Elmshorn. Läden öffnen. Eisvergnügen feiert Finale. Schornsteinfeger verteilen Rosen. Kritik kommt von der Gewerkschaft.
Weihnachtsgeschenke tauschen, Gutscheine einzulösen oder sich selbst nachträglich einen Weihnachtswunsch erfüllen: Das alles geht am Sonntag, 2. Januar, in Elmshorn. Denn zum Finale des Stadtwerke Eisvergnügens darf in der Krückaustadt gleich zu Beginn des neuen Jahres wieder nach Herzenslust eingekauft werden. Im gesamten Stadtgebiet öffnen die teilnehmenden Händler und Dienstleister von 12 bis 17 Uhr die Türen für ihre Kunden.
Während auf dem Holstenplatz das Stadtwerke-Eisvergnügen-Finale feiert, begrüßt das Stadtmarketing Elmshorn zusammen mit den ansässigen Geschäftsleuten alle Kunden und Besucher im neuen Jahr. Und denjenigen, die sich über eine Zusatz-Portion Glück im neuen Jahr freuen würden, sei geraten, beim Bummeln die Augen offen zu halten.
Es sind wieder vier Schornsteinfeger unterwegs, die sowohl in der Innenstadt ab 14 Uhr als auch im Bereich Franzosenhof ab 15 Uhr Hunderte von Rosen an die Besucher verschenken. Vielen Menschen gelten Schornsteinfeger noch heute als Glücksbringer. Wer sie berührt, der erfährt angeblich Glück. „Ich freue mich besonders auf diesen Sonntag, es ist die einmalige Chance für die Geschäftsleute, ihren Kunden einen schönen Start ins neue Jahr zu ermöglichen“, sagt Stadtmarketing-Chefin Manuela Kase.
Eine letzte kleine Party auf dem Eisvergnügen
Wer also noch einmal die Schlittschuhe schüren möchte, hat an diesem Tag ein letztes Mal die Möglichkeit, ein paar Runden auf dem Eis zu drehen oder in der dazugehörigen Gastronomie eine leckere Pizza oder einen heißen Glühwein zu sich zu nehmen. Und von 14 bis 16 Uhr laden das Stadtmarketing und der Betreiber Thomas Hein von Interevent die kleinen Besucher und Jugendliche zu einer Eisparty mit Spielen und kleinen Wettbewerben auf die 350 Quadratmeter große vereiste Fläche ein.
45 Tage lang war dann die Eisbahn auf dem Holstenplatz täglich geöffnet, die Besucherzahlen bewegen sich in diesem Jahr beim 13. Elmshorner Eisvergnügen auf einem guten Niveau, bilanziert Manuela Kase. Es kamen viele Schulklassen und Kindergärten. Sehr beliebt waren auch die Meisterschaften im Eisstockschießen, die der EMTV organisiert. 256 Mannschaften gingen an den Start.
Verkaufsoffener Sonntag: Parken ist kostenlos
Abgerundet wird das winterliche Angebot am verkaufsoffenen Sonntag durch ein gastronomisches Angebot am Alten Markt sowie Infostände unterschiedlicher Firmen, Vereine und Verbände. Das Parken auf den öffentlichen Parkplätzen ist auch an diesem Sonntag kostenlos.
Die verkaufsoffenen Sonntage in Elmshorn erfreuen sich von Anfang an großer Beliebtheit und sind immer ein Publikumsmagnet – vor allem weil sie so selten sind. Die Corona-Pandemie machte den Veranstaltern 2020 und Anfang 2021 einen dicken Strich durch alle Planungen. So mussten die Elmshorner in der Vorweihnachtszeit 2020 auf den Lichtermarkt, das Eisvergnügen und auch auf das Einkaufen zu Beginn des neuen Jahres verzichten. Seinerzeit mussten die Geschäfte geschlossen bleiben, und Veranstaltungen aller Art waren verboten.
Verkaufsoffener Sonntag: die Argumente der Gewerkschaft
Das Flanieren und Stöbern am Sonntag ist wetterabhängig, sagt Kase. Ist es kalt, sind die Straßen vereist oder gießt es in Strömen, vermiest das den Kunden die Shopping-Laune. Und es habe sich gezeigt, dass der erste Shopping-Sonntag des Jahres kein Publikumsmagnet ist, „sonst hätten wir ihn in dieser Situation auch nicht angedacht“, sagt die Stadtmarketing-Chefin.
Muss das überhaupt sein? Das fragt sich der Vorstand des für den Handel zuständigen Bereichs im Verdi-Landesbezirk Nord. Die Gewerkschaft lehnt eine Sonntagsöffnung prinzipiell ab, denn „der arbeitsfreie Sonntag bildet eine Ruheinsel, in der Menschen ihre Zeit nach ihren Bedürfnissen verbringen können“, heißt es in einer Erklärung. Die Idee einer Sonntags-Öffnung für den gesamten Januar, gekoppelt mit einer Impfaktion, die von der Fraktion der CDU im Landtag zur Diskussion gebracht wurde, gehe an der Realität vorbei und sei zur Pandemiebekämpfung kontraproduktiv. „Eine an Sonntagen sonst mögliche Kontaktreduktion würde damit unterlaufen.“