Wedel. SC Rist Wedel II geht zu Hause gegen die Holstein Hoppers aus Halstenbek und Pinneberg unter. Das sind die Gründe.
Rajiv Althaus grinste vielsagend. Mit dem Abendblatt-Journalisten wollte er nach dem 64:48-Derby-Sieg der Holstein Hoppers (BG Halstenbek/Pinneberg) in der Halle des Gegners und Lokalrivalen SC Rist Wedel II trotzdem nicht sprechen. „Die Jungs müssen sich im Training schon genug anhören“, murmelte er und verschwand bestens gelaunt. Althaus tritt in der 2. Basketball-Regionalliga Nord als Spieler für die Hoppers an – und zählt parallel zum Trainer-Team der Wedeler Zweitvertretung.
Letztendlich entschieden die Gäste das Lokalduell, welches umschrieben werden kann mit Jung gegen Alt, deutlich für sich. Die Basketball-Veteranten aus Halstenbek und Pinneberg waren im wahrsten Sinne des Wortes eine Nummer zu groß für die Wedeler Talentschmiede, in der die meisten Spieler zwischen 2003 und 2005 geboren sind. Ausschlaggebend war die Physis. „Natürlich war das unser Ziel, die Erfahrung und Kraft unter dem Korb auszuspielen. Darauf war unser Spiel heute konzipiert“, sagte Hoppers-Spielertrainer Dean Jenko (54). Alles andere hätte keinen Sinn ergeben.
Fehlwürfe, Fehlpässe und andere Grausamkeiten
Wenig sportliche Daseinsberechtigung hatten die ersten beiden zehnminütigen Abschnitte. Dort bekleckerten sich weder die Gastgeber noch ihr Gegner mit Ruhm bis zum punktearmen 24:22-Halbzeitstand. Es gab en masse Fehlwürfe, Fehlpässe und andere Grausamkeiten, die man in der fünfthöchsten Spielklasse Deutschlands nicht unbedingt erwartet. Selbst Jenko sprach von einem „schlimmen Spiel“. Aber die Hoppers steigerten sich immerhin nach der Halbzeit.
Immer wieder wurden die ungleichen Eins-gegen-Eins-Duelle, die sogenannten Mismatches, von den Gästen gesucht. Ein ums andere Mal punktete der Center so, weil er seinen Gegenspielern körperlich deutlich überlegen war. „Er ist ja kräftig wie drei von den Jungs zusammen“, sagte Jenko.
Rister wollen aus der Niederlage lernen
Fast das gesamte Spiel über setzten die Hoppers auf eine Zonenverteidigung, bewährtes Mittel dagegen sind Würfe von außen – aber aus Rist-Sicht war jener wie zugenagelt gepaart. Nur sechs Drei-Punkte-Würfe von gefühlt insgesamt 40 Versuchen rauschten durch die Reuse. „Wir hätten besser treffen und verteidigen müssen. Auch die Fast Breaks waren nicht gut, und wir hatten viele Ballverluste. Es war alles sehr hektisch“, meinte Rist II-Trainer Torben Haase.
In den beiden Vierteln nach der Pause verlor der SC Rist den Anschluss – 11:23 und 13:19. Haase ist sich allerdings sicher, dass so eine Derby-Niederlage auch ihr Gutes habe: „Momentan fühlt es sich nicht gut an, aber wir werden daraus lernen, und das ist gut für unseren Gesamtprozess, in dem wir uns befinden. Außerdem freuen wir uns schon aufs Rückspiel.“ Das Hauptziel des Clubs, aus jugendlichen Basketballern echte Kerle – für möglichst höhere Aufgaben – zu entwickeln. Die „Risters“ sind nach drei Partien und einem Sieg Tabellenachter, die Hoppers – vier Spiele, zwei Siege – sind Fünfter. Am Sonnabend sind die Wedeler bei TuRa Harksheide zu Gast (19.30 Uhr, Am Exerzierplatz 68, Norderstedt). Die Hoppers treten beim TSV Bargteheide an (17 Uhr, Louise-Zietz-Weg).
Viertel-Ergebnisse: 11:12, 13:10, 11:23, 13:19
Holstein Hoppers (Punkte): Levi Levine (18), Rajiv Althaus (15), Jonas Pilling (12), Henrik Adler (8), Florian Fiedler (6), Dean Jenko (4), Ahad Biterge (1).
SC Rist II (Punkte): Finn Mohl (15), Ben Bochenek (6), Lovis Schmidt (5), Ole Schrader (4), Jules Bom, Janik Harbeck, Yann Mbodje (je 3). Mika Tangermann, Jannis Willner, Laurenz Wulf, Emanuel Nesse Dally-Casper (je 2), Simonas Paukste (1).