Kreis Pinneberg. Das Abendblatt hat gefragt: Was ist Ihre Meinung zur Gender-Sprache. Fördern oder verbieten? Die Resonanz war groß.

Heißt es nun LeserInnen mit Binnen-I? Oder Leser:innen beziehungsweise Leser*innen mit Gender-Doppelpunkt und -Stern? Oder ganz neutral Lesende? Oder aber „gehackt“ gar LesX? Einheitliche Regeln gibt es nicht, aber immer öfter bedienen sich gerade auch Behörden der sogenannten Gender-Sprache, um Frauen und Männer gleichberechtigt anzusprechen, aber auch jene Menschen, die sich weder dem einen noch dem anderen Geschlecht zuordnen lassen oder lassen wollen.

Auf der anderen Seite wächst der Widerstand gegen diese neue Sprache, fordern Politiker wie der CDU-Kreistagsabgeordnete Martin Balasus und zuvor schon sein Hamburger Parteifreund Christoph Ploß sogar, sie im behördlichen Gebrauch zu verbieten (wir berichteten).

Gender-Sprache: Das sagen unsere Leserinnen und Leser

Die Debatte ist eröffnet. Selten zuvor haben diese Redaktion zu einem Thema so viele Zuschriften erreichen. Das meinen unsere – wie wir sie klassisch nennen – Leserinnen und Leser:

Die Sprachverhunzer und -*Innen verstehen nicht (oder wollen nicht kapieren), dass natürliche Sprachen im Gegensatz zu Programmiersprachen kontextsensitiv sind, das heißt, es kommt auf den Zusammenhang an. Wenn ich sage: „Ich misstraue diesen Politikern“, weiß jeder Mitdenkende, dass ich damit auch die Frauen unter diesen Politikern meine. Also ist das „Gendern“ überflüssig und versaut die Sprache und den Sprachfluss.

Detlef Winter

In amtlichen und öffentlich-rechtlichen Verlautbarungen erwarte ich, als Mensch (Menschin???) angesprochen zu werden und nicht als Angehörige einer bestimmten Ausprägung unserer Spezies. Ich fühle mich mit dem generischen Maskulinum zu jeder Zeit gemeint. Es geht doch um die Nachricht/Mitteilung; und nicht darum, jeden möglichen Empfänger nach selbst definierter Gruppenzugehörigkeit anzusprechen.

Ingrid Beel

Im Land, im Kreis, in der Stadt – das Gendern wird den Bürgern aufgezwungen, obwohl es nicht den deutschen Sprachregelungen entspricht. Ein Beispiel von der Internetseite des Kreises Pinneberg: „Wir sind verlässliche Ansprechpartner*innen für alle Bewohner*innen unserer Region in allen uns übertragenen Fragen und begegnen unserem Gegenüber auf Augenhöhe. Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die Anliegen und Bedarfe unserer Kund*innen.“

Wenn ich eine Information suche, muss ich das notgedrungen übersehen. Aber für mich bedeutet das, ich respektiere die Entscheider, die diese Sprache benutzen, nicht. Freiwillig lese ich dort nicht mehr als ich muss. Auch das Betreiben dieser Seiten wird von Steuergeldern bezahlt, das sollten sich alle Beteiligten einmal klarmachen. Auch der NDR vergaloppiert sich in seinen TV- und Radiosendungen regelmäßig, Gender-Hiks und ähnliche Entartungen sind an der Tagesordnung. Der ÖRR ist eine öffentliche Einrichtung, die Informationen an die Bürger geben soll und wird von den Beiträgen der Hörer und Zuschauer bezahlt. Für mich heißt das, ich bezahle etwas, das ich in der gegenderten Form nicht will! Ausschalten ist hier die einzige Möglichkeit.

Ich verfolge die Diskussionen in der „Welt“ ebenso wie im Abendblatt und stelle fest, der überwiegende Anteil der Beiträge wendet sich gegen das Gendern. Noch halten sich diese Zeitungen selbst weitgehend zurück, aber Radfahrende, Mitarbeitende, Zufußgehende etc. findet man dann doch in den Artikeln.

Gendern sehe ich nicht als Gleichstellungsmöglichkeit für Frauen an, diverse Menschen haben davon auch nichts. Gendern ist in meinen Augen eine Verhunzung der deutschen Sprache und eine politische und ästhetische Vergewaltigung meines Alltags.

Judith Schewe

Ich finde es unerträglich, dass sich eine Minderheit von „Gleichstellern und Gleichstellerinnen“ anmaßt, unsere gewachsene deutsche Sprache durch neue Vorschriften zu verhunzen. Wenn die Bevölkerung das in der Umgangssprache möchte, wird es sich im Lauf der Zeit durchsetzen, wenn es sinnvoll ist. Aber dieses Vorgehen ist es zurzeit nicht. Haben wir keine anderen Sorgen? Ich halte es für besser, wenn wir es mit Martin Luther halten, der schon 1530 geschrieben hat, man „müsse dem Volk aufs Maul schauen“, mit anderen Worten, die Sprache als lebendige Einheit zu sehen, die sich gegebenenfalls von alleine anpasst. Druck von oben durch Erlasse und Vorschriften ist hier kontraproduktiv.

Dr. Jürgen Koch

Dazu sage ich nur: Eine Vergewaltigung unserer schönen und ausdrucksstarken deutschen Sprache.

Gerd Friedrich

Der Versuch, durch eine Verhunzung der Sprache mehr Gerechtigkeit in die Geschlechterdebatte zu bringen, bewirkt meines Erachtens eher das Gegenteil. Schon durch die aus dem Englischen eingedeutschte Bezeichnung wird ein Widerwille erzeugt, und Sterne sowie Sprechpausen geben der ganzen Absurdität den Rest! Dass für schnelle Umsetzung eher nicht bekannte Behörden bereits auf den Zug aufgesprungen sind, macht den Ärger nicht geringer...

Friedrich Meyer-Hildebrand

Das generische Maskulinum ist seit jeher fester Bestandteil der deutschen Sprache. Ich schließe damit niemanden aus, egal ob er männlich, weiblich, schwul, lesbisch oder transsexuell ist. Gern gebrauche ich auch die Ansprache „Meine Damen und Herren“ oder „Liebe Leserinnen und Leser“ und so weiter. Wenn ich Artikel oder sonstige Veröffentlichungen mit Gender-Sternchen lese, flimmert es mir irgendwann vor den Augen. Wenn ich Nachrichten oder sonstige Sendungen sehe und höre, in denen die Moderatoren mit Gender-Sternchen „sprechen“, kriege ich Schnappatmung. Die Sprecher müssen immer mittendrin Luft holen. Wer keine anderen lohnenden Ziele im Leben hat, nur der kann sich so etwas ausdenken.

Henning und Christine Balasus (nicht verwandt oder verschwägert mit Martin Balasus)

Ich frage mich, ob die CDU nicht wichtigere Dinge auf dem Zettel hat, als sich um die geschlechtergerechte Sprache der Kreisverwaltung zu kümmern. Sprache wandelt sich, und das ist auch in Ordnung.

Lilian Veneranda de Oliveira

Ich bin erstaunt, warum gerade in diesen Tagen die CDU offensichtlich ihre „Liebe“ zur deutschen Sprache entdeckt. Von was soll abgelenkt werden? Natürlich hat die Gleichstellungsbeauftragte recht mit ihrem Hinweis auf die sich ständig ändernde Sprache, die nun eben auch gesellschaftliche Veränderungen abbildet. Dazu werden Vorschläge gemacht, dies ist doch erst mal sehr zu loben. Ich finde es durchaus positiv, dass die Verwaltung hier einmal vorangehen will.

Mich ärgert aber an der Debatte, dass hier beklagt wird, ein Stern oder ein großes „I“ mitten im Wort würden das Verständnis erschweren, und dadurch die deutsche Sprache verhunzen. Wo war der Protest der CDU, als der Genitiv aus der Sprache nahezu verschwand? Der Versuch, eine geschlechtergerechte Sprache zu formulieren und auch einzuüben, hat auch ganz viel mit Respekt vor den unterschiedlichen Lebenswelten zu tun.

Deshalb bin ich irritiert über die in ihrem Artikel zitierte Äußerung des SPD- Abgeordneten, dem das wohl alles egal ist, während sein Parteivorsitzender doch ständig vom Respekt redet. Zu guter Letzt: Mit ihrem Antrag scheint die CDU sich als Verbotspartei profilieren zu wollen. Ich wünsche dem Kreistag eine offene, faire Diskussion, Freude an neuen Versuchen statt Verboten.

Thomas Heß

Ich kann den Vorschlag der CDU-Kreistagsfraktion, die Gender-Sprache in Behördenkommunikation zu verbieten, nur unterstützen, obwohl ich alles anders als CDU-Wähler bin. Erweitern sollte man das Verbot allerdings auch noch auf Schule und Universität. Ich selbst lese keine mit Gender-Stern gespickten Publikationen mehr, weil das einfach zu sehr den Lesefluss stört.

Ein Wort noch zu Frau Frahm, der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises. Es stimmt, dass Sprache immer im Wandel ist und sich verändert. Das kommt aber immer sozusagen von unten und nicht verordnet von einer ideologisch geprägten vermeintlichen Elite. Umfragen zum Gendern zeigen immer wieder, dass nur etwa ein Drittel dies befürwortet. Der Vorschlag, ein großes X am Ende des Wortes zu setzen, ist der Gipfel des Unsäglichen, das versteht dann kein Mensch mehr.

Uwe Quast

Ich bin schon erstaunt, wie dieses Thema hochgeschraubt wird. Sprachformulierungen, die die weibliche Form mit meinen, stehen schon seit Jahrzehnten zur Diskussion. Herr Balasus sollte das als Lehrer schon bemerkt haben, er unterrichtet mit Sicherheit Schülerinnen und Schüler. Gendergerechte Sprache als grammatikalisch falsch hinzustellen, ist schon merkwürdig, und die Rechtschreibung befindet sich auch immer wieder im Wandel. Die Verständlichkeit einer gendergerechten Sprache verwirrt nach meiner Erfahrung auch niemanden, der oder die Deutsch lernt – jedenfalls nicht in dem Lesekreis mit zwölf Frauen aus Syrien, Iran, Irak, Ägypten, in dem ich Teilnehmerin bin.

Birgit Pausmer

Ich halte die Gender-Sprache für absolut überflüssig und lächerlich, weil sie die deutsche Sprache noch komplizierter macht und der Sache überhaupt nicht dienlich ist. Das alles nur, weil sich einige unserer Mitmenschen von unserer bisherigen Sprach- und Sprechmodalitäten nicht angesprochen beziehungsweise nicht entsprechend ihres Geschlechts gewürdigt fühlen.

Wenn sich Menschen aus diesen Minderheitengruppen durch unsere Sprache nicht angesprochen oder gewürdigt genug finden, so ist das deren Problem. Es ist schon ungeheuerlich, dass Minderheiten partout der Mehrheit der Bevölkerung, die diesen Genderismus ablehnt, ihren Willen auf aufoktroyieren wollen, wie man zukünftig zu schreiben und zu reden hat.

Die Vorschläge von Frau Tinka Frahm sind doch nun wirklich völlig inakzeptabel, genauso wie der Sprech von der von mir sehr geschätzten Petra Gerster vor ein paar Tagen in den Hauptnachrichten: Länderchefs und -chefinnen! Ich finde es auch schon eine ziemliche Unverfrorenheit, dass die Menschen von hinten durch die kalte Küche dazu gebracht werden sollen, sich diesem Sprech hinzugeben und ihn zu akzeptieren. Hierzu ein erklärtes Nein! In keiner anderen Sprache der Welt wird so ein Firlefanz betrieben wie bei uns. Es gibt wahrlich andere gravierendere Probleme, über die wir uns einen Kopf machen sollten.

Hans-Hermann Krogmann

Es ist gut, dass Menschen heute sagen können, dass sie homosexuell, transsexuell oder was auch immer sind, ohne dafür gleich am nächsten Baum aufgeknüpft zu werden. In einer Demokratie ist es selbstverständlich, dass die Mehrheit die Bedürfnisse einer Minderheit berücksichtigt, aber es ist nicht Teil einer Demokratie, dass die Minderheit der Mehrheit die Lebensweise oder hier die Sprache diktiert. Wobei ich immer öfter den Eindruck habe, dass nicht diese Minderheit eine Änderung der Sprache verlangt, sondern Teile der Mehrheit, die plötzlich ein Thema gefunden haben, mit dem sie alle anderen in vermeintlich bester Absicht beherrschen beziehungsweise belehren können. Text muss immer lesbar und die Rede verständlich bleiben, sonst erreicht der eigentliche Inhalt den Empfänger nicht mehr. Wir sollten daher darauf achten, dass unsere Sprache klar und einfach bleibt, damit alle Zugang haben. Und ganz nebenbei: Dieses Land und und dieser Planet haben wichtigere Probleme als Gender-Sternchen.

Gabriele Schulze-Luther

Es wäre sehr schön, wenn der Quatsch endlich aufhört, der keiner/keinem nützt und nur lächerlich ist. Es gibt ja auch keine einheitlichen Regeln.

Klaus Michaelis

Ich bin gegen diese „Gender-Sprache“ und glaube auch nicht, dass sich dadurch irgendetwas in der Gesellschaft ändert. Ich hoffe, dass diese Schreibweise in den Behörden nicht angewandt wird. Es verunstaltet unser Schriftbild und mir stehen beim Lesen jedes Mal die Haare zu Berge. Und dieses abgehackte Sprechen hört sich auch eher nach einem Sprachfehler an. Und unter Lehrenden, Handelnden und Agierenden wüsste ich nicht, was überhaupt damit gemeint ist, da müsste noch eine ergänzende Erklärung dazu kommen. Und eine Gleichbehandlung wird dadurch auch nicht erreicht. Wichtiger wären Gesetze oder Vorschriften, die Frauen und Männern gleiche Bezahlung und gleiche Chancen in allen Berufen und Vorständen verschaffen. Bleiben wir doch einfach bei liebe Damen und Herren, Leserinnen und Leser und so weiter. Oder meinetwegen auch Männlein zuerst.

Renate Müller-Marckmann

Diese sogenannte Gender-Sprache ist so überflüssig wie ein Kropf und eine Vergewaltigung der deutschen Sprache. Ich kenne in meinem Bekanntenkreis (zugegebenermaßen 60+) keinen, der sich damit anfreunden kann. Dass Behörden so einen Quatsch mitmachen, ist mir unverständlich.

Wolfgang Bradtke

Diesen Unsinn halte ich für sehr überflüssig. Wenn man von Bürgern, Lehrern, Lesern spricht, sind alle gemeint, vorausgesetzt, dass Frauen lesen können. Wenn ich höre Lehrer*innen, warte ich immer auf Lehrer außen. Wann kommt jemand auf die Idee , der Mensch und die Mensch*in? Das fehlt uns noch!

Uta Britt

Erst einmal: Ich finde die Gender-Sprache ganz furchtbar! Wenn man die Sternchen liest, ist es erst einmal kompliziert, auch besonders für diejenigen, die sowieso schon Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben oder sie gerade erlernen müssen. Wenn man es hört, wie zum Beispiel in den Nachrichten, gesprochen von Petra Gerster mit Pause, klingt es grausam. Dabei besteht in der deutschen Sprache grammatikalisch kein Zusammenhang zwischen der Bedeutung des Wortes und seinem Genus, die Zuordnung ist zufällig und willkürlich, Beispiel die Eminenz, die Geisel, der Blaustrumpf oder der Engel. Auch der Grammatik-Duden verneint einen Zusammenhang zwischen Genus und Sexus, also Bedeutung und Geschlecht. Beispiel: Der Hund, die Katze, das Pferd. Weg mit der Gender-Sprache, wir haben uns bisher auch ohne verstanden.

Brigitte Roeder, Quickborn

Dies wird der erste Leserbrief meines Lebens. Zu sehr liegt mir der Gebrauch unserer Sprache am Herzen! Da ich zur großen Gruppe der Rentner gehöre, bin ich von niemandem mehr abhängig und erlaube mir jetzt zu sagen: Nein danke!

Sollte Sprache Menschen nicht verbinden? Warum wird jetzt noch eine Baustelle aufgemacht, die unsere Gesellschaft weiter trennt? Besser verwenden wir unsere Energie dafür, zuerst die Denkmuster in unseren Köpfen zu überprüfen und zu verändern, wenn es für ein besseres Miteinander erforderlich ist. Das wäre für die Lösung unserer Probleme, von denen wir reichlich haben, sicher förderlich.

Unsere Sprache hält doch bereits viele Regeln und Möglichkeiten bereit, mit denen sich jeder Mensch angesprochen fühlen könnte, zumal unstreitig ist: Das grammatikalische Geschlecht hat nichts mit dem Geschlecht von Menschen zu tun! Wollen wir wirklich, dass Schüler schlechtere Noten bekommen und Studenten Punktabzug, weil sie nicht vorschriftsmäßig „gendern“? Sind die „Gender“-Verweigerer jetzt eine neue diskriminierte Gruppe?

Machen wir uns doch nichts vor: Gesellschaftliche Veränderungen brauchen Zeit und Geduld. Seit Generationen bildet Sprache auch gesellschaftliche Realität ab und bietet zusätzlich Spielraum für Lyrik, Rhythmus, Kunst und Geschichte! Das sollten wir uns nicht nehmen lassen! Vor diesem Hintergrund braucht dann auch niemand in der Weltliteratur herumzufingern! Im Umkehrschluss wird die Verordnung (wer bestimmt hier eigentlich und übernimmt auch die Verantwortung für die Ergebnisse?) neuer Sprachregelung nicht zum Erfolg führen, weil Sprache eben mehr ist als Worte und Buchstaben auf dem Papier!

Sabine Körner

Eigentlich ist jede Zeile zu dieser unsäglichen Diskussion pure Zeitverschwendung. Aber irgendwie muss sich wohl jeder, dem die deutsche Sprache noch etwas bedeutet, klar positionieren. Sprache lebt und verändert sich, das bestreitet wohl niemand. Aber, müssen wir uns angesichts der seit Jahren immer weiter ausufernden Pseudoanglizismen auch noch diesem Zerhacken mittels Sprachschluckauf unterordnen? Wozu soll das gut sein? Geschrieben ist das Ganze noch viel schlimmer.

Uwe Fischer

Ich mag die durch * oder I oder X ausgeschriebene Gender-Sprache gar nicht, weil sie meinen Lesefluss stört. Dennoch finde ich es richtig, dass beide Geschlechter angesprochen werden, weil das eine gesellschaftliche Relevanz hat. Ich meine, man sollte männliche und weibliche Ansprache ausschreiben oder einen beide Geschlechter einschließenden Begriff finden, wie zum Beispiel statt Lehrerinnen und Lehrer dann Lehrende wählen. Das scheint mir die eleganteste und kreativste Sprachanpassung zu sein!

Kathrin Schoop-Souchier

War nicht 1998 Schleswig-Holstein das letzte tapfere Wikingerdorf in der Republik bei der damaligen Rechtschreibreform gewesen? Hier galt noch länger als anderswo, was „immer“ so gewesen sein soll: egal ob kurzer oder langer Vokal vorher –bei uns durften unsere Kinder immer noch z.B. das Wort „dass“ mit scharfem S, schreiben. Unsere tapferen Sprachwikinger im Norden konnten jedoch ihren erbitterten Widerstand gegen den „Verfall der deutschen Sprache“ nicht lange durchhalten.

Bleibt auch noch das Rechtschreibproblem mit Herrn Ploß aus Hamburg zu würdigen, der mit seiner Namensschreibweise stur an der alten Rechtschreibung von vor 1998 festhält. Ist er also der einzig wirklich wackere Sprachrecke hier im Norden?

Josef Bura