Kreis Pinneberg. Ein Labor habe das neue Virus bei einem Kreisbewohner nachgewiesen, so das Gesundheitsamt. Was bisher bekannt ist.
Das Gesundheitsamt im Kreis Pinneberg hat am Mittwoch den ersten Fall von Affenpocken bestätigt. Ein Laborbefund habe die neue Virusinfektion bei einem Bewohner des Kreises bestätigt. „Die betroffene Person hat bisher einen milden Verlauf und befindet sich in Isolierung“, so die Auskunft aus dem Kreishaus in Elmshorn. Sämtliche Kontaktpersonen der Patientin oder des Patienten seien bereits informiert.
Affenpocken gelten laut dem Robert-Koch-Institut als seltene, vermutlich vor allem von Nagetieren auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. Übertragungen von Mensch-zu-Mensch sind möglich, vor allem bei engem wie sexuellem Kontakt. Der erste Fall in Deutschland wurde Mitte Mai nachgewiesen, in Hamburg gab es Ende Mai den ersten Infizierten. Meist verläuft die Krankheit mild, es gebe aber auch ernsthafte Komplikationen. Neben Narbenbildung wurde selten von bakteriellen Superinfektion berichtet, auch Hirnentzündung, Hautinfektionen, Flüssigkeitsverlust, Bindehaut-, Hornhaut- und Lungenentzündungen sind möglich.
Erste Symptome sind Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten. Einige Tage nach dem Auftreten von Fieber entwickeln sich schmerzhafte Hautveränderungen, welche die Stadien vom Fleck bis zur Pustel durchlaufen, verkrusten und abfallen. Der Ausschlag konzentriert sich meist auf Gesicht, Handflächen und Fußsohlen. Die Haut- und Schleimhautveränderungen können auch im Mund und an den Augen gefunden werden.
Affenpocken sind verwandt mit den klassischen Pockenviren und den ebenfalls als Zoonose bekannten Kuhpockenviren.