Helgoland. Die im Juni entdeckten Wildvögel auf Helgoland starben am H5N1-Virus. Warum gerade die Basstölpel besonders gefährdet sind.
Anfang Juni wurden die ersten toten Wildvögel auf Helgoland entdeckt, nun gibt es Gewissheit: Die Tiere starben am H5N1-Virus, der sogenannten Vogelgrippe. Das haben Untersuchungen des Friedrich-Loeffler-Instituts ergeben.
Helgoland: Tote Basstölpel starben an Vogelgrippe
„Wir beobachten das Geschehen vor allem unter den Basstölpeln“, sagt Elmar Ballstaedt, Stationsleiter des Vereins Jordsand auf Helgoland. Der Verein setzt sich für den Schutz von Seevögeln ein. Die Vogelwarte Helgoland und der Verein Jordsand haben das Sterben der Seevögel dokumentiert: „Inzwischen sind in den einsehbaren Bereichen weit über 100 Jungtiere verstorben. Viele Nester sind verlassen“, so Ballstaedt. Auf Helgoland seien nur die Basstölpel vom Ausbruch der Vogelgrippe betroffen. Eine Prognose der weiteren Entwicklung sei kaum möglich.
Das Kreisveterinäramt weist darauf hin, dass es wichtig ist, die Tiere in Ruhe zu lassen und sie auf keinen Fall zu berühren. Hunde seien unbedingt an der Leine zu führen. Zum Umgang mit den erkrankten Vögeln sagt Elmar Ballstaedt: „Auch wenn es schwerfällt, das Leiden und Sterben der Tiere zu sehen, so lässt sich dennoch nichts tun, um die Wildvögel zu retten.“ Auch eine Verbreitung des Virus unter den weiteren Vogelarten lasse sich nicht verhindern.
Helgoland: Warum Basstölpel besonders gefährdet sind
Das Ordnungsamt der Gemeinde Helgoland hat Hinweisschilder in unmittelbarer Nähe zur Basstölpel-Kolonie aufgestellt. Die verendeten Vögel werden, soweit dies möglich ist, entsorgt. Dies gestaltet sich aber in einigen Fällen schwierig, weil die Brutkolonien der Basstölpel nicht betreten werden können.
Anders als auf dem Festland, wo bei einem Ausbruch der Vogelgrippe sofort besondere flächendeckende Auflagen angeordnet werden, werden die wenigen Geflügelhalter auf Helgoland persönlich vom Veterinäramt kontaktiert.
Helgoland gehört zu den südlichsten Basstölpelbrutgebieten der Welt. Da die Tiere sehr dicht beieinander brüten, sind die Basstölpel stark ansteckungsgefährdet. Die geschützte Art brütete erstmals 1991 auf Helgoland, seither hat sich dort eine große Kolonie gebildet.