Barmstedt. Trampolinturnerinnen Liah Cords und Linn Dittmer des BMTV siegen als jüngste Synchron-Starterinnen bei Landesmeisterschaften.

Liah Cords und Linn Dittmer sind sich einig: Das Faszinierende am Trampolinspringen ist das Gefühl zu fliegen. Und dieses Gefühl lebten die Springerinnen des Barmstedter MTV bei den Landesmeisterschaften so richtig aus. Sie waren mit zehn und elf Jahren das jüngste Duo, das bei den Titelkämpfen in Itzehoe die Siegerpokale im Synchronspringen mit nach Hause nehmen durfte.

Das mit dem Fliegen war am Anfang aber so eine Sache für sich. „Als ich mit dem Trampolinspringen anfangen wollte, war ich zu leicht. Ich kam gar nicht richtig aus dem Sprungtuch heraus“, erinnert sich Liah Cords an ihre ersten Sprungversuche. Mit ihrem Bruder Tom, der bei den Landesmeisterschaften zusammen mit dem Sartruper Marvin Suckow siegte, war Liah vor fünf Jahren das erste Mal mit zum Trampolinspringen gegangen.

Danach wurde fleißig auf einem Freizeittrampolin im heimischen Garten geübt. Und nun klappt das auch mit den hohen Sprüngen. Liahs Partnerin Linn weiß einen Trick, wie man auch mit wenig Körpergewicht hoch springen kann. „Wenn die Körperspannung stimmt, kriegt man auch die hohen Sprünge hin. Dann macht Trampolinspringen richtig Spaß. Man hat das Gefühl zu fliegen“, sagt die Elfjährige. Linn hat ihre Liebe zum Trampolinspringen nach ihrem Umzug nach Barmstedt entdeckt. „Die Vereinskollegin Jolene Scharein warb vor fünf Jahren an meiner Grundschule für die Trampolin Schul AG. Das hatte mich fasziniert“, erzählt die Sechstklässlerin des Gymnasiums Barmstedt.

Im Internet fand sie dann das Trampolinangebot vom BMTV und wurde zur Siegspringerin. Trainerin Elke Starr wusste jedenfalls, warum sie Liah und Linn als Team für die Titelkämpfe meldete. „Die beiden sind auf einem ähnlichen Leistungslevel. Das ist wichtig, um einen harmonischen Wettkampf abliefern zu können“, sagte die Trainerin mit über 20 Jahren Trampolinerfahrung.

Aus Altersgründen dürften sie erst in zwei Jahren zur DM

Und die beiden Youngster harmonieren gut miteinander. „Letztes Jahr auf der Landesmeisterschaft sind wir Zweite geworden“, erinnert sich Linn Dittmer an die gemeinsamen Anfänge im Synchronturnen. Die diesjährigen Meisterschaften waren erst der zweite Wettkampf, den beide zusammen bestritten. Und das wird erst einmal so bleiben. „Wir sind zu jung für die deutschen Meisterschaften. Da dürfen wir als Duo erst in zwei Jahren starten“, erklärt Liah Cords. Der nächste gemeinsame Auftritt wird bei den Landesmeisterschaften in einem Jahr sein. Die Vorbereitung auf die Meisterschaften hielt sich erstaunlicherweise in Grenzen. In einem Training wurden die Sprünge der Kür besprochen, danach wurden die Abläufe zwei, drei Wochen neben dem normalen Training geübt. Dreimal pro Woche gehen beide zum Trampolinspringen.

Da bleibt auch in der Wettkampfvorbereitung Zeit für Hobbys wie Reiten oder Einradfahren. „Aber mit den Hausaufgaben ist das manchmal schwierig. Momentan bekommen wir so viel auf. Da wird das mit dem Training schon mal eng“, hadert Liah mit der Schule.

Trainerin Elke Starr freute sich, dass die beiden die Schule bei den Landesmeisterschaften in Itzehoe ausblenden konnten. „Linn und Liah haben eine deutlich schwerere Kür als ihre Konkurrentinnen geturnt und im Finale sehr hohe Noten bekommen“, lobte die Trainerin, die mit dem Abschneiden der BMTV-Aktiven sehr zufrieden war.

Die Nerven von Elke Starr strapazierten aber BMTV-Springerin Imani Saprautzki mit ihrer Norderstedter Partnerin Anastasia Heinrich. Flusig im Vorkampf, kamen die beiden Freundinnen nur als fünftbestes Paar so eben ins Finale. Dann aber konzentrierten sie sich richtig und gewannen mit deutlichem Vorsprung. Hinzu kommen zwei Vizemeisterschaften durch Joline Scharein und ihre Husumer Partnerin Amelie Hirsch sowie Carolin Pünner und Lara Hülsemann vom SC Itzehoe.

Helene Schmidt und Linns kleine Schwester Luisa wurden Vierte in der Jugend, wie auch Emlia Pünner und Lea Storjohann bei den Erwachsenen. Fünfte Plätze gab es für Josephine Boll und Madita Spröth sowie Annelen Spröth und Sprungpartnerin Lisa-Marie Kraus vom NSV bei den Jugendlichen.