Tornesch. Tornesch investiert in Fahrrad-Stellplätze und plant eine neue Mitte. Auf Helgoland entsteht eine Kita. Das ist sonst noch geplant.
Die Straßenbaubeitragssatzung in Tornesch läuft am 29. Mai auf einstimmigen Beschluss der Fraktionen aus. Anwohner müssen dann nicht mehr für den Ausbau von Straßen vor ihrer Tür zahlen. Dafür erhöht sich ab Januar die Hundesteuer von bisher 48 Euro auf 120 Euro. Auch die Kosten für weitere Hunde werden spürbar angehoben. Grund dafür ist die angespannte Haushaltslage. Die Stadt erwartet ein Minus von 3,5 Millionen Euro. Den städtischen Ausgaben von 37 Millionen Euro stehen Einnahmen von 33,5 Euro entgegen.
1. Tornesch am See
Die Firma Behrend und die Firma Semmelhaack errichten in dem Neubaugebiet noch Wohnblöcke. Auch eine Gastronomie und eine Terrasse sind geplant. Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind, sollen 2023 Wege rund um den Lüttensee angelegt werden. Bereits 2022 wird der Mehrgenerationenplatz mit Fitnessecke, Spielgeräten, Picknick- und Grillplatz und Abenteuerspielplatz am Sees gebaut. „Der Platz soll alle Altersgruppen ansprechen“, sagt Bürgermeisterin Sabine Kählert. Kosten: rund 230.000 Euro. Auf dem Hügel, der aus dem Aushub aus dem See entstanden ist, wird eine Aussichtsplattform angelegt.
2. Bike-and-ride-Anlage am Bahnhof
Am Bahnhof entstehen auf der Westseite drei weitere Abstellanlagen für Fahrräder. Die Anlagen kosten 1,2 Millionen Euro, eine neue Bahnhofs-WC-Anlage kostet 350.000 Euro. 75 Prozent der Kosten werden vom Land getragen. 500 Einstellplätze entstehen nun in Zusammenarbeit mit Nah SH und der Agentur Bahnstadt. Erste Planungen sahen lediglich 180 Plätze vor. Auch das Umfeld soll neu geplant werden. Fördergeld ist beantragt. Im Herbst 2022 geht es an die Umsetzung. Dann wird die alte Fahrradgarage abgerissen.
3. Gewerbeparkentwicklung Oha 2
2022 soll das Gewerbegebiet weiterentwickelt werden. Das B-Planverfahren soll spätestens Anfang des dritten Quartals abgeschlossen sein. Danach soll das 26 Hektar große Gebiet an der Straße Oha erschlossen werden. Straßen müssen angelegt, Leitungen und Breitband verlegt werden. Die politische Beratung darüber, welche Unternehmen sich dort ansiedeln sollen, läuft. Die Unternehmen müssen von übergeordneter Bedeutung sein, kleinere Handwerksbetriebe werden sich dort nicht ansiedeln. Auch über den Neubau eines großen Krankenhauses wurde in den vergangenen Monaten spekuliert. Dazu Sabine Kählert: „Mir geht es in erster Linie um eine leistungsstarke, zukunftsfähige Gesundheitsversorgung der Menschen im Kreis. Ich stehe gern bereit, wenn es Bedarf gibt, aber es gibt bislang keine aktive Bewerbung um die Klinik wie in Elmshorn.“
4. Ortskerngestaltung
Tornesch treibt 2022 die Ortskernentwicklung voran. „Vieles in Tornesch ist schön, aber ein Zentrum findet man hier nicht“, sagt Kählert. Das soll sich ändern. Ziel ist es, bis Mitte 2022 gemeinsam mit Politikern, Verwaltung und Bürgern ein Aufgabenpapier als Grundlage für einen Investorenwettbewerb zu erstellen. Bürgerbeteiligung in Form von Workshops sind geplant. Bei der Ortskernentwicklung geht es zunächst um das Gebiet an der Willy-Meyer-Straße und der Uetersener Straße. Erste Ideen: Im alten, leerstehenden Penny-Markt könnte ein Ärztehaus entstehen. Das Grundstück gehört der Stadt. Ein Investor baut zudem an der Ahrenloher Straße einen Edeka- und einen Lidl-Markt mit 180 Parkplätzen neu. Dafür wird die jetzige Lidl-Filiale abgerissen. Baubeginn ist 2023.
5. Rathaus
Rund eine Million Euro wurde im Haushalt für die Sanierung des Rathauses bereitgestellt. Dach und Sitzungssaal müssen saniert, Brandschutz, Fassadendämmung, Netzwerk ertüchtigt und in Medientechnik investiert werden – im laufenden Betrieb. Seit Oktober betreiben die Stadtwerke Tornesch am Bahnhof eine Carsharing-Station. Begonnen wurde mit einem E-Auto, ein weiterer Standort am Rathaus soll 2022 folgen.
