Wedel. Eigentümerfamilie Möller trennt sich von traditionsreicher Immobilie am Willkomm-Höft. Was aus dem Restaurantpächter wird.

Seit fast 70 Jahren empfängt die Begrüßungsanlage Willkomm-Höft in Wedel Schiffe aus aller Welt. Mehr als 150 verschiedene Nationalhymnen können hier abgespielt werden, dazu Begrüßungstexte in der jeweiligen Landessprache.

Innerhalb von 24 Stunden passieren durchschnittlich mehr als 50 Schiffe die Begrüßungsanlage, und im zugehörigen Restaurant Neues Schulauer Fährhaus speisen Gäste zu allen Tageszeiten mit Blick auf die schleswig-holsteinische Elbe. Das 1952 eröffnete Lokal mit der einzigartigen Schiffsbegrüßungsanlage hat eine lange Tradition – und nun einen neuen Eigentümer.

Schiffsbegrüßungsanlage soll erhalten bleiben

Die Firma E.B.K. Immobilien, zu deren Geschäftsführern auch Block-House-Gründer Eugen Block zählt, hat das Fährhaus von der Familie Möller gekauft.

Für die Gäste werde sich jedoch nichts ändern, sagt Björn Kunze, Pressesprecher des Schulauer Fährhauses: „Da der Mietvertrag für uns verlängert wurde, läuft die Gastronomie noch mindestens zehn Jahre so weiter.“ Die Veränderungen fänden ausschließlich hinter den Kulissen statt, wo das Team sich über die neue Energie freue.

„Im Hintergrund ein Unternehmen zu haben, das so viel Know-how im Bereich der Gastronomie hat, kann sicher sehr positive Auswirkungen haben“, sagt Kunze. Die Schiffsbegrüßung am Willkomm-Höft werde ebenfalls wie die vergangenen Jahrzehnte weitergeführt.

Der Gastronomie weiteren Wind geben

Auch das Team von E.B.K. Immobilien freue sich sehr über den „Erwerb der geschichtsträchtigen Immobilie“, so Klaus Hadaschik, der das Unternehmen gemeinsam mit Block leitet. Bereits im Januar 2021 sei der Verkauf über die Bühne gegangen. In enger Zusammenarbeit mit dem Fährhaus-Geschäftsführer Renée Schillag wolle Familie Block dem Gastronomiebetrieb nun „weiteren Wind in die Segel geben“. Das Schulauer Fährhaus sei eine „gastronomische Perle mit einzigartigem maritimem Flair“, das weiterhin Gäste und Schiffe begrüßen werde.

Warum sie Fährhaus in neue Hände gegeben hätten, erklärt Klaus Möller, Sprecher der drei ehemaligen Eigentümer: „Wir haben uns dazu entschieden, das Fährhaus zu verkaufen, da wir alle über 70 Jahre alt sind.“ Die Kinder seien andere Wege gegangen, weshalb es keine Nachfolger gebe, die das Geschäft übernehmen könnten. Mit E.B.K. Immobilien habe sich ein Unternehmen gefunden, unter dessen Leitung das Traditionslokal auf jeden Fall die Garantie habe, weiterhin zu existieren.

Schulauer Fährhaus für vier Millionen Euro saniert

Seit 1939 habe das Haus der Familie Möller gehört, 2010 und 2011 hätten sie vier Millionen Euro in die Sanierung investiert. Damals hat Klaus Möller auch den heutigen Pächter Renée Schillag gefunden. „Nach all der Zeit ist es uns am wichtigsten, dass eines der letzten Fährhäuser in guten Händen ist und wie all die Jahre zuvor Gäste empfangen kann“, sagt Klaus Möller (77). Nun werde es sicher „blühen und gedeihen“.

Der Unternehmer Eugen Block eröffnete 1968 das erste Block House in Hamburg-Winterhude. Außer der erfolgreichen Restaurantkette, die mittlerweile auch in Spanien, Portugal und Österreich vertreten ist, besitzt der 80-Jährige weitere Firmen und auch Immobilien. Eine der bekanntesten ist das Hamburger Luxushotel Grand Elysée.