Kreis Pinneberg. Eine neue Broschüre weist 18 herausragende Rundkurse mit viel Service aus. Hier ein kleiner Vorgeschmack auf die Strecken.
Welches Ausflugsziel darf es denn sein? Klövensteen? Die Holmer Sandberge? Das Arboretum? Die Pinnau-Drehbrücke? Das Himmelmoor? Die Liether Kalkgrube? Oder doch lieber ganz klassisch: das Elbufer?
Das Gute an all diesen Sehenswürdigkeiten im Kreis Pinneberg ist, dass man sie auf reizvollen Fahrradrouten erkunden kann. Noch besser ist, dass nun eine gedruckte Handreichung für geneigte Pedaleure (und Pedaleurinnen) erschienen ist – mit Streckenplänen, Gaststätten und praktischen Hinweisen.
Abendblatt stellt fünf der 18 Strecken vor
In dem neuen, kompakten Büchlein dürfte für jeden Radfahrer etwas dabei sein. Denn die komplett überarbeitete Broschüre „Radfahrkarten für den Kreis Pinneberg“ stellt jetzt die 18 schönsten Touren durch die Region vor. Dabei handelt es sich um ausgewählte Rundkurse, die meist fernab des Autoverkehrs durch die abwechslungsreichen Naturlandschaften führen, idyllische Einkehrempfehlungen bereithalten und Rastplätze oder besonders schöne Fotoplätze beschreiben. Sogar an die bequem per QR-Code abrufbare Navigation mit dem Handy ist gedacht worden.
Auf ihre Güte überprüft wurden alle Touren vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC), der die Broschüre mit dem Kreis und der Sparkasse erstellt hat. Und wem die 18 Strecken mit ihren 19 bis 37 Kilometern zu kurz sind, kann so gut wie alle Radwanderwege miteinander kombinieren. Kurzum: Das Standardwerk für alle Radfahrer und Radtouristen ist jetzt erhältlich. Das Abendblatt stellt fünf der 18 Touren vor.
Tour 1: Rantzauer See – Hörner Gilde – Bokelsesser Moor – Barmstedt (35 Kilometer)
Auf dieser Tour, die an der Rantzauer Schlossinsel startet, passieren Radfahrer Glanzpunkte wie den Bokeler See, die Wassermühle Rantzau, die Barmstedter Kirche und, nun ja, den Rantzauer See. Durch Felder und Wiesen, vorbei an Gehöften und der norddeutschen Beschaulichkeit geht es meist über ausgeschilderte Seitenwege. Passiert werden die Orte Barmstedt, Klein Offenseth-Sparrieshoop, Westerhorn, Osterhorn, Bokel und Lutzhorn. Wer den Nordwesten des Kreises noch nicht kennt – hier bietet sich die Möglichkeit. Mit fünf Einkehrplätzen wie der Bokeler Mühle oder dem Restaurant Seegarten sowie drei hübschen Rastplätzen spricht vieles für eine gemütliche Familienrunde.
Tour 2: Elmshorn – Königsmoor – Krückausperrwerk – Seestermüher Marsch – Elmshorn (29 Kilometer)
Die kleinste Fähre Deutschlands und viel hübsche Architektur am Deich gibt es auf dieser Tour entlang der Krückau zu sehen. Dafür reichen mit Elmshorn, Seester und Seestermühe drei Orte und ganz viel Landschaft. Start ist am Bahnhof Elmshorn, von dem aus es im Grunde immer entlang des Krückaudeichs geht. Niedliche, restaurierte Katen, die Fähre Kronsnest sowie das Krückausperrwerk an der Elbe säumen den Weg. Zwei der vier Stopps werden an der Kaffeerösterei in Seestermühe oder am Landgasthaus Fähre Spiekerhörn empfohlen. Auch vier Rastplätze laden zum Innehalten ein.
Tour 3: Uetersen – Appen – Holmer Sandberge – Heist – Drehbrücke – Uetersen (35 Kilometer)
Hier geht es schon lieblich los – am Rosarium in Uetersen. Und es bleibt auf dem kompletten Rundkurs interessant. Denn nicht nur das Naturbad Oberglinde oder der Naturerlebnisraum Schäferhof liegen auf dem Weg, auch die Drehbrücke Klevendeich – eine echte Rarität. Von Uetersen aus geht es über Moorrege in Richtung Appen und weiter über Holm, Heist und Haselau bis zur Drehbrücke. Kirchen, Wald und sogar ein Golfplatz prägen diese vielleicht abwechslungsreichste Tour, auf der auch Technikfans auf ihre Kosten kommen. Acht Einkehrmöglichkeiten (unter anderem das Hofcafé Schäferhof oder die Aalkate Neuendeich), drei Rastplätze und fünf fotogene Stopps werden empfohlen.
Tour 4: Halstenbek – Rellingen – Tangstedt – Ellerbek – Halstenbek (30 Kilometer)
Die „urbanste“ Tour im Rad-Atlas führt quer durch das Aushängeschild des Kreises: das Baumschulland. Das geht schon mit dem Startpunkt los – die S-Bahnhaltestelle Halstenbek. Von dort geht es über Rellingen, den Wollnysee und Borstel-Hohenraden wieder zurück Richtung Metropole über Tangstedt, Ellerbek und einen Hauch von Hamburg. Glanzpunkte sind die Rellinger Kirche, viel Baumschulgelände, die Holzbrücke an der Wulfsmühle und die Idylle der Beek. Eine Einkehr wird an der Wulfsmühle empfohlen, eine Rast am Wollnysee. Die Fotomotive sind zahlreich, die nächste Ortschaft ist nie weit.
Tour 5: Quickborn – Wulfsmühle – Himmelmoor – Bilsener Wohld – Quickborn (30 Kilometer)
Auch diese „Moortour“ – einmal im großen Bogen um das Himmelmoor – beginnt praktischerweise an einem Bahnhof. In diesem Fall in Quickborn, was die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln vereinfacht. Von dort aus geht es zunächst Richtung Süden durch Felder und Wiesen vorbei am Hofladen Meyn. Über kleine Holzbrücken und mit einem Blick auf den historischen dänischen Meilenstein wird dann das Himmelmoor angepeilt. Abstecher in Kühls Lädchen (Hemdingen) oder an das Hinweisschild zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Schleswig-Holstein sind hier ebenfalls drin. Einkehren können Radwanderer unter anderem im Melkhus in Heede, die Rastplätze am Himmelmoor sind mindestens ebenso reizvoll.
Die kürzeste Route ist übrigens die 19 Kilometer lange Tour von Tornesch zur Liether Kalkgrube und zurück. Den längsten Trip können sich geneigte Radwanderer mit der 37 Kilometer langen Strecke von Wedel zur Haseldorfer Binnenelbe, dem Geestrand und den Holmer Sandbergen vornehmen.
Neben dieser Auswahl sind alle weiteren Touren in der neuen Broschüre aufgeführt. Insgesamt werden 34 Sehenswürdigkeiten im Kreis entlang der Strecken herausgehoben. Hinzu kommen 33 Einkehrempfehlungen sowie (mindestens) 21 herausragende Fotomöglichkeiten. Auch an die Hinweise zu den Beschilderungen wurde gedacht. So sind die Verknüpfungen mit möglichen anderen Routen ebenso gekennzeichnet wie wichtige Abbiegepunkte. Mit der Navigation per Smartphone-QR-Code kann sich so im Grunde niemand verfahren.
Ulf Brüggmann, Sprecher des ADFC Pinneberg, sagt: „Der Fahrradtouren-Atlas, den der ADFC herausgegeben hat, basiert auf dem Vorgänger von 1996. Damals war er vom Kreis und der Sparkasse Südholstein finanziert worden und schnell vergriffen. 17 von 19 Touren sind noch immer befahrbar, zwei Routen lassen sich nicht mehr beleben, dafür haben wir neue attraktive Routen aufgenommen.“ Die Recherche hat der ADFC Pinneberg übernommen. Die Auflage liegt bei 1000 Exemplaren, der Kreis Pinneberg hat das Projekt mit finanziert, die übrige Summe hat die Sparkasse Südholstein getragen.
Die Broschüren „Radfahrkarten für den Kreis Pinneberg“ kosten 15 Euro und sind in allen Filialen der Sparkasse Südholstein erhältlich.
Eine Übersicht über die vorgestellten Strecken finden Sie in Ihrem gedruckten Hamburger Abendblatt.