Wedel. Drei Tage großer Rummel beim ersten Hafenfest nach der Corona-Pause. Das wurde Besuchern geboten.

Drei Tage, zwei Bühnen, Musik, Show, Schifffahrt und Kultur – alles mit Lokal-Kolorit. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause fand am Wochenende endlich wieder das Wedeler Hafenfest statt. Auf der Wiese am Willkomm Höft präsentierten sich viele Wedeler Vereine. Während der Sonnabend der Sportwelt vorbehalten war, war es am Sonntag die Kultur. Dazu jede Menge Stände mit Essen und Trinken sowie Fahrgeschäfte.

Wedel: Hafenfest-Premiere nach der Corona-Pause

Das Duo Glasperlenspiel bildete den musikalischen Glanzpunkt beim Wedeler Hafenfest.
Das Duo Glasperlenspiel bildete den musikalischen Glanzpunkt beim Wedeler Hafenfest. © Jerome Bonnet | Universal Music

Musikalischer Glanzpunkt: Das Duo Glasperlenspiel sang am Sonnabendabend unter anderem ihren Hit „Geiles Leben“. Besucher konnten mit Helgoländer Börtebooten oder den neuen Boots-Modellen von Yamaha fahren. Der historische Pfahlewer „Oderik“ machte ebenfalls in Wedel fest. Optimisten fanden sich in Jollen auf dem Wasser und zu Fuß an Land. Am Stand des Wedel Marketing drehte sich das Glücksrad – und Gewinner gab es auch beim Entenrennen der Lions. Schnäppchen waren zudem an den Flohmarktständen möglich.

Markus Emerich (r.) aus Wedel, Björn Rohlfs und Pamela Rohlfs aus Uetersen sind de Papeermoker.
Markus Emerich (r.) aus Wedel, Björn Rohlfs und Pamela Rohlfs aus Uetersen sind de Papeermoker. © Anne Dewitz | Anne Dewitz

Etwas mittelalterliches Flair mischten Markus Emerich aus Wedel sowie Björn und Pamela Rohlfs aus Uetersen dem Ganzen bei. De Papeermoker zeigten, wie früher Papier hergestellt wurde. Kinder konnten ihre eigenen Blätter schöpfen, pressen, trocknen und mit einem Siegel versehen. Die Idee dazu kam den beiden Steinsetzern letzten Winter. Nun tingeln sie mit ihrem originellen Stand, an dem sie alles selbst gebaut haben, über Feste und Mittelaltermärkte. „Als nächstes sind wir 6. und 7. August auf dem Mittelalterfest in Tangstedt“, sagt Emerich.

Wedel: Besondere Kunstwerke von Hamburger Malern

Ein paar Schritte weiter hatte Nanette Vibach einen Koffer voller Aquarelle und Zeichnungen aufgeschlagen. Auch Ölgemälde sind ausgestellt. „Die Bilder stammen aus dem Nachlass von Hellmut Müller-Celle und seinem Lebensgefährten Helmuth Westhoff“, sagt die Wedelerin. Beide Maler lebten in Fischerhude. Sie hat die etwa 600 Werke nach dem Tod ihrer Mutter – die Schauspielerin Marianne Schubart-Vibach starb am 4. Juli 2021 im Alter von 100 Jahren – geerbt.

Nanette Vibach zeigt Werke aus einem Künstler-Nachlass.
Nanette Vibach zeigt Werke aus einem Künstler-Nachlass. © Anne Dewitz | Anne Dewitz

„Ich fühle mich verpflichtet, ihre Werke der Öffentlichkeit zu zeigen“, sagt Nanette Vibach. Einige Bilder stehen auch zum Verkauf. Den Reinerlös spendet sie an den Schulverein des Johann-Rist-Gymnasiums. „Mein Großonkel sprach drei Fremdsprachen und hat sich sein ganzes Leben lang weitergebildet. Ich glaube, das hätte ihn gefreut.“ Sie selbst gehört dem Schulleitungsteam des Gymnasiums an.

Wedel: Naturschutz-Memory und türkischer Tanz

Edelgard Heim und Naturschutz-Ranger Heiko Richter vom Elbmarschenhaus vor einem Memoryspiel.
Edelgard Heim und Naturschutz-Ranger Heiko Richter vom Elbmarschenhaus vor einem Memoryspiel. © Anne Dewitz | Anne Dewitz

Edelgard Heim, Leiterin der Integrierten Station Unterelbe im Elbmarschenhaus in Haseldorf, und Naturschutz-Ranger Heiko Richter testeten an ihrem Stand mit einem Natur-Memory das Gedächtnis der Besucher und erläuterten nebenbei ihre Arbeit.

Beim Verein Bingöl Norddeutschland wurde fröhlich getanzt.
Beim Verein Bingöl Norddeutschland wurde fröhlich getanzt. © Anne Dewitz | Anne Dewitz

Plötzlich schnappten sich ein paar Männer vom Verein Bingöl Norddeutschland Trommel und Zurna und animierten zum Tanz in türkischer Manier. Dem fröhlichen Reigen schlossen sich rasch immer mehr Menschen an.

Peter Körner (l.) und Felix Hahn auf dem Jugendwanderkutter.
Peter Körner (l.) und Felix Hahn auf dem Jugendwanderkutter. © Anne Dewitz | Anne Dewitz

Peter Körner und Felix Hahn auf dem Jugendwanderkutter warben um junge Vereinsmitglieder. „Es gibt fünf Jugendwanderkutter in Wedel von verschiedenen Vereinen“, sagt Felix Hahn. Den Vereinen fehle es an Nachwuchs. Die Jugendwanderkutter liegen im Hamburger Yachthafen in Wedel und starten regelmäßig am Wochenende zu Törns auf der Elbe. „Im Sommer fahren wir dann auch für drei Wochen raus auf die Ostsee, übernachten und kochen an Bord“, sagt der Segelbegeisterte.

Wer zwischen 13 und 18 Jahre alt ist, kann sich den Seglern gern anschließen (0176/30 17 10 53). „Man braucht keine Vorkenntnisse und auch keinen Segelschein“, sagt Hahn. Es gehe vor allem um den Spaß. Und der sei garantiert.