6. Johannes-Schwennesen-Schule
Die Debatte um die Schulstandorte beschäftigt die Tornescher Politik angesichts der steigenden Grundschülerzahlen seit Jahren. Die Johannes-Schwennesen-Schule kann nicht ausgebaut werden. SPD, FDP und Grüne haben beschlossen, dass die Stadtverwaltung die Machbarkeit eines Neubaus als Ersatz für den Altbau prüfen soll. „Ein Planungsbüro wurde mit der Kostenermittlung beauftragt“, sagt Kählert.
7. Fritz-Reuter-Schule
Die Schule in der Königsberger Straße 7 sollen die Planung für einen Mensa-Anbau und ein Betreuungszimmer fertig werden.
Helgoland
Drei Jubiläen werden auf Helgoland das Jahr 2022 bestimmen: 90 Jahre Zugehörigkeit zum Kreis Pinneberg und 70 Jahre Freigabe der Insel zur Wiederbesiedlung. Zudem fand vor 75 Jahren der „Big Bang“ statt. Am 1. März 1952 gaben die Briten den roten Felsen zurück in deutsche Hände. „Wir werden dieser Ereignisse gedenken“, sagt Bürgermeister Jörg Singer. Trotz Corona stiegen 2021 die Gästezahlen – gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 240.891. Zwei Plätze auf dem Ober- und Unterland werden neue Gesichter bekommen. Die Planungsleistungen wurden europaweit ausgeschrieben.
1. BOS-Zentrum am Leuchtturm
„Dem Wunsch des Innenministers des Landes Schleswig-Holstein, ein Zentrum für Brandschutz, Rettungsdienst und Polizei und weiteren Wohnungen unter einem Dach zu schaffen, sind wir nachgekommen“, sagt Singer. Dies ist die größte Investition in 2022 mit insgesamt mehr als 15 Millionen Euro.
2. Gesundheitszentrum
Die Arztpraxis auf dem Oberland platzt aus allen Nähten. Um die Helgoländer ambulant möglichst aus einer Hand zu versorgen, sollen 2023 neue Praxisräume am Sinhait bezogen werden. „Bislang hatten wir vorgesehen, bei unserer Klinik in einem Anbau unterzuschlüpfen, und dabei auch die Zahnarztpraxis mitzunehmen. Ob es aufgrund hoher Investitionen dazu kommen wird, wird die Politik in Kürze entscheiden“, sagt Singer.
3. Zollmole und Landungsbrücke
Auch in der ersten Reihe im Unterland wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Zum einen werden Gäste künftig aus den Häfen kommen – zu Fuß, mit dem Taxi, der Inselbahn oder mit dem Börteboot-Shuttle. Der Frachtumschlag wird in der Hauptsaison im Südhafen erfolgen und nur noch bei extremen Witterungslagen im Binnenhafen stattfinden. Zu erwarten ist, dass die Gemeindevertretung per Beschluss auch den Weg zum Binnenhafen für die Katamarane freimachen wird. Denkbar ist Gastronomie oder ein Hotel, nötig sind Zoll und Post. „Ob und wie diese gestalterisch umgesetzt werden können und sollen, wollen wir in 2022 mit möglichst großer Beteiligung aller Einwohner entwickeln“, sagt Singer. Spätestens ab 1. Februar 2022 startet die Verwaltung den Dialog. Im Hafengebiet sind mehrere Sanitäranlagen geplant.
4. Düne
Die Gemeinde Helgoland versucht neue Ansätze und Lösungsmöglichkeiten für den „B-Plan Düne“ zu finden. Insgesamt sollen dort bis zu 15 neue Bungalows entstehen. „Die Probehäuser wurden sehr gut angenommen“, sagt Singer.
5. Kita
„Auch eine neue Kita ist bei den wieder steigenden Zahlen unserer Inseljunioren seit Langem ein Anliegen, das wir jetzt anpacken“, so Singer. Die Pläne werden in den nächsten Monaten finalisiert. Dann wird die neue Kita das Wohnviertel am Leuchtturm komplettieren. 60 neue Plätze entstehen, aufgeteilt in vier Gruppen. Träger ist das Kitawerk der Evangelischen Kirche Dittmarschen.
6. Aquarium
Der Abriss des Aquariums hat sich verzögert. Im Januar könnte es damit losgehen. Der Abbruch könnte sich bis in den Herbst hinein ziehen. Bund, Land und Gemeinde fördern das Projekt Bluehouse. Baubeginn: Anfang 2023.