Wedel. Wedels Zweitliga-Basketballer sind zufrieden mit dem Saisonverlauf. Doch das Team wird sich ändern. Einer bleibt sicher.

„Wir sind jetzt mit den Spielern in Gesprächen und waren das auch schon frühzeitig, um zu sehen, wo die Tendenzen hingehen“, sagt Christoph Roquette, Sportchef des SC Rist Wedel.

Für einen Basketball-Ausbildungsverein, der eigene und die Talente des Kooperationspartners Hamburg Towers, in der 2. Bundesliga Pro B in Richtung mögliche Profikarriere steuern will, ist aber eines klar: „Wir fungieren als Sprungbrett, und man muss sagen, dass viele Spieler bei uns eine gute Saison gespielt haben. Deswegen wird es schwierig werden, das Team, so wie es dieses Jahr war, nächstes Jahr wieder aufs Parkett zu bringen. Das muss man realistisch sehen.“

Doch einen fixen Verbleib bei den Wedelern gibt es bereits: Stephan Blode besitzt beim SC Rist einen Vertrag, der auch in der kommenden Saison Bestand hat. Er setzt seine erfolgreiche Arbeit nach Platz vier in der Hauptrunde und dem Aus im Viertelfinale in den Play-offs als Cheftrainer fort. „Man hat Stephans Handschrift eindeutig erkennen können, mit dieser Spielweise, der Aggressivität in der Defensive und dem schnellen Spiel“, lobt Roquette. Dies war schon in der Vorbereitung erkennbar. Auch das Wintertief zwischen Ende Dezember und Mitte Februar mit sechs von sieben verlorenen Spielen konnte überwunden werden.

„Wir hatten nie etwas mit dem Abstieg zu tun und konnten immer Richtung Playoffs schielen“, so der 39-Jährige. Trotz weitgehend guten Leistungen waren viele Heimspiele in der Steinberghalle wegen der Pandemie nur spärlich besucht. Im Viertelfinale gegen Dresden im zweiten Spiel der Serie änderte sich das wieder, die Tribüne war mit 400 Zuschauern ordentlich besetzt, trotzdem waren es weniger als in den Jahren zuvor, als teilweise bis zu 750 Basketball-Fans dabei waren. „Dass man nicht wie zu anderen Zeiten mit den Fans eins ist, die Halle pickepacke voll ist, jeder Sieg gefeiert wird und eine tolle Saison zusammen zelebriert wird – das ist vielleicht der Wermutstropfen der Saison.“

Viele hätten dadurch nicht nur die Gelegenheit verpasst, oft ansehnlichen Basketball zu sehen, sondern auch einen Ausnahmeathleten wie den US-Amerikaner Jordan Walker in Augenschein zu nehmen. Er erzielte als Topscorer 20,7 Punkte im Schnitt pro Spiel, belebte das Spiel mit viel Dynamik und war trotz 1,85 Meter Körpergröße extrem sprunggewaltig. „Da weiß man auch nicht, ob man so einen Spieler alle Tage in Wedel sieht“, sagt der Sportchef.

Die Dresden Titans waren im Viertelfinal-Vergleich – es war die erste Teilnahme in dieser Runde seit der Finalniederlage Wedels 2015 – überlegen. „Riesenrespekt an die Dresdner, sie haben das gut gemacht“, blickt Roquette zurück. Im ersten Spiel fehlten mit Jacob Hollatz, Leif Möller und Ole Schrader die drei etatmäßigen Aufbauspieler. Dann war zumindest Hollatz wieder einsatzbereit. „Wir waren froh, dass Jacob dann in Spiel zwei da war, aber er war halt auch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte“, sagte Roquette. Die Ergebnisse der drei Spiele: 68:8o, 88:80, 74:95.

Im Achtelfinale zuvor hatten sich die „Risters“ mit Speyer einen nicht immer schön anzusehenden Basketball-Kampf geliefert und sich mit 2:1-Siegen erfolgreich durchgesetzt.