Kreis Pinneberg. Erstmals ist die Quote niedriger als noch vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Fachkräfte sind aber weiter Mangelware.

Es ist die niedrigste Arbeitslosenzahl seit dem Beginn der Corona-Krise: Im Kreis Pinneberg sind im Mai erneut weniger Menschen beschäftigungslos gewesen als im Vormonat. Im Vergleich zum April waren 273 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind es sogar 2.032 Personen weniger. Ein deutlicher Rückgang, so die Agentur für Arbeit.

Insgesamt sind damit nun nur noch 7.754 Menschen im Kreis ohne Anstellung. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent liegt dieser Wert erstmals seit Ausbruch der Pandemie niedriger als im vergleichbaren Vor-Corona-Monat. Im Mai 2019 gab es 7.928 Arbeitslose bei einer Quote von 4,5 Prozent.

Fachkräftebedarf ist wieder das Top-Thema

„Betrachtet man nur die Statistikzahlen, ist die Corona-Krise am Arbeitsmarkt praktisch überwunden“, sagt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn. „Dafür sind neue Herausforderungen ins Blickfeld gerückt. Die hohe Personalnachfrage der Unternehmen wurde durch Ukraine-Krieg, Inflation und Materialknappheit jedoch bislang kaum gebremst.“

Kenntemich weiter: „Der Fachkräftebedarf ist wieder das Top-Thema und in vielen Branchen größer als zuvor. Wer seine Fachkräfte über die Pandemiezeit halten konnten, steht meist besser da.“ Alle Unternehmen würden ihre Bemühungen aber ausbauen müssen, damit die Personalausstattung künftig nicht zum Flaschenhals der wirtschaftlichen Entwicklung werde.

Im Mai gaben Unternehmen 518 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen neu zur Besetzung auf. Das sind gleich viele wie im Vormonat und zwölf mehr als im Mai 2021. Seit Jahresbeginn wurden 330 offene Stellen mehr gemeldet als in den ersten fünf Monaten des Vorjahres.