Stefan Witt vor den 121 online zugeschalteten Vertretern der 55.431 Genossenschaftsmitglieder.

Dabei seien durchaus Kooperationen mit anderen Banken oder Sparkassen denkbar wie schon einmal am Elmshorner Hebbelplatz, wo sich die damalige Volksbank Bank Pinneberg-Elmshorn mit der Sparkasse Südholstein eine Filiale geteilt habe. „Wir fahren bei den Überlegungen in alle Richtungen“, sagte Witt.

Immer mehr Kunden besuchen Bank online

Hintergrund dieser Überprüfung sei das weiter zunehmende Onlinebanking, sodass „die Frequentierung der Filialen seit Jahren rückläufig ist“, erklärt Bankensprecherin Jasmin van Gysel.

Die Corona-Krise und die damit verbundenen neuen Gewohnheiten der Kunden, mobil, bargeldlos und von zu Hause aus vieles zu erledigen, hätten diesen Effekt noch verstärkt. „Noch in diesem Jahr ist mit Beschlüssen sowohl zur Modernisierung einzelner Filialen als auch möglichen Zusammenlegungen zu rechnen“, so van Gysel.

2017 jede dritte Filiale geschlossen

Erst 2017 hatte die Volksbank Pinneberg-Elmshorn jede dritte ihrer damals 21 Geschäftsstellen mit 20 Mitarbeitern geschlossen. „Die Menschen stimmen mit den Füßen ab“, begründete Vorstand Witt damals diesen Einschnitt. Zum Januar 2019 fusionierte die Volksbank Pinneberg-Elmshorn dann mit der Raiffeisenbank Bad Bramstedt-Henstedt-Ulzburg, die heute knapp 120.000 Kunden in den Kreisen Pinneberg, Segeberg und Steinburg betreut und 470 Mitarbeiter, darunter 29 Auszubildende, beschäftigt. Das sind etwa 30 weniger als vor der Fusion. Mitarbeiterabgänge und Filialschließungen solle es durch den Zusammenschluss der Banken nicht geben, betonte der Vorstand noch Ende 2018.

Dafür können sich die Mitglieder der Genossenschaftsbank wieder über die Ausschüttung einer Dividende freuen. Diese wird in diesem Jahr 4,5 Prozent des eingelegten Kapitals betragen. 2020 ist der Gewinn vor Steuern im Vergleich zum Vorjahr von 29,9 auf 24,7 Millionen Euro gesunken.