Uetersen. Acht Monate war das Bad wegen Corona-Pandemie und Legionellenbefall geschlossen. Jetzt darf wieder geschwommen werden.

Nach mehr als acht Monaten ist die Jürgen-Frenzel-Schwimmhalle in Uetersen wieder für alle Schwimmer geöffnet. „Seit dem 14. Juni ist öffentliches Schwimmen bei uns wieder möglich“, sagt Kai-Uwe Egger, Meister für Bäderbetriebe. Der große Ansturm blieb bislang aus. „Unsere Stammgäste kommen aber und freuen sich, dass sie wieder ihre Bahnen ziehen können.“ Das Bad soll in diesem Jahr zudem während der Sommerferien geöffnet bleiben.

Schwimmunterricht nach den Sommerferien möglich

Der 44-Jährige, der selbst als Kind das Schwimmen im Uetersener Hallenbad gelernt hat, und seine neuen Kollegin Linda Mercer (21), Fachangestellte für Bäderbetriebe hatten im Vorfeld einiges zu tun: Grundreinigung, Leinen reinziehen, Beschilderung anbringen. Außerdem musste ein Hygienekonzept erstellt und mit dem Kreis abgestimmt werden. Auch wurden Wasserproben durch das entsprechende Institut am UKSH genommen und die Ergebnisse dem Kreis gemeldet. Alle vier Wochen muss das Wasser beprobt werden.

„Wir hatten jetzt ein Legionellen-Probleme in den sanitären Anlagen und mussten bauliche Maßnahmen ergreifen“, sagt Vanessa Wulff, die als Stadtinspektorin für das Schwimmbad zuständig ist. Einige Wasserhähne und Totleitungen mussten zurückgebaut, neue Filter in den Duschen eingesetzt werden.

Grundschulen und Schwimmvereine nutzen die Halle

Nun also der Neustart. Maximal 60 Personen dürfen sich gleichzeitig im Schwimmbad aufhalten, davon 20 im Nichtschwimmerbecken und 40 im Schwimmerbecken. Die 25-Meter-Schwimmerbecken sind in vier Bahnen für Schwimmer eingeteilt – je nach Tempo. Geschwommen wird im Uhrzeigersinn.

„Aber auch baden ist wieder möglich“, sagt Bademeister Egger. Nur der Sprungturm bleibe noch gesperrt, weil sonst die Leinen aus dem Wasser gezogen werden müssten und auch noch der Turm regelmäßig desinfiziert werden müsste. Und auch der Saunabetrieb wird erst wieder nach den Sommerferien aufgenommen.

Genutzt wird das Schwimmbad von der DLRG Region Uetersen, vom TSV Uetersen, Sport und Spaß Uetersen sowie von der Bundeswehr in Appen. Außerdem kommen elf Grundschulen aus Uetersen, Tornesch, Moorrege, Klein Nordende und Elmshorn für den Schwimmunterricht. Der Schwimmunterricht für die Zweitklässler ruhte lange. „Bislang hat nur eine Schule mit dem Schwimmunterricht begonnen. Die anderen folgen nach den Sommerferien“, sagt Wulff. Der Bedarf sei groß.

Letzter Schwimmkurs startete 2019

Bei den Vereinen wurden Schwimmkurse bereits vor der Pandemie stark nachgefragt. Nun gibt es für alle Schwimmkurse noch längere Wartelisten. Auch die Schwimmmeister bieten für Kinder ab sechs Jahre Schwimmkurse an. „Zuletzt war das aber schwierig, weil wir nicht genug Personal hatten“, sagt Wulff.

Der letzte Schwimmkursus hatte 2019 angefangen, konnte aber nicht beendet werden, weil der TAM-Grenzwert bei der Wasserbeprobung zu hoch war und Aktivkohle-Filter installiert werden mussten. Das war aus Platzmangel nicht so einfach. Am Ende wurde ein stillgelegtes Tauchbecken in der Saune dafür genutzt. Die Halle musste geschlossen werden und konnte erst im August 2020 wieder öffnen. Am 3. November 2020 ging es dann in den Lockdown.

Die nach dem Uetersener Bürgermeister Jürgen Frenzel (1956 bis 1964) benannte Schwimmhalle wurde 1962 erbaut. „Da fällt immer etwas an, das gemacht werden muss“, sagt Egger. Im Frühjahr 2008 wurde die Halle technisch überholt, Umkleiden und Lüftungsanlagen erneuert.

Mindestabstand, Maskenpflicht und Luca-App

Im Frühjahr 2018 wurde das Schwimmerbecken durch eine Edelstahlverkleidung abgedichtet. Die Wasserhydraulik wurde so geändert, dass die Durchströmung vertikal und nicht mehr horizontal erfolgt. „Wir versuchten, die Maßnahmen in die Sommerferien zu legen, als die Schwimmhalle geschlossen war und viele im Urlaub waren“, sagt Wulff.

Wer das Hallenbad besucht, muss den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,50 Meter zu anderen Gästen auch im Wasser einhalten, einen Mund-Nasen-Schutz im Eingangsbereich tragen, die Hände desinfizieren, sich mit der Luca-App anmelden oder ein Kontaktformular ausfüllen, nachweisen, dass er geimpft, getestet oder genesen ist. Und wenn das alles geschafft und beachtet wird, steht dem Spaß auch nichts mehr im Weg.

Jürgen-Frenzel-Schwimmhalle, Kleiner Sand 51/53, in Uetersen ist geöffnet: Montag 15–17.30 Uhr, Dienstag 6.30–7.30 Uhr, 15– 16.45 Uhr, 17–19 Uhr (nur für Frauen), 19–20.30 Uhr, Mittwoch 6.30–7.30 Uhr, 15– 17.30 Uhr, Donnerstag 6.30–7.30 Uhr, Freitag 6.30–7.30 Uhr, 15–17.30 Uhr, Sonnabend 6.30– 11.30 Uhr, 15–17.30 Uhr, Sonntag 8–12 Uhr.

Eintritt: 3,90 Euro (Zehnerkarte 33 Euro), 1,40 Euro für Kinder (Zehnerkarte 11 Euro).