Pinneberg. Ein weiterer Gutachter soll die Verunreinigung bestätigen. Baustelle und Sperrung müssen nun länger bleiben.
Eigentlich sollten nur die Regenwasserleitungen erneuert werden. Aber die Straße Damm ist jetzt schon weit länger halbseitig gesperrt, als geplant. Die Baustelle ruht, die Fahrzeuge quälen sich am Fahlt entlang. Der Grund: Während der Bau- und Sanierungsarbeiten haben die Stadtwerke Anzeichen für die Verunreinigung des Grundwassers festgestellt.
„Wir sind in einem solchen Verdachtsfalle gesetzlich verpflichtet, einen Prüfer zu beauftragen. Hinsichtlich der Erfahrungswerte aus anderen Baustellen ziehen wir am Damm immer Proben durch einen externen, unabhängigen Gutachter“, sagt Pressesprecher Danny Clausen-Holm dazu. Das Resultat habe in diesem Fall den Verdacht bestätigt. „Immerhin, der Boden selbst ist insoweit nicht betroffen“, stellt er fest.
Gift im Grundwasser: Pinneberg sperrt Straße
Daraus ergäben sich einige neue Aufgaben, zu denen es gehöre, einen Arbeits- und Sicherheitsplan zu erstellen. „Auch das wird durch einen externen Gutachter beziehungsweise Sachverständigen erledigt“, sagt Clausen-Holm. Aus dem Arbeits- und Sicherheitsplan werden dann Vorgaben abgeleitet. Zum Beispiel, die Mitarbeiter in der Baugrube besser zu schützen durch entsprechende Ausrüstung oder spezielle Gebläse.
Bevor es weitergeht, müssen Spezialmessgeräte installiert werden, die die Schadstoffe erkennen und zuverlässig messen. Die Herausforderung bestehe in diesem Fall darin, „dass jeder Kontaminationsfall seine Eigenheiten und Schadstoffintensität hat. Die Belastung variiert, und es müssen stets Ergebnisse abgewartet und Handlungsvorgaben angepasst werden“, sagt Clausen-Holm. Wegen solcher Probleme verzögern sich die Bauarbeiten zeitlich, und die Kosten steigen.
Woher kommt die Verunreinigung des Grundwassers?
Die Stadtwerke betonen ausdrücklich, dass sie die Kontamination des Grundwassers zwar festgestellt, aber nicht verursacht haben: „Diese mögen im letzten Jahrhundert entstanden sein und aus Müllablagerungen oder unbedachter Entsorgung von Schadstoffen herrühren. Grundwasser ‘fließt’. Das bedeutet, dass die Verunreinigung durchaus an einem anderen Ort geschieht, das Grundwasser dorthin kommt und sich dann ansammelt“, vermutet Clausen-Holm. Wegen des beschriebenen Aufwands wird die Baustelle frühestens Ende April fertiggestellt.