Tornesch. Für 15 Millionen Euro baut ThyssenKrupp-Plastics neues Logistikzentrum im Businesspark. Alter Standort in Hamburg zu klein.
Der letzte freie Platz im 32 Hektar großen Businesspark in Tornesch-Ahrenlohe ist belegt. Die Firma ThyssenKrupp Plastics GmbH, ein Tochterunternehmen des Essener Industrie-Stahlbaukonzerns, hat sich die letzte unbebaute Fläche in der Lise-Meitner-Allee gesichert. Auf der zuvor landwirtschaftlich genutzten Wiese zwischen A23 und Oha entsteht auf dem 2500 Quadratmeter großen Areal eine zehn Meter hohe Lager- und Werkstatthalle für den norddeutschen Markt des Kunststoff- und Plastikherstellers und -händlers.
„Hier, direkt an der Autobahn, ist der ideale Standort für uns“, sagte Nicolas Neuwirth, Geschäftsführer von ThyssenKrupp Plastics beim symbolischen Spatenstich auf der Baustelle. Von hier aus könnte sein Unternehmen die 800 Kunden zwischen Bremen, Hamburg und Flensburg aus Industrie und Handwerk gut und zeitnah beliefern. Der bisherige Standort des Unternehmens in Hamburg-Altona sei zu klein geworden.
In Tornesch, wo zunächst 40 Beschäftigte arbeiten werden, gebe es genügend Spielraum für weitere Expansionen. In bundesweit 19 Standorten seien 580 Mitarbeiter beschäftigt.
Die neue Lager und Werkstatthalle, in die rund 15 Millionen Euro investiert werden, wird etwa 8000 Quadratmeter groß sein. Hier werden Kunststoffe und Plastikmaterialien gelagert, wie Plexiglasscheiben, Balkone, Sichtschutz, Gebäudeverkleidung, Fassaden, Regale oder Reklametafeln aus Plastik oder Kunststoff, erklärte Niederlassungsleiter Christian Wisley-Schulz. „Unsere Kunden kommen aus dem Apparate-und Anlagenbau, der Werbebranche sowie der Schiffbauindustrie.“ In der vorgelagerten Werkstatt sollen die Materialien je nach Wunsch und Bedarf der Kunden zugeschnitten werden.
Geplant und gebaut wird das neue Logistikzentrum von dem Projektentwickler Peper Söhne aus Bremen, der auch das Grundstück erworben habe und den Komplex dann für zunächst zehn Jahre an ThyssenKrupp vermiete, erklärte Inhaber Christoph Peper. Schon im Oktober soll der Betrieb aufgenommen werden. „Wir beliefern unsere Kunden täglich“, sagte Niederlassungsleiter Wisley-Schulz.
Torneschs Bürgermeisterin Sabine Kählert hieß den neuen Investor in ihrer Stadt „herzlich willkommen.“ Tornesch erweise sich damit erneut als „guter Standort zum Leben, Wohnen und Arbeiten“, sagte die Verwaltungschefin. Sie hoffe, dass der neue Betrieb dann mit der Gewerbesteuer dazu beitrage, dass die gut ausgebaute Infrastruktur auch künftig erhalten bleibt.
ThyssenKrupp-Plastics-Chef Neuwirth lobte die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt Tornesch und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft WEP des Kreises Pinneberg, die das Grundstück zur Verfügung gestellt hat. „Das war eine ganz tolle Beratung und erstklassige Unterstützung.“
Im Sommer 2020 sei es recht kurzfristig geregelt und der Kaufvertrag unterzeichnet worden, erklärte WEP-Chef Harald G. Schroers. „Uns ist es gelungen, Deutschlands größten Kunststoffhändler nach Tornesch zu holen. Er passt hier in der Nachbarschaft von Weltmarktführern und gesundem Mittelstand perfekt hin.